Wie viel Glück kann man eigentlich auf so einer Tour haben? Die Sprachlosigkeit einiger anderer Guides nach meinem Trip zeigte es deutlich… Meine Gruppe hat verdammtes Glück, da wir nicht nur die großen 5 (Elefant, Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn) entdeckt haben sondern zudem auch noch mehrere Geparden, Babylöwen, Nilpferde und live eine Kampf zwischen Büffel und 3 männlichen Löwen - alle sprechen immer davon einen „Kill“ zu sehen und genau das war es was wir aus nächster Nähe beobachten konnten.
Die letzten Tage der G Adventure Tour starteten im Snake
Park von Arusha. Angeschlossen an diesen Campingplatz war eine Schlangenklinik,
die einzige für Kenia und Tansania. So konnten wir uns einige Schlangenarten
aus nächster Nähe anschauen, wie Schlangenbisstherapien aussehen sowie mit den
kleinen Babykrokodilen spielen :)
Am nächsten Morgen ging die Safari dann richtig los. Alle
verteilt in 4 4x4 Fahrzeuge und ab durch die Weiten Tansanias zum Eingangstor
des Ngorongoro Nationalparks. Dieser wurde aber vorerst nur durchfahren um zur
Serengeti zu gelangen. Doch auch auf diesem Weg blieb die Kamera nicht still.
Zuerst amüsierten wir uns über 2 männliche Baboons (Affen), die Spaß
miteinander hatten, dann gerieten wir in totalen Nebel sodass wir den Krater
nur erahnen konnten und später kam es zu einem kleinen Stopp an einem Masai
Dorf.
Endlich ist es soweit…wir gelangen zum Eingang des Serengeti
National Parks – natürlich mit hundert anderen Touristen.
Mit unserem Guide Allen und den 5 anderen Passagieren in
meinem Jeep gings los auf „Katzen-Suche“ und es dauerte auch nicht lang da
fanden wir schon den ersten Löwen am Wegrand schlafend liegen. Ständig wurden neue Tieren gesichtet, sodass
ein Elefant mit seinem Jungen direkt an unsere Fensterscheibe klopft und man
den Nilpferden beim Schnaufen zuhören kann. Besonders durch das geöffnete Dach
erspäht man ständig mehr und verbringt die Fahrt meistens im Stehen, da man
nichts verpassen will. Und siehe da, schon rennt uns ein Gepard vors Auto…eine
Seltenheit, da diese Tiere so gut wie nie vor die Kamera laufen!
Angekommen im Camp sind unsere Zelte schon aufgeschlagen und
es folgen nur kurz „Verhaltensregeln“ um nicht nachts von Tieren aufgefressen
zu werden. Blaue Augen – ok, rote Augen zurück ins Zelt. Achja und muss man nur
„Klein“ geht man nur fix hinters Zelt, ist es mehr unterwegs, muss man den
weiten Weg zu den Toiletten finden…jedoch nie allein! Nach einem guten
Abendessen ging es auch schon ins Zelt und dieses Mal für mich nicht allein,
sondern Mehrnousch aus Berlin wechselt von ihrer „Schnarchkollegin Vanessa“ auf
meine Nachbarmatratze.
Es tat gut mal auf Deutsch alle Sorgen und kleinen Geschichten
loszuwerden. So wurden lange gelacht und dem lauten Schnarchen unseres Guides
Meshacks gelauscht. Dabei wurden dann auch total die Pippi-Regeln vergessen und
schon waren wir auf halbem Weg zu den Bädern. Hups…
Aber wie gesagt…Glück muss man auch mal haben und die zweite
Nacht wurde dann daran gedacht. Gut nur, denn am 2. Platz schlich nachts ein
Leopard durchs Camp.
Und das Glück verfolgte uns! Ein früher Start verspricht
einem gute Chancen die großen Katzen bei der Jagd zu erleben. Kaum unterwegs
liefen uns mehr als 15 Löwen über den Weg, mittendrin 2 junge Kätzchen und in
der Ferne noch einmal 7 liegend unter einem Baum. Einige Löwen kommen sogar bis
an die Jeeps ran und posieren für uns. Die Fahrt geht weiter zu ein paar
Elefanten und schon bekommen wir den Tipp in eine Seitenstraße zu fahren.
3 parkende Safari-Fahrzeuge verraten schon Großes. Und da
sind sie endlich. 2 junge Leoparden sonnen sich auf einem Baum, nebenan liegt
die Mutter und tarnt sich perfekt.
So nah und klar sieht man die Meister des Camouflage-Looks
selten. Jeder ist mehr als glücklich und fragt sich wie man das den nächsten
Tag im Krater überhaupt noch übertreffen kann.
Nebenbei sieht man natürlich auch die anderen Herdentiere in
Massen – viele Baboons, Antilopen, Giraffen, Nilpferde, Gnus, …
Letzter Tag in der Wildnis gilt einzig und allein dem
Ngorongoro Krater. Noch vor Sonnenaufgang geht es runter in den Krater der
gefüllt mit Tieren ist. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll zu schauen,
doch ein Löwe macht es uns einfach, der er genüsslich nicht weit vom Weg ein
Wilderbeest/Gnu zerfleischt. Mhmmm…lecker! Da denken wir schon, dass das unser „Kill“
sein wird, doch wartet einfach mal ab…
Durch all die Safari-Jeeps haben es die Büffel zunehmend
schwerer, da sie vom Rest der Herde geteilt sind. Doch einer der Löwen ist
sichtlich verletzt und kann seinem jungen Kollegen nicht helfen, der sich
abmüht den monströsen Gegner niederzulegen. Nach langem Hin und Her können
weiter Büffel den etwas angeschlagenen Kumpanen unterstützen und gemeinsam die
3 Brüder verscheuchen.
Eine lange Zeit noch warten die Löwen in einem kleinen
Unterschlupf um die nächste Chance zu nutzen…doch wir fahren weiter und sind
glücklich nicht mehr Blut gesehen zu haben!
Und siehe da, kaum 5min gefahren sitzt eine weitere Gruppe
Löwen vor einer Büffelherde. Dieses Mal mit weiblicher Unterstützung – die ja
auch als die besseren Jäger gelten. Aber auch hier sehen wir keinen
blutrünstigen Kampf, da die Katzen zuerst gemütlich einen Mittagsschlaf in der
Sonne halten und alle Viere in die Höhe strecken – ein Anblick den ich so
schnell nicht vergesse!
Mit der Fahrt raus aus dem Krater endet auch schon fast
unsere 42tägige Rundreise und so schlafen wir uns auf der Fahrt zurück nach
Arusha erst einmal aus um auch abends die Erlebnisse genügend begießen zu
können.
Gesagt getan wir
ausgiebig getanzt, gelacht und Flaschen geleert. Zum krönenden Abschluss wird
unser handsigniertes Kleid als Trophäe an das Dach der Bar gehangen und letzte
Erinnerungsfotos geknipst. Danke an alle, die diese Tour unvergesslich gemacht
haben…
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit dem ein oder anderen –
früher oder später!
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