Aber keine Sorge mir geht es noch immer prächtig und ich hab
in den letzten Tagen mal wieder so einiges erlebt!
Nach meinem eignen Geburtstagsgeschenk erhielte ich am 25.
dann noch eine große andere Überraschung…aber dazu später!
Auch kann ich so wieder einiges von meinem knappen
Backpackerbudget sparen, da wir oft bei Freunden, Freundesfreunden oder
Verwandten unterkommen…umsonst :)
Unsere Route hier nun ganz kurz: Nelson – Motueka – Abel
Tasman National Park – Picton – Wellington – Mt Maunganui – Whangarei - Bay of
Island - Waitangi – Cape Reinga – Auckland – Tauranga – Rotarua – Taupo –
Tongariro Crossing – Mt Maunganui…und ganz viel Zwischendurch!
Und hier ist nun mein Problem…wenn ich all das Erlebte nun
in Worte fassen sollte, dann würdet ihr bestimmt mehr als 2 Stunden Lesestoff
haben. Eure Zeit ist kostbar – meine auch :) also beschränk ich mich auf ein
paar Highlights. Die ausführliche Variante gibt es, sobald ich zurück in der
Heimat bin – versprochen!

Eine gute Freundin von Bill wohnt in Mt.Maunganui – so hatten
wir also ein Ziel, da wir bei Heather übernachten und auch das Auto kostenfrei
nutzen konnten – Jackpot! Die Fahrt von Wellington sollte uns natürlich auch
nichts kosten. Dank der Möglichkeit kostenlos Mietfahrzeuge zu ihrem
Ursprungsort zu bringen und da die meisten Backpacker von Auckland nach
Wellington reisen, hatten wir umsonst einen kleinen Nissan in den Norden der
nördlichen Insel. Ohne lange Umwege und Zwischenstopps ging‘s bis zum Bay of
Plenty. Traumhaft langer Strand und Sonnenschein ließen es nicht vermeiden die
Surfbretter aus der Garage von Heather und Shane zu holen, um meine
Anfängerkenntnisse zu steigern. So lässt es sich leben – das mehr vor der
Haustür und Nachbarn gibt es auch so gut wie keine!
Dazu kommt noch, dass die Beiden begeisterte Mountainbike
Fahrer sind und auch an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Ein Tag mit
Profis auf dem Rad ließ sich also nicht vermeiden :) – gut so, Mountainbike ist
für die Neuseeländer ein Volkssport, jeder ist sportlich aktiv und das
Streckennetz ist überragend. Auf 10.000$
teuren Räder stürzten wir uns Waldwege hinunter, nicht gerade Einfachere wieder
hinauf und am Ende ein paar Sprünge über Erdhügel zurück zum Auto, denn die anfängerfreundlichen
Strecken sind in Rotorua. Der Stadt, die einem ein Leben lang im
Gedächtnis/Geruchssinn bleibt. Wer schon einmal einen Raum betreten hat, in dem
eine Woche der Windeleimer nicht entleert wurde, der bekommt annähernd eine
Vorstellung, die es in diesem Ort riecht. Mehr als nur nach verfaulten Eiern…
:) Grund sind die heißen Quellen, Geysire und vulkanischen Aktivitäten, die
diesen Schwefelgeruch verursachen.
Leider kann ich diese Geruchs-Erlebnisse nicht bildlich oder
anderweitig für euch darstellen :)
Für Bill und mich ging der Aktivtag im Klettergarten weiter.
Als ob unsere armen Körper nicht schon genug unter dem Geruckel vom Fahrrad
fahren gelitten hätten, wollten wir uns noch einmal so richtig quälen. Auf 10m
Höhe ging es durch Baumkronen, verschiedene Hindernisse mussten überwunden
werden und zum Abschluss lockte immer der Flying Fox. Ein eingeklemmter Finger,
23 blaue Flecke und schlappe Arme und Beine waren das Resultat welches wir nun
noch mit einem Marsch auf den Mount Maunganui toppen konnten. Ihr seht ich
versuche meine sportliche Form wieder zurück zubekommen, wenn auch nur schwer.

Um natürlich auch noch mehr vom Land zu sehen, machten sich
Bill und ich auf den Weg ins Northland bis zum nördlichsten Punkt, dem Cape
Reinga. Immer mal wieder ein Stopp am 90 Mile Beach, Bay of Islands und kleinen
Maori-Siedlungen. Doch der Wettergott stand mal wieder nicht auf meiner Seite.
So bekamen wir Neuseeland wortwörtlich zu spüren – Aoteroa, der maorische Name
des Landes bedeutet „The land of the long white cloud“ – und ja, das war es.
Eine einzige große weiße Wolke. Auch das 4 stündige Warten auf Besserung im
Auto half recht wenig, sodass wir letztendlich patschnass und etwas enttäuscht
wieder den Rückweg antraten. Dazu noch einige Moskitos, übernachten im Auto und
vom Menschen für Landwirtschaft zerstörte Natur machten den nördlichsten Punkt
interessant aber nicht zum besten Teil des Landes.
Ein kulturelles Ereignis konnten wir uns nicht entgehen
lassen – den Waitangi Day. An diesem Tag vor vielen Jahren unterzeichneten die
Maoris die Verträge mit den Europäern. Am Waitangi Beach (nahe Paihia) liefen
die Vorbereitungen für dieses Fest auf Hochtouren. Und wir als fast einzige
Weißhäuter mittendrin…ein mulmiges Gefühl und umringt von mehreren
übergewichtigen, komplett tätowierten Einheimischen ließ uns nicht allzu lang
verweilen.
Als letztes großes Must-Do stand nun noch das Tongariro
Crossing auf dem Plan. Ein weiterer Touristenmagnet und Geldmachmaschine. Immer
noch aktive Vulkane kann man auf aufgezeichneten Wanderwegen erklimmen und oben
angekommen kleine Seen und riesige Krater bestaunen. Doch ganz ehrlich war es
für mich nicht die „schönste Tageswanderung der Welt“ – wie es überall
angepriesen wird. Wie bitte soll es das auch sein, wenn man sich die Wege mit
tausenden anderen Touris teil und ständig einen kleinen Asiaten auf dem Bild
hat.

Von all den Strapazen erholten wir uns dann in den Hot Pools
rund um Taupo. Das Wasser strömt hier aus den Quellen mit bis zu 99°C. Wir
fanden einen kostenfreien Ort, an dem eine heiße Quelle direkt in einen Fluss
mündet, man kann sich also seine gewünschte Temperatur selbst aussuchen oder
ständig zwischen heiß und kalt wechseln. Perfekt!
Für das leibliche Wohl sorge ich mit selbstgebackenen,
deutschen Pflaumen- und Selterwasserkuchen zudem haben wir das Meer vor der Tür
und lassen die letzten Tage entspannt vorüber gehen!
Leider hat alles einmal ein Ende, so auch leider meine
gemeinsame Reisezeit mit Bill. Sein Flug geht zurück nach Perth und ich zieh
weiter nach Auckland, wovon ich in ein paar Tagen nach Fiji starte.
Abschied fällt mir nicht immer ganz so leicht, doch ich will
weiterziehen rund um die Welt. So sitze ich nun also an einem sonnigen Tag
allein vor meinem Computer (neben mir ein schnarchender Maori) in der
Bibliothek von Auckland um euch meine Erlebnisse zu berichten. Ich weiß, dass
der ein oder andere schon ganz sehnsüchtig auf Berichte wartet…nur ist das
während des Reisens nicht immer ganz so einfach. Ich hoffe aber ihr hatte
wieder Gefallen an diesen Zeilen.
Meine Neuseeland-Checkliste hab ich nun auch so gut wie abgehakt…nur
eins fehlt – ich hab noch immer keine Kiwi gegessen :(
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