... Fortsetzung meiner Ecuador-Erkundung!
In Riobamba angekommen hat es erst Mal eine Weile gedauert
um unseren Schlafplatz zu finden – der Couchsurfer Patrizio lud uns zum alljährlichen
Festival ein. Pato wohnt eigentlich in Quito, doch sein Zuhause ist in diesem
Ort, sodass wir anstatt auf seiner Couch in einem Zimmer in seinem Elternhaus
landen. Um die Mutter nicht ganz zu verschrecken, wird schnell noch eine „Ach-wir-sind-schon-ewig-Freunde-Geschichte“
erfunden und die Komplettverpflegung am Festwochenende kann beginnen :)
Am nächsten Morgen war es soweit, die große Parade durch die
Stadt für mehr als 5 Stunden. Durch unsere lässige Art hatten wir einmal wieder
einen späten Start und ein weiterer Zeitkiller war das Durchkommen zu unseren
reservierten Stühlen. Doch alle Mühen
waren es wert, da wir von einer Dachterrasse einen super Blick auf alle
Schaubilder hatten. Voller Farben, mit verschiedenen traditionellen Gewändern
und ner Menge Musik verging die Zeit wie im Flug…vielleicht lag es aber auch an
dem Hopfenblütentee der gereicht wurde :)
Eines muss ich jedoch feststellen. Guten Geschmack weisen
die Ecuadorianer bei der Wahl ihrer Miss „Riobamba“, Miss „Kaffee“, Miss „Irgendwas“
nicht wirklich auf…
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Nach einem kleinen aber feinen Mittagsschlaf kam auch schon
der nächste Höhepunkt des Tages. Wir
haben noch Karten für den Stierkampf am Abend bekommen. Eigentlich hab ich mir
da drüber noch nie wirklich Gedanken gemacht, wie es so abläuft oder was genau
passiert. Andre warnte mich schon etwas vor und ihre Beschreibung sollte sich
bewahrheiten – leider.
Auf mehr als schreckliche Weise werden die Bullen erst
gequält bis ihr Blut nur so auf ihrem Körper strömt, dann werden sie weiter
durch die Arena gejagt bis sie am Ende einen letzten Stich bekommen und blutspuckend
umfallen. Das geschieht natürlich nicht nur einmal sondern an dem Tag gleich
siebenmal…was finden die Leute nur tolles daran? Männer in pinken Strumpfhosen,
die eine Tischdecke durch die Luft wirbeln um am Ende, wenn sie Glück haben, 2
Ohren eines 430kg schweren Stieres nach Hause tragen?!? Vor allem erstaunte es
mich, dass vorwiegend die Frauen kreischen, wenn der Matador sein Tuch
schwingt. Eine sehr absurde Abendbeschäftigung, die es wert war einmal zu sehen
um zu verstehen, was hinter den Toren abgeht – öfter muss ich es aber nicht
haben!
Viel schöner war es danach, mit Patos Mutti essen zu gehen.
In einem texanischen Restaurant gab es Steaks die nicht wirklich auf den Teller
passten, dazu Bohnen und Mais. Lecker…!
Da Andre und ich auch schon etwas müde waren, entschlossen
wir uns gegen eine Partynacht mit Patos Freunden und verbrachten den Abend mit
seinen Neffen und „Hoppe, hoppe Reiter“ :) Wie schnell man doch selbst wieder
zum Kind wird!
Nur noch ein Tag bleibt mir nun mit Andre, dann muss ich sie
wieder einmal verabschieden und meinen Weg allein fortsetzen! Die Zeit nutzen
wir und fahren nach Chamba, einem kleinen Ort nach Riobamba in dem es angeblich
Thermalquellen geben soll. Dort haben wir sie zwar nicht gefunden, aber 15km
weiter und auch diese waren eher weniger einladend. So entschieden wir uns noch
einmal gut zu Essen, bis sie mich schließlich an den Bus nach Cuenca brachte.
Danke Andre für die wunderbare Zeit!!! Wir sehen uns in Deutschland bei meiner
Feier…
Heute haben wir dem National Park Cajas noch einen Besuch
abgestattet und konnten so auch ein kleines uriges Dorf sehen. Doch einmal im
Monat soll man sich ja was gönnen, also sitzen wir nun in einem kleinen
französischen Cafe, trinken ein Bierchen und Essen Nachos – das haben wir uns
nach dem Tagesmarsch auch redlich verdient!Auf dem Heimweg konnten wir auch noch sehen wie man fachmännisch Meerschweinchen grillt - tolle Sache :)
So schnell vergeht knapp eine Woche in Ecuador. Gleich geht
es ab mit dem Nachtbus über die Grenze nach Peru…ein neuer Stempel in meinem
Pass :)
PS.: Nun häufen sich schon die Fragen ob ich nicht langsam
meine Heimat vermisse und zurück will…die Antwort ist – Na klar! Ich freue mich
zwar immer noch um die Welt zu Reisen und viel Neues zu sehen aber ich merke
schon, dass Reisen auch ziemlich anstrengt und ich mich langsam wieder auf mein
eigenes Bett und meine Familie und Freunde freue. Ich hoffe natürlich ihr
vermisst mich auch etwas :)
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