Freitag, 25. Januar 2013

Überraschung

Dieses Jahr hab ich mir das größte Geburtstagsgeschenk selbst bereitet :)
Aber schaut einfach mal rein... (Achtung:Video, könnte laut sein)



(Weitere Bilder und eine ausführliche Beschreibung kommen im nächsten Bericht!) 


Danke auch an alle Glückwünsche und an mein überragendes Geschenk das ich gestern schon erhalten hab - 2 Nächte im Hotel mit extrem weichem Bett und Whirlpool...genau das richtige nach meinem Campingtrip!

Ich freue mich RIESIG!!!

Donnerstag, 24. Januar 2013

Westküste - Angelus Hut - Nelson

…Teil 2 meiner Trekking-Reise mit Matt. 

Nach unserer ersten „Overnight“-Campingtour war ich ziemlich froh, dass an den kommenden Tagen nur Tagesrouten anstanden. So ging es über den Haast Pass an die Westküste der Südinsel, wo sich nun auch endlich die Flora und Fauna etwas änderte – nun wirkt es nicht mehr ganz wie Österreich sondern ähnelt der Great Ocean Road (Australien), Teilen Thailands oder dem Schwarzwald :) Doch einige Besonderheiten hat Neuseeland doch zu bieten, was mir in den nächsten Tagen deutlich wurde…

Immer mal wieder halten wir an. Entweder um unsere Sachen von der Vornacht zu trocknen, da es so gut wie jede Nacht regnet; um ein erfrischendes „Bad“ in den Blue Pools zu nehmen oder wie 100 andere Backpacker und Touristen am gleichen Aussichtspunkt zu stoppen um einen gigantischen Ausblick aufs Meer zu erhaschen. 

Und täglich die gleichen Rituale…Zelt aufbauen, Essen kochen (oder nur Brote schmieren), 100 Sandflies im Zelt umbringen, so viel Kleidung wie möglich übereinander anziehen, unruhig die Nacht überstehen ohne zu erfrieren, total verschlafen alles ins Auto packen, nächsten Rastplatz ohne Sandflies aufsuchen, alles ausbreiten zum Trocknen, Frühstücken (Müsliriegel oder Weetbix), Katzenwäsche am Fluss und erneut die Wanderstiefel schnüren.

Auf der „Neuseeland-to-Do-Liste“ standen natürlich auch die beiden Gletscher Fox und Franz-Joseph. Vom Sammelparkplatz immer nur wenige Kilometer entfernt kann man die große Eismasse bewundern und erneut seine Speicherkarte der Kamera füllen. Doch irgendwie erstaunt mich eher das ganze drum herum. Die tausenden Menschen die täglich hierher pilgern, sämtliche Angebote im Ort die eigentlich gar nichts mit dem Gletscher zu tun haben – Mountain-Bike-Verleih am Gletscher, Reiten am Gletscher, Essen am Gletscher, Wellness am Gletscher, Pinkeln am Gletscher…aus allem wird hier Geld gemacht – am meisten natürlich mit den endlos überteuerten Rundflügen.
Uns reicht ein kurzer Blick und wir machen uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Finden dabei ein paar Einsberge die im Fluss wegschwimmen und sind erstaunt, wie viel Eismasse in den letzten Jahren schon verschwunden ist. 

Und nun will mir Matt noch etwas Besonderes zeigen. Nur 20km vom Fox Glacier entfernt soll es einen Strand geben, von dem man einen wunderbaren Blick auf die Skigebiete haben soll. Also Strand – Wald – Berge mit Schnee…alles in einem Foto! Also nichts wie los zum Gillipsie Beach. Die Überraschung kam dann beim Aussteigen :( Leider hat der Wettergott heute nicht seinen besten Tag, sodass es gegen 3 Uhr ziemlich düster wird, zu regnen beginnt und der Wind einem jedem Atem nimmt (aber schaut einfach mal ins Video!) So ist es nun leider auch nicht möglich auch nur irgendeinen Berg in der Ferne zu sehen, da sich die Sicht auf 100m verringert. Mist…
                                     
Als Entschädigung gibt’s also ne Heiße Schokolade und wir fahren weiter um unser Zelt in Franz-Joseph aufzubauen. Es folgt eine der kältesten Nächte, sodass ich gegen 4 Uhr aufgebe und ins benachbarte Hostel im Eingangsbereich auf die Couch flüchte. Als Zudecke dient ein Sitzsack und der Wecker wird auch 6:30Uhr gestellt um ja nicht für allzu viel Aufregung zu sorgen.
Nun kann es ja nur noch besser werden und das wurde es Gott sei Dank auch! 

Die nächsten Punkte waren Hokitika, Greymouth, das kleine Örtchen Blackball, Pancake Rocks und eine kleine deutsche Kneipe/Pizzeria mitten im Nirgendwo.

Hokitika: Nur ein kurzer Zwischenstopp – Planänderung da die Wettervorhersage nichts Gutes verheißt, also wird die Trekkingtour am Arthur’s Pass entfallen. Auch nicht schlecht, da ich meine müden Beine noch etwas ausruhen kann.

Greymouth: Auch nicht der Rede wert – viele Backpacker die am Straßenrand mitgenommen werden wollen. Wir tanken und füllen Essensvorräte auf und lassen die größte Stadt der Westküste (9000 Einwohner) hinter uns. 

Blackball: nicht weit von Greymouth entfernt, etwas versteckt im Hinterland und ich würde mal schätzen 50 Einwohner. Trotzdem sehr bekannt durch das Hilton Hotel. Nein nicht der “Hotelriese“…und da beginnt auch die Geschichte. Aus irgendeinem Grund haben es die Besitzer Hilton genannt, bis es die Luxuskette herausgefunden hat – nun heißt es „Formerly Blackball Hilton“. Alles ein bisschen seltsam, wie das Hotel selbst. Wer den Film „Rocky Horror Picture Show“ kennt, der kann sich ungefähr die Einrichtung und das Ambiente denken…wir belassen es bei einem Bierchen und fassen die „Verkleidungskisten“ erst gar nicht an. Ein weiterer Punkt in Blackball ist die bekannte Salami – hier gibt es eine der besten Metzgereien Landesweit und auch wir decken uns mit etwas Proviant ein. 
                                                   
Pancake Rocks: auf jeden Fall einen Stopp wert – fast besser als die 12 Apostel an der Great Ocean Road. Felsformationen die wie tausend geschichtete Eierkuchen aussehen. Durch die Wassergewalt wurden außerdem Höhlen geformt durch die das Wasser nach oben gedrückt wird, was letztendlich wie ein Schlot wirkt. Bei jeder großen Welle gibt es also eine kostenlose Dusche für die Besucher. Auch ist es nicht ganz so überlaufen und man kann in alle Ruhe das Naturspektakel beobachten…

Zu guter Letzt unsere Unterkunft an diesem Tag…klar, es war wieder das Zelt nur erinnerte der Campingplatz an einen Schrebergarten im Großraum von Berlin. Kein Wunder, die Besitzer waren Auswanderer aus der ehemaligen DDR sodass auch ein Bild von Erich Honecker einen Platz an ihrer Theke fand. Neben sämtlichen deutschen Biersorten und leckerem Pflaumenkuchen lockt Jack’s Campground jedoch mit frischgebackenen Pizzen. Endlich mal wieder ein gutes Abendessen an einem Tisch bei mehr als 10° und ohne Fliegen. :)

Weiter ging’s Richtung Norden – Endstation Karamea. Ja, die Straße endet hier und nur ein kleiner Schotterweg bringt uns zum nächsten Campingplatz. Doch auf dem Weg dorthin gab es einen kulturellen Stopp in Denniston – einer alten Kohleabbausiedlung hoch oben auf einem Berg (definitiv sehenswert!!!),  eine Kaffeepause in Westport einer weiteren "Großstadt" :) und einer 26km langen „Achterbahnfahrt“ im schönen Nissan bei der mir ziemlich übel wurde.

Am Kohaihai Campingplatz kam es wieder zu den täglichen Ritualen. Hier nun einmal das Rezept zum Nachkochen: Dose „Baked Beans in Tomato Sauce“ öffnen, etwas Wurst und eine halbe Möhre klein schneiden, alles gut erhitzen, umrühren nicht vergessen und später gerecht für 2 Personen aufteilen. Als Beilage kann man wahlweise eine Scheibe Toastbrot oder Wasser frisch vom Hahn reichen.
Auch das Wetter war an diesem Abend mal wieder nicht auf unserer Seite, sodass ich mich entschloss nun eine Nacht im Auto zu verbringen. Zwar nicht das gemütlichste, doch etwas wärmer.

Viel Zeit bleibt nun aber nicht mehr, bis sich Matts und meine Wege trennen, also planen wir eine letzte „Overnight“-Trekkingtour. Nelson Lakes steht auf dem Programm. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße biegen wir noch einmal fix ab um das Oparara Arch zu bewundern – ein weiteres Naturphänomen. Der Fluss der zu der Kalkstein-„Brücke“ führt erinnert sehr an frisch gebrautes Bier – bräunlicher Glanz und ne Menge Schaum :)

Doch dann führte uns der Weg zurück nach Westport, entlang am Buller River durch Murchison direkt nach St. Arnaud. Auto geparkt, Sachen umgepackt, noch ein letztes Mal eine Toilette benutzt und auf geht’s – 3 Tage Camping in der Wildnis mit dem Ziel ins eiskalte Wasser am Angelus Hut zu springen. Mit mehr ca. 15kg Gepäck auf dem Rücken folgte ich Matt durchs Speargrass Valley. 
Schon nach 40m rutsche ich etwas den Hang hinunter – erste Wunde, weiter geht’s im Laufschritt. Es wird ein gutes Tempo durchgezogen, schweißgebadet und ohne viele Wortwechsel geht’s es steile Waldwege hoch, einige Kilometer weiter wieder runter, durch ein paar Bäche mit zu einem größeren Fluss. Tja…die Brücke ist leider vor wenigen Tagen von der Wasserkraft weggespült worden…egal! Also nichts wie durch, knietief im Wasser und mit schweren Schuhen weiter durchs Sumpfgebiet. Es heißt auch nicht ohne Grund „Speargrass“ – die wuchernden Pflanzen haben schöne scharfe Kanten :( Doch das war nicht alles für die erste Etappe. Nach nun patschnassen Füßen galt es ein Matschloch zu durchqueren. Die ersten Meter auch alles kein Problem…nur war mein Gepäck wohl doch etwas zu schwer, sodass ich nach 10m bis zum Oberschenkel im Schlamm versunken war. Nun hatte ich also das komplette Beautyprogramm hinter mir und freute mich komischerweise auf ein Bad im eiskalten Fluss gleich neben unserem Zeltplatz – wieder einmal mitten zwischen Sträuchern auf etwas unebenem Untergrund auf ca. 1200m Höhe.
Und ja…5°C Wassertemperatur können verdammt kalt sein :) Zur Aufwärmung schürten wir also ein kleines Lagerfeuer und belohnten uns mit Marshmallows und Stockbrot – einfach genial! Das richtige Abendbrot kam natürlich wieder aus der Dose. Fix noch die schlammverschmierte Kleidung und Schuhe gewaschen und nichts wie ab ins Zelt. Das war dann auch eindeutig die kälteste Nacht meiner ganzen Reise. Ziemlich genau an die Null Grad – warum ich das so genau weiß? Ganz einfach unsere Schuhe waren am Morgen eingefroren, sodass wir sie im kalten Fluss auftauen mussten um auch nur einige Meter weiter zu kommen – der Sonne entgegen auf den Mt. Angelus. Die „Wanderwege“, wenn man steile Steinhänge überhaupt als Weg bezeichnen kann, wurden nicht einfacher. Bis auf 1800m ging es an diesem Tag bei bestem Sonnenschein. Und alle Anstrengungen lohnten sich – durch den wolkenfreien Himmel erstreckte sich die Sicht auf hunderte Kilometer und die klaren Bergseen luden einfach nur zum reinspringen ein. Kälter als der Fluss am Abend zuvor konnte es ja nicht mehr werden. Als Beweis für meinen „Mut“ gibt es natürlich auch ein Video :)

Nach einigen Tagen bergauf bergab bin ich nun auch wieder fast in alter Form und kann Matt mühelos folgen – zwar war der Abstieg zu unserm Zeltplatz nicht gerade leichter doch ich hab den Spaß an solchen Ausflügen gefunden. Ein erneutes Lagerfeuer, ein längeres Bad im Fluss zum Abschied, erneut eine eiskalte Nacht und der komplette Rückweg zum Parkplatz in Rekordtempo. Ich bin mächtig stolz auf mich nach dieser 3 Tagestour nicht wirklich erschöpft zu sein sondern ganz im Gegenteil gern noch ein Stück laufen zu wollen…

Doch unsere Tour endet bald und die letzte Nacht möchte Matt gern auf einem typischen Kiwi-Urlaub-Familien-Camping-Platz verbringen. So bekomme ich  in meiner letzten Zeltnacht nochmal das neuseeländische Familienferienfeeling mit. Wo? Am Kaiteriteri Beach in der Abel Tasman Region. Bei 28°C und Sonnenschein entspannen wir somit am Strand, positionieren unser Zelt zwischen hunderten Booten & Campervans  und ich teile mir später die Waschbecken mit 12 kleinen Mädels die brav ihre Haare kämmen und Zähnchen putzen :)


Vielleicht wundert ihr euch auch warum nun auf einmal 2 Berichte nach einander folgen und ihr lange nichts von mir gehört habt…das liegt leider an der schlechten Internetverfügbarkeit in Neuseeland :(
Doch nun hatte ich letzte Nacht ein weiches Bett und extrem nette Gastgeber – Freunde von Matt – Jen und Ron! Bei leckerem Essen, gutem Wein und lustigen Gesprächen über das Zutzeln von deutschen Weißwürschtchen konnte ich es mir gut gehen lassen und  bedanke ich mich hiermit nochmal für das „All-inklusive-Paket“. Danke auch an Matt, meinen Reiseleiter der letzten Tage! 


GESCHAFFT – im wahrsten Sinne des Wortes :)



Mittwoch, 23. Januar 2013

Neuseeland: Christchurch-Queenstown-Wanaka


Angekommen…Neues Land, neue Leute, neue Eindrücke! Doch bisher werd ich irgendwie nicht warm mit Neuseeland – wie auch bei um die 10°C und Regen :(
Schon der Start war etwas ungemütlich. Nach einer sehr turbulenten Landung in Christchurch hab ich eine Nacht mit ca. 30 weiteren Backpackern auf dem Flughafen verbracht. Etwas kühl so ein Eingangshallenboden und dann noch um 4:30Uhr von der Putzfrau geweckt werden – was kann es besseres geben?! :/
Auch zeigt Christchurch nicht wirklich viel Spannendes, hier und da ein eingestürztes Haus, daneben ein paar Bagger und in  der Highstreet findet man neu errichtete Restaurants und Shops, die zum größten Teil aber nur Blechcontainer sind. Man sieht also noch deutlich die Spuren der Erdbeben von vor ein paar Jahren.  Ich will nur noch weg von dort – zu viele Backpacker, Leben im Hostel und dann der Wechsel zwischen Regen, Hitze und ner Menge Staub…alles, was ich in Neuseeland eigentlich nicht wollte :)

Mit Dan, einem Briten, kam dann die erhoffte „Flucht“ aus Christchurch…er und seine Freundin hatten noch ein paar Plätze frei in ihrem gemieteten Bus, sodass es mit 4 weiteren jungen Leuten auf nach Queenstown geht.  Endlich ist es soweit…wir durchfahren die wunderschöne Natur von Neuseeland!

Endlos lange Bergketten die wie mit einem Grasteppich überzogen aussehen, andere Bergkuppen sind immer noch mit Schnee vom Winter bedeckt, hunderte von Schafen und Kühe stehen mitten im nirgendwo zwischen farbenfrohen Gewächsen und dann der erste große See – Lake Tekapo. Hier mussten wir einfach anhalten um das unbeschreibliche Blau des Wassers genauer zu betrachten. Und es ist einfach nur still. Nichts ist um uns rum – nur 2 Motorraderfahrer machen ne Menge Krach, aber sonst Stille, klare Luft und die Weite Sicht über die unberührte Natur. Nun kann ich verstehen, warum es so viele hier her zieht. Doch irgendwie kommt mir alles so vertraut vor…mhm…irgendwoher kenn ich diese Art von Erde! Genau – Österreich. Bisher erscheint mir alles wie ein schöner Sommerurlaub im schönen Nachbarland. Und auch die Weiterfahrt nach Wanaka ändert nichts an dieser Meinung. Denn der kleine Ort ähnelt einem Skiort in den Alpen. Viele Touristen die sich auf den Terrassen der Restaurants ihr Bierchen schmecken lassen, überall gibt es gut ausgezeichnete Wanderwege und auch hier könnte der Blick auf den See mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund eine Kulisse für einen Sonntagabend-Heimatfilm sein :)

Auch wir halten an um uns den kühlen Wind um die Nase wehen zu lassen, schließlich haben wir Zeit, wir wollen Queenstown erst am Abend erreichen. Alle haben bereits ihr nächstes Hostel gebucht außer ich…irgendwo werd ich schon was finden.

Weitere Serpentinen hoch, später wieder runter, 13 Aussichts-, Fotostopps und 576 Schafe später erreichten wir Punkt 8Uhr die Party- und Adrenalinstadt Queenstown. Man erwartet irgendwie eine Menge Leute, doch außer dieser Ort könnte in Kärnten sein. Kleine Holzhütten, viele Ski-und Snowboardschulen, Reisebüros und Hotels für insgesamt 12000 Einwohner. Fast genauso viele Backpacker tümmeln sich hier rum :) Naja fast…diese wollen alle animiert werden, also kann man neben Fallschirmsprung, Bungeejumping und Jetboot auch Kajaktouren oder andere „geldfressende“ Aktivitäten buchen. Kein Wunder also das alle Hostels belegt sind, zudem kommt noch, dass an diesem Wochenende ein Rugby Tournament. Das heißt das nicht nur 20jährige Deutsche „Terra Titanica“ grölend durch die Straßen laufen, nein, nun kommen auch noch die Einheimischen dazu, die sich einmal im Jahr frei nehmen um nach Queenstown zu pilgern und dort ihr erspartes in Speight’s (Bier) umzusetzen. Somit hatte ich also keine andere Wahl als zu nehmen was übrig bleibt – das letzte Zimmer…zusammen mit 5 Rugbyfans der besten Sorte, einem Nigerianer der angibt Deutscher zu sein und gern um 9Uhr zu Bett geht (nur leider nicht heute) und dann noch 2 Schweden, die sich gern morgens um 4Uhr bereit für einen Angeltrip machen. Tolle Nacht! Doch das größere Problem stellte die nächste Nacht dar, wieder alles ausgebucht! Also für um 8Uhr einmal alle Hostels in Queenstown abgrasen um am Ende beim 3. erneut nach einem Bettchen zu fragen – was für ein Glück, 2 Mädels verlassen früher die Stadt und ich hab ein Bett, diesesmal sogar in „etwas“ ruhigerer Lage.

Da ich immer noch ein  armer Backpacker bin (Lotto spielen hab ich auch ehrlich gesagt gar nicht versucht :) ) nehme ich weder den Bungeesprung noch die Jetboottour wahr, sondern bleibe bei den kostenlosen Aktivitäten. Und ja, auch das gibt es hier. Ich entdecke neue Sportarten im Park von Queestown – Disc Golf (googelt es einfach bei Interesse), schau mir Rugby aus der Entfernung an, schlendere über den Wochenendmarkt und erklimme letztendlich am Sonntag den Ben Lomond (1748m).
Kurz vor meiner Berg-Tour treffe ich auf Matt – ein echter Kiwi. Nein nicht der Vogel und auch nicht die Frucht. Die Neuseeländer bezeichnen sich selbst auch als dieses :) Matt, 32 aus Auckland ist momentan auf Campingurlaub auf der Südinsel und suchte noch nach Reisepartnern, die ihn für ein paar Tage entlang der Westküste begleiten. Das kommt mir natürlich ganz gelegen – kostenloser Transport, eigener lokaler Reiseführer und die Unterkunft kann günstiger gar nicht sein – ein Zelt. Doch erstmal geht es auf den Gipfel um Queenstown von oben zu sehen. Laut Reiseführer soll man ca. 8h hin-und zurück einplanen. Matt rechnet mit 5 – was hab ich mir da nur angetan!?! Es geht also im Stechschritt steil bergauf, schließlich trainiert er sonst auch 2-3mal die Woche. Mir geht langsam die Luft aus und nun gibt die Sonne auch noch ihr Bestes… Irgendwie dachte ich, ich sei fitter, doch die letzten Wochen in Australien haben mich nicht grad schlanker gemacht :) So kommt mir jede noch so kleine Pause recht und auch ein Fotostopp ist eine gute Ausrede um mal anzuhalten – natürlich wollte ich nur den Ausblick genießen! ;) Der atemberaubende Blick über die Southern Alps und das kleine Örtchen war die Mühe aber allemal wert!!! 
Zwar wusste ich nach dem Abstieg gar nicht wo ich anfangen sollte meine Schmerzen aufzuzählen, trotzdem entschloss ich mich weiter mit Matt zu reisen, vielleicht wird es ja in den nächsten Tagen besser – die Hoffnung stirbt schließlich zu Letzt.

Im Auto gab es dann die ersten Infos zu Neuseeland, ganz praktisch mit einem Kiwi zu reisen, der die Tour schon vor 4 Jahren mit seiner Frau gemacht hat und nun einfach nochmal seine Lieblingsziele ansteuert. So seh ich also das Beste vom Besten :) Und wir lassen absichtlich den einen oder anderen Touripunkt aus, Milford Sound wird also nicht  in meinem Blog erscheinen…

 Eingedeckt mit ausreichend Essen, ner Menge Ausrüstung und meinem neuerworbenen Schlafsack für ca. 20€ ging es nach einer Nacht auf dem Campingplatz von Albert Town weiter durch Wanaka ins Matukituki Valley um für ein paar Tage jegliche Zivilisation hinter uns zu lassen. Schon die Fahrt zum Wanderparkplatz ließ nichts Leichtes erwarten. Der alte Nissan Sunny überlebte erstaunlicherweise alle Schlaglöcher und sogar die Durchfahrt von 5 Bächen (auch wenn es sich nicht immer gut anhörte!).

Alles Wichtige für 3 Tage wanderte in die Rucksäcke, Schuhe wurden geschnürt und mit immer noch Muskelkater in den Beinen ging es los. Die ersten Bächen versucht man noch trockenen Fußes zu überqueren, doch spätestens beim größeren Fluss war alles zu spät – Knietief im Wasser und nun 2kg extra pro Fuß! Klasse…auch dieses Mal war es keine Wanderung, nein das ganze erschien mir wie ein Wettlauf, sodass ich mehr mit meinem Körper zu kämpfen hatte als die Natur um mich herum zu geniesen. Matt ist meist schon 100m voraus, doch eine Unterhaltung würde sich für meinen Atemhaushalt in dem Zustand eh nicht eignen :) Und auch die Kühe und Schafe lassen sich von uns nicht stören, genüsslich grasen sie vor sich hin und hinterlassen so manche „Ausweichflatschen“. Ein kurzer Fakt zwischendurch…Neuseeland hat zwar nur 4 Millionen Einwohner, jedoch 60Mio Schafe – nun ist mir auch klar warum wir niemanden begegnen :)

Nach 3 Stunden Quälerei kommen wir am Aspiring Hut an – einer kleinen Unterkunft im Nirgendwo. Kleine Verschnaufpause, danach geht’s weiter über Hängebrücken bis wir endlich einen geeigneten Punkt finden um unser Zelt aufzuschlagen. Umrahmt von riesigen Bergketten, 4 Wasserfälle und inmitten einiger Sträucher - der kleine Bach nebenan dient als Wasserversorgung…Wahnsinn!!!

Bevor es dunkel wird bereiten wir noch unser Essen zu – Dose auf, Gaskocher an, einmal umrühren bitte und voila fertig ist  das Hauptgericht. Als Nachtisch ein Müsliriegel und um die anfliegende Kälte etwas auszugleichen noch ein Tee vorm Schlafen gehen. Doch das Hauptproblem hätte ich fast vergessen – Sandflies…1000 nervige Mücken, die jedes Stück vom Körper zerstechen und zum Jucken bringen. Gut nur, dass sie gern schwarz anfliegen und mein „Kleiderschrank“ fast nichts anderes aufweist… :( Auch die Nacht erwies sich als nicht gerade gemütlich. Für eine Isomatte hat mein Budget nicht gereicht, also schlafe ich auf ausgebreiteten Handtüchern, die die Kälte jedoch nicht abweisen sondern zu Speichern scheinen. Und auch mein „Schlafsack-Billig-Kauf“ machte mir zu Schaffen…Nicht mal 3 Hosen übereinander + 5 Oberteile ließen mich etwas aufwärmen sodass ich den nächsten Morgen schlaflos, zitternd und total erschöpft begrüßte.

Ich verabschiedete Matt, da er nun allein für ein paar Stunden einen anderen Gipfel erstürmen will und versuche meinen Körper wieder auf „Normalstatus“ zu bringen. Danke also an Micha – die Wärmflasche leistet ihre Dienste :) Ein Tag ohne große Anstrengung tat mir also mal ganz gut…einfach nur irgendwo im Nirgendwo von Neuseeland sitzen, am eiskalten Bach etwas waschen und die restliche Zeit die wenigen Sonnenstrahlen aufsaugen um die nächste Nacht in der Kälte zu überstehen. Wie froh ist man doch am nächsten Morgen, total erfroren, endlich wieder wandern zu dürfen. Wir lassen also das Frühstück aus – eh zu viele Fliegen und und machen uns direkt auf den Rückweg zum Auto. Durchgeschwitzt aber mehr als stolz wechsle ich meine Wanderstiefel gegen Flipflops, zwar ist es dafür viel zu frisch doch Kälte macht mir nun ja nichts mehr aus :)

Der Rückweg nach Wanaka ist unverändert…immer noch tiefe Furchen und besser mit einem Geländewagen zu durchqueren, doch unser kleiner Nissan schafft das schon! Also Belohnung gibt’s zum Mittag Fish & Chips um die abtrainierten Pfunde in wenigen Sekunden wieder ran zu essen :)


So…nun eine kleine Lesepause – der 2. Teil folgt! Denn schließlich waren das erst die ersten Tage meiner Tour :) Auch die Bildergalerie wird demnächst wieder gefüllt...

Mittwoch, 9. Januar 2013

Horton Valley (Barraba) – Sydney

…der versprochene Teil 2 :)

Doch ich kann euch jetzt schon verraten, dass das was ich euch hier erzähle nur ein Bruchteil des Ganzen war. Denn zum Abschluss meines Australien-Abschnitts bot mir das Land noch einmal Unglaubliches!!!

Das neue Jahr starteten meine Eltern und ich mit einer Sightseeing-Tour durch Sydney...von der Oper über die Harbour Bridge, einmal mit dem Boot nach Manly Beach und am Ende des Abends noch ein gemeinsames letztes Essen um ihre Reise gemütlich mit einem Wein ausklingen zu lassen! Die Verabschiedung am Flughafen könnt ihr euch ja bestimmt vorstellen... :(

Ganz unverhofft hatte ich am 02.01. dann die Möglichkeit noch einmal etwas weiter ins Landesinnere zu kommen, eben das richtige Aussie-Leben erleben. Da eine Autofahrt mehr als 5h dauern würde, wurde für mich kurzerhand ein Flug nach Tamworth gebucht und wenige Zeit später saß ich bei einer australischen Familie in Manilla am Abendbrottisch um meinen Magen mit Lammkoteletts zu füllen. DANKE :)

Am nächsten Morgen ging die Fahrt mit einem Landrover weiter ins ländliche Australien um nach einem Einkaufs-Stopp in Barraba irgendwann auf der Farm von Sally und Jim zu landen. Hier war ich nun, die letzten Tage meiner Reise auf einer Pferde- und Rinderfarm um ab und an mal mit zu helfen, aber eigentlich um einfach nur das normale Leben der Einheimischen mitzubekommen. Und es gab so einiges…

Punkt 1: JAGEN – Ja, richtig gehört! Ich war auf Jagd mit Pfeil und Bogen. Und das nicht nur einmal. Der erste Ausflug endete jedoch nicht ganz schmerzfrei. Doch nun von Anfang an. Bill ist eigentlich Berufstaucher doch in seiner Freizeit erlegt er das ein oder andere Büffel, hier und da mal ne Ziege oder ein Wildschwein. An diesem Tag gingen wir auf Ziegenjagd. Die Opfer waren auch schnell gefunden – ein gezielter Schuss, ein lautes Quieken und das Tier lag zappelnd auf dem Boden – nun nur noch die Kehle durchtrennen…tja, da war der Fehler. Leider hatten wir nicht das richtige Messer dabei, sodass sich Bill leider mehr in den Finger schnitt als die Ziege zu töten. Überall Blut und dann kam ich ins Spiel :) mit meinen einzigartigen Krankenschwesterfähigkeiten. Ein Stück vom Shirt wurde abgerissen, die Blutung gestillt und ab ins nahegelegene (1h) Krankenhaus. Warten, Fragebögen ausfüllen, sämtliche andere Lebensfunktionen testen, bis schließlich der Arzt (aus Sri Lanka) von seinem Mittag kam und die Wunde mit 6 Stichen nähte. Toller Ausflug! :)
Beim 2. Jagdausflug überließ Bill das schießen dann seinen Brüdern – wie auch anders, er hatte ja eine verbundene Hand! Aber auch dieses Mal  wurde das Schwein nicht richtig getroffen, sodass der Hund Ruxy nachhelfen musste das Tier zu stoppen.

Punkt 2: REITEN – Wenn man schon Mal auf einer Pferdefarm ist, muss man das schon mal ausprobieren. Zwar hab ich seit mehr als 10Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen, doch so was verlernt man ja nicht. Von Sally gab’s ein paar Anweisungen, dann wurde Jamie gesattelt und auf ging’s in die Weiten des Horten Valley um die Rinder zurück zur Farm zu treiben. Das alles findet natürlich nicht erst irgendwann am Nachmittag statt…nein – früh um 6Uhr bei Sonnenaufgang reiten wir los! :)

Punkt 3: RINDER – Auf einer Rinderfarm muss man überall mal mit anpacken. So wurde an einem Vormittag ein Großteil der Rinder geimpft und deren Nummer aufgenommen. Auch ich konnte behilflich sein und verarztete die Tiere, deren Augen durch die Sonne und Mücken angegriffen waren. So ein Tag in der prallen Sonne mit teilweise wildgewordenen Rindern hat schon was Besonderes! 

Punkt 4: CAMPEN – mit allem Drum und Dran! Leckere Steaks und Würstchen, Lagerfeuer mit kaltem Bier und schlafen unter freiem Himmel. Und wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, bei den vielen Sternschnuppen, dann dürfte das Jahr 2013 super für mich werden!!! Das alles konnte ich dann auch bestens genießen, da ich einen richtigen „Safari-Guide“ bei mir hatte.

Punkt 5: WANDERN - die Gegend rund um das Horton Valley bot atemberaubende Wege an, die wir erst mit dem 4-Wheel-Drive, dann zu Fuß unsicher machten. Entlang eines Flusses, der aufgrund der Hitze kaum noch Wasser führte - Querfeldein über Stock und Stein...

Punkt 6: ESSEN –  während meiner Zeit auf der Farm wurde ich bestens versorgt. Mit besten Köchen und einem reichlich gefüllten Kühlschrank lässt es sich gut leben. So wurden am Tag bis zu 4 Mangos verzehrt, ein paar Tee (und auch Bierchen) geschlürft und am Abend gab es Lamm, Rind oder Schwein!

Punkt 7: POOL – ja, jeder (fast) Australier hat einen eignen Pool, wie will man auch sonst die Hitze aushalten? Also ging es nach getaner Arbeit ab ins Kühle nass zum Erfrischen!

Punkt 8: BOGENSCHIESSEN – auch ich hab mein Können versucht, doch bin kläglich gescheitert! So ein Bogen als Waffe ist dann doch was Anderes, als das was man für gewöhnlich in Deutschland mal in der Hand hält. Auch hab ich irgendwie meine Kraft vom Handball verloren und muss nun sehen das ich wieder zu alter Form zurück finde :)
 
Punkt 9: RUNDFLUG – nichtsdestotrotz musste ich wieder nach Sydney um meinen Flug nach Neuseeland zu erwischen, also ging es mit einer kleinen Propellermaschine nicht weit über der Erde zurück in die Großstadt…so hatte ich zum Ende noch einen kostenlosen Rundflug über die Ostküste und Sydney! Natürlich mit Fensterplatz und Essen im 45minütigen Flug…

Punkt 10: FREUNDE – das Beste kommt bekanntlich zum Schluss :) die letzten Tage wurden natürlich nur einmalig durch die Menschen, die mir das alles ermöglicht haben. Danke also an Bill und seine Mama Sally, die mich so herzlich aufgenommen haben!!!

Bevor es heute nach Neuseeland weiter geht, war ich jedoch auch froh noch einmal 2 Tage mit Kristin zu verbringen, die ein großes „Stückchen“ in meinem Australienabschnitt ist! Bei Rekordtemperaturen von mehr als 43°C verbrachten wir gestern den Tag am Bondi Beach um zu surfen. Da Kristin bereits einen Surfkurs hinter sich hatte, konnte sie mir einiges beibringen und so sahen meine Surfversuche gar nicht allzu schlecht aus :) Länger als 2 Stunden haben wir es jedoch nicht ausgehalten und unser Körper hat rebelliert.  Da reicht auch dann schon mal ein Fruchtshake als Mittag, mehr kann der Körper eh nicht verarbeiten :) Der Abend wurde mit einem leckeren Curry und einer Dose Bundaberg bei meinem Couchsurfer Martin beendet, doch der Abschied von Kristin fiel mir sichtlich schwer. Wieder einmal lass ich gute Freunde zurück und reise weiter ins Ungewisse…
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge steige ich nun ins Flugzeug und freue mich auf das was kommt, aber bedanke mich auch bei Allen, die Australien für mich unvergesslich gemacht haben!!!
Wir sehen/hören uns in Neuseeland…


Dienstag, 8. Januar 2013

Brisbane bis Sydney

Endlich melde ich mich zurück…da ihr so lang warten musstet, gibt es dafür nun auch 2 Berichte. Aber wie fast alle von euch Urlaub hatten, hab ich mir die letzten 2 Wochen auch mal eine „Schreibpause“ gegönnt. Nur ist in der Zeit sooooo viel passiert, dass ich das gar nicht alles in Worte fassen kann.

Also liebe Mitreisende, die, die mich die letzten Tage begleitet haben – bitte seid nicht traurig, wenn der ein oder andere „Höhepunkt“ nicht genannt wird – die Erinnerungen an jeden einzelnen Tag sind jedoch in meinem Tagebuch festgehalten und verschwinden nicht so schnell aus meinem Gedächtnis.

Denn kurz gesagt, mein Abschluss von Australien war ÜBERRAGEND!

Nachdem ich also von Melbourne wieder an die Ostküste geflogen bin, brachte mich „Daredevil“  mit reizender Fahrerin sicher an die Strände rund um Mooloolaba und Caloundra. Surfen war der einzige Punkt auf meiner „Australien-To-Do-Liste“ der noch keinen Haken hatte. So wurde das Surfboard, das Kristin gegen ein paar Bier eintauschen konnte, am Dicky Beach ausprobiert. Doch die Wellen waren irgendwie nicht ganz unsere, so schluckten wir mehr Salzwasser und gaben nach knapp 2 Stunden ohne richtige Anweisung auf. Ganz schlecht waren wir natürlich nicht…das ein oder andere Mal konnten wir für ein paar Sekunden auf dem Brett stehen :)

Um in Weihnachtsstimmung zu kommen, luden uns Dave und seine Freunde am 23.12. auf eine Weihnachtsparty ein – BBQ, was auch sonst. Ein paar Bierchen später und schwupps vielen den Jungs immer lustigere Sachen ein, bis letztendlich ein Blumenkübel zur Feuerstelle umfunktioniert wurde und am Ende die halbe Crew auf dem Dach des Hauses stand um die Sterne zu beobachten – schließlich ist man denen dann ja auch 2 Meter näher :) Dank Greg hatten wir dann auch mal wieder eine kostenlose Unterkunft für ein paar Nächte und bedankten uns dafür mal wieder mit „Pancakes“ und halfen ihm beim Weihnachtsgeschenke einpacken…

Und nun war es soweit – Weihnachten! Bei mehr als 30° ist es für mich zwar immer noch unbegreiflich, dass das Jahr bald rum ist, - doch der Gedanke, dass meine Eltern hier sind über die Feststage macht es alles doch etwas „heimischer“. Mit ner Menge Kängurufleisch, Burgern und Steaks sowie genügend Salat und Obst ging es in einen von Brisbanes schönen Parks, um wie alle anderen Aussies Weihnachten am Barbecue zu zelebrieren. Nur eine Ausnahme gab es – wir feiern einen Tag zu früh – schon am 24.
Das liebe Christkind bescherte uns dann alle im Hotelzimmer und mit einem Gläschen Wein ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Danke hiermit an den Weihnachtsmann und seine lieben Helfer für die schönen Geschenke! Ich habe mich riesig über die „Gaben“ aus Deutschland gefreut!!!

Brisbane sollte für mich hiermit dann auch vorbei sein. Nun startete ich eine neue Tour mit meinen Eltern entlang der „Eastcoast“. Erster Stopp – Lamington Nationalpark. Abgeschieden von der Zivilisation bezogen wir unsere Lodge – eine kleine Holzhütte. Klo, Dusche und alles andere wichtige befand sich auf dem Gang und musste mit allen geteilt werden ;) Für mich ein vertrautes Gefühl, so als Backpacker, doch für meine Eltern eine Erfahrung der besonderen Art! Am Abend Punkt 6Uhr läutete der Koch zum Essen, täglich standen verschiedene freiwillige Programmpunkte auf dem Plan und das Durchschnittsalter der Besucher wurde durch meine Wenigkeit auf ca. 65 Jahre gedrückt :) Doch die Natur ist eine Sache für sich. Verschiedenste Wanderwege mit atemberaubenden Ausblicken. Durch die Hilfe eines Park-Guides konnten wir dann auch noch etwas über die Kultur der Aborigines und diverse Tiere und Pflanzen im Nationalpark lernen. Das einzige was meine Mama jedoch nicht vermissen wird, sind die kleinen niedlichen Blutegel, die sich ständig an ihr festgesetzt haben. Lange Würmer, die sich mit ihren Beißerchen festkrallen und mit einer Flüssigkeit das Blut zum Rennen bringen! Ein gekonnter Griff durch ausreichende Praxis meinerseits in Thailand haben den Tierchen aber schnell ein Ende gesetzt – Lege dich also nie mit einem Backpacker an, auch wenn du Tentakeln oder Krallen hast!

Unser Mietfahrzeug, ein kleiner Toyota wurde dann wieder täglich mit unserem Gepäck vollgestopft um in kürzester Zeit von Iluka über Coffs Harbor, Newcastle und Leura schließlich Sydney zu erreichen.
Verschiedenste Attraktionen haben wir uns täglich angeschaut, wie z.B. auch Nimbin – ein Ort für sich! Es ist die Drogenstadt von Australien, in der die Zeit irgendwie in den 70ern stehen geblieben ist :) An jeder Ecke riecht’s nach Gras und anderen „Stimmungswandlern“, mehr als 60% der Bewohner haben Rastas und die allgemeine Gelassenheit der Einheimischen schlägt schnell auf die Touristen über, die sich dann in Cafés mit besonderen Muffins und Getränken wieder finden oder in den Geschäften Batikklamotten kaufen! Wer mal in der Nähe ist, sollte dieses kleine Örtchen auf keinen Fall auslassen!!! 

Entlang der Küste mit den endlosen Stränden wurde immer mal eine Badepause eingelegt, ein Mittag in einem indischen Sikh-Tempel zu sich genommen oder eine riesige Banane bestaunt, die aus mir nicht erklärbaren Gründen zur Hauptattraktion erklärt wurde… Ein Highlight jeden Abends waren die feuerroten Sonnenuntergänge, die wir oft bei einem Spaziergang entlang des Wassers bestaunen konnten. 

Das Kontrastprogramm sahen wir dann in den Blue Mountains. Kilometerlange Bergketten mit riesigen Wäldern, die durch das Sonnenlicht blau erscheinen. An vielen Aussichtspunkten stapelten sich die Touristen, sodass wir uns auf unbekannteren „Lookouts“ bewegten. Und auch die Tierwelt ließ vor allem meinen Papa erfreuen. Massenweise Kakadus, Sittiche und andere Vogelarten fliegen frei um ihn herum, sodass nun auf der Hälfte unserer Fotos nur Federvieh zu sehen ist :)

Und nun zum Highlight jeden Jahres – Silvester!!! Das sollte für uns dieses Jahr in Sydney stattfinden, direkt mit Blick auf das Opera House und die Harbour Bridge. Wir sind also dem Rat einer Einheimischen gefolgt und haben uns früh um 6Uhr von Leura auf den Weg nach Sydney gemacht. Alle Parks schließen nämlich sobald eine gewisse Anzahl an Menschen sich „reingedrängt“ hat. Und da waren wir…mitten am Royal Observatory Park angekommen mit Tausenden anderen. Alle stehen sie brav und fein an um durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Warten war angesagt und mal wieder hatten wir Glück. Olivia, eine ehemalige Schulkameradin stand seit 6Uhr an und war somit etwas weiter vorne – etwas Zeit war gespart. Kurz vor 12 Uhr konnten wir die Schranken hinter uns lassen und den Park mit weiteren 17000 Menschen bei 36°C im Schatten genießen – denn das Feuerwerk ist ja schließlich erst in 12 Stunden :) Schlecht auch wenn die Sonne weiter zieht und der ehemalige Schattenplatz zum Grillplatz für Touris mutiert. Also trinken, trinken, trinken…nur kein Alkohol, denn der ist im Park nicht erlaubt. Nur an einer Bar wird er zu unerschwinglichen Preisen verkauft – Nein Danke! Da bleiben wir doch lieber nüchtern an Silvester…hat auch mal was! :) 

Die Entschädigung fürs lange Warten kam dann um 9Uhr – ein erstes „kleines“ Feuerwerk für die Kinder und die die früher ins Bett wollen (erstaunlich viele!). Klein ist für meine Verhältnisse jedoch schon ziemlich groß gewesen…ungefähr die letzten 8 Jahre der kompletten Ummerstädter Silvesterraketen zusammen genommen :) 

Punkt 12 Uhr der Countdown…10….9….8…7…6…5…4…3…2…1…KISS :) Ein Kussmund begrüßt uns ins neue Jahr und das 20minütige Feuerwerk lässt die komplette Stadt in ein Lichtermeer verwandeln.
Nur wenige Minuten später strömen die Massen wieder raus und auch wir machen uns auf den Weg in unser Hotel.

Das neue Jahr kann kommen – Hiermit also allen ein GESUNDES, NEUES JAHR!!! Macht das Beste draus!!! :)

...Teil 2 folgt!