Mittwoch, 28. November 2012

Roadtrip Teil 1 - Darwin to Townsville

Wir haben es geschafft – die erste Etappe unseres Roadtrips liegt hinter uns. Gestern haben wir am späten Nachmittag die Ostküste Australiens erreicht… TOWNSVILLE.


Am Freitag ging es mit Kristin und ihrem „Daredevil“, einem 4-Wheel-Drive-Car los direkt Richtung Mitte des roten Kontinents. Mein erster richtiger Roadtrip und er sollte auch nicht ohne Zwischenfälle bleiben. 

Den ersten Tag ließen wir langsam angehen. Das lag jedoch nicht an uns Mädels, nein – eher an 4 Jungs die uns einen Teil unserer Reise mit ihrem Van begleiten wollten. Doch Bummeln war irgendwie ihre Lieblingsbeschäftigung. Einen der Franzosen haben wir ständig irgendwo gesucht, sei es im Supermarkt wo er verschollen ging oder im Nationalpark wo er im nirgendwo Spinnen suchte. Der andere Franzose hat sich durch seine außergewöhnliche Unterbekleidung in mein Gehirn „gebrannt“, denn noch nie hab ich einen so lustigen Anblick eines leicht übergewichtigen „Kuschelbärs“ gesehen, der sich am See entkleidet und dann mit seiner leuchtend pinken Unterhose blitzschnell ins Wasser springt :) Der 3. Teilnehmer war ein deutscher, der es bevorzugt mit großem Koffer zu reisen – ich weiß zwar nicht warum er sich dann Backpacker nennt, aber egal…und zu guter Letzt Aytag (Aussprache: I-Touch, nein nicht I-Phone  -EITATSCH :) ), ein Deutsch-Türke mit Schnauzer, der die Gruppe anführt und ein bisl Spaß in den Haufen bringt. 

Das Tagesziel war Kathrine, was wir nach einem Stopp in einem Nationalpark am Ende des Tages erreicht hatten. Da unser Auto auch gleichzeitig unser Schlafplatz ist, brauchen wir eigentlich nur einen sicheren Stellplatz, der meistens aber auch kostet – also hieß es spät anreisen und sehr früh am Morgen den Platz wieder verlassen um nicht bezahlen zu müssen…das ist also unsere Taktik für die nächste Zeit :) An dieser Stelle hatten wir kostenlos auch noch einen „Tierpark“ dabei – ein eigenes Krokodil das sich im Billabong versteckte, einige Enten und ne Menge Wallabys die uns am Abend Gesellschaft leisteten. 

Meine neue Teilzeit-Backpacker-Roadtrip-Begleitung Kristin, die eigentlich aus der Nähe Berlins stammt hat bereits 10 Monate Aussie-Erfahrung hinter sich und ist somit sehr vertraut mit dem Leben in ihrem roten Teufel…das macht es alles etwas entspannter und ich starte nicht komplett von Null. Um nun endlich ein Stück voran zu kommen, ging es für uns am nächsten Tag ziemlich früh los…die leicht unorganisierten Jungs lassen wir zurück und fahren nun an einem Tag mehr als 800 km, wenn auch etwas unfreiwillig zum Ende hin :)

Da sind sie also die ersten 500km die ich selbst auf der „falschen“ Seite fahre. Aber um ehrlich zu sein, stellt das im Outback keine große Schwierigkeit dar, denn die Straßen gehen eigentlich nur stupide gerade aus, alle halbe Stunde mal ein entgegenkommendes Auto, die aber immer mit Handgruß einem ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Doch kommt dann mal ne Abzweigung, kann man schnell mal den Scheibenwischer mit dem Blinker verwechseln :) 

Sonst gestaltete sich die Fahrt eher eintönig und immer schön mit max. 80-90 Sachen…man will ja als armer Backpacker kein Benzin verschwenden! Alle paar Meter ein überfahrenes Känguru oder ne tote Kuh – beide hinterlassen einen erbärmlichen Geruch, links und rechts viele Termitenhügel, die ab und an mal mit Kleidungsstücken als Menschen verkleidet sind, lange weite trockene Fläche mit dem ein oder anderen Baum und dann Buschfeuer, die man von weitem durch die Rauchschwaden erkennt. Damit wir nicht einschlafen machen wir’s uns mit manch deutschen Liedern in unserem Gefährt gemütlich, doch gesprochen wird nur Englisch…das war unser Deal bevor wir gemeinsam auf Tour gingen! Wir sind ja schließlich nicht hier um Deutsch zu lernen! So kommen wir auf neue Wortschöpfungen wie den „Eggstick“, was eigentlich „ovary“ heißt :)

Nun ist es kurz nach Mittag und wir haben unser angepeiltes Ziel vor Augen – Tennant Creek. Da jedoch noch genügend Zeit ist, schmeißen wir kurzerhand unseren Plan um und fahren auf den nächsten Highway…hier kommt nun die Geschichte, die Grundlage eines neuen Hollywood-Films werden könnte. 2 Mädels, nur mit einem Bikini bekleidet, die bei drückender Hitze (im Auto mehr als 40°, ohne Klimaanlage) ins Ungewisse fahren. Erst ein kurzer Stopp mitten am Straßenrand, ein Kanister Benzin wird nachgefüllt um ja genug bis zur nächsten Haltestelle zu haben.  Doch was dann kam werde ich nicht mehr vergessen! Alles begann mit leichtem Regen, der in der Ferne schon in ein leichtes grau bis „dunkelschwarz“ sich färbte. 
So ging es vorerst wieder einige Kilometer eintönig entlang des Barkly Highways – der Route 66 :) Und hier war es…ein Bushfire und wir mitten drin. Was noch aussah wie Regen war Asche, viel Asche und ab und an noch ein loderndes Fleck am Wegrand. Umdrehen war keine gute Idee also hieß es sich langsam durchkämpfen und auf Besserung hoffen. Doch die blieb leider aus :( Im Gegenteil, zum Rauch kam dann noch ein Sturm mit starkem Wind und Blitzen die uns jedes Mal erneut zusammen zucken ließen. Mittlerweile war es auch noch dunkel geworden und das machte alles nicht besser. Denn nun mussten wir zusätzlich auf die Tiere achten, damit wir nicht noch eine Kuh anfahren. Doch alles was wir sahen, war eine kleine herumstreunende Katze „in the middle of nowhere“. Ihr denkt das war‘s…Nein! Zu allem Übel kam dann noch die liebe Tankanzeige, die uns nun Sorgen machte. Wir hatten zwar einen „Notkanister“ auf dem Dach, aber wer will schon freiwillig bei den Bedingungen aussteigen und nachfüllen? 
So kämpften wir uns tapfer Kilometer um Kilometer langsam nach vorne. Der erste Rastplatz der nun nach 160km kam, war uns eindeutig zu nah am noch immer sichtbarem Feuer, der zweite war leider unbelebt und irgendwie wollten wir die Nacht doch ein paar Menschen um uns haben, also ging es mit dem letzten Tröpfchen Sprit bis zum Barkly Roadhouse – irgendwo im nirgendwo!!! Der Gegenverkehr beschränkte sich übrigens auf max. 1 Auto pro Stunde!  Und hier war es, endlich ein Licht!
Die letzten trocknen Grasbüschel rollen über den Highway – alles wie im Wilden Westen und zudem noch die Raststätte. Eine Tankstelle mit einer Kneipe, in der einige Männer kartenspielend mit einem Bier am Tresen sitzen und die Barbedienung mir etwas unfreundlich eine Auskunft gibt. Vielleicht aber auch nur weil ich leichtbekleidet, mitten in der Nacht um einen Schlafplatz gebeten hab :) Doch auch der war zu teuer, also wurde am Rande wild gecampt. Einmal ganz tief durchschnaufen….“Yes, we did it“. Mehr als geschafft kochten wir uns fix was zu essen um dann unter Sternenhimmel friedlich einzuschlafen.

Eigentlich bekamen wir nur 2 große Regeln mit auf den Weg, wenn man durchs Outback fährt – genügend Sprit und nicht bei Nacht fahren…Naja, man kann ja mal beides gleichzeitig vernachlässigen! :) 

Um die Zusammenfassung des Tages danach hat sich freundlicherweise Kristin schon auf Facebook gekümmert – hier ein kleiner Auszug davon:

Der nächste Tag war nicht so spektakulär. 700 km entlang hieß es, Steppe, Kühe, Steppe, oh ein Baum, Steppe, Gegenverkehr mit Handgruß, Kühe, grüner Bus der uns überholte, Steppe, Känguru platt auf der Straße, Steppe, oh Berge bzw. Hügel, mehr Hügel, Hügel mit Bäumen, Hügel ohne Bäumen, Verwesungsgeruch von der toten Kuh am Straßenran, weitere Hügel, oh eine Stadt, Menschen, mehr Menschen, juhu eine preiswerte Tankstelle, weitere Hügel, grüner Bus am Straßenrand, Bäume, Termitenhügel, Steppe, Schweiß auf der Oberlippe, grüner Bus der uns überholte, Schweiß auf der Stirn, ohh Gegenverkehr mit Handgruß, kleine Stadt und einem grünen Bus an der Tankstelle, Steppe mit Bushfire in der Ferne, totes Känguru auf der Straße, grüner Bus der uns mit Hupsignal überholte, Stopp für Pinkelpause, Steppe mit wunderschönem Sonnenuntergang und finally der Rastplatz mit einem grünen Bus...

Der letzte Tag führte uns dann raus aus dem Outback zurück in die Zivilisation…mehr Menschen, mehr Autos und vor allem mehr Grün! Plötzlich erkennen wir in manchen Gegenden unsere Heimat wieder – hohe Berge mit ner Menge Bäumen und dazwischen ein paar grasenden Kühen. Fast wie im Harz, nur fahren wir immer noch auf der linken Seite. Auch durchqueren wir nun einen Ort nach dem nächsten. Ab und zu ein Stopp um was zu essen oder den Fahrer zu wechseln, achja und nicht zu vergessen – die Erfrischung im MC Donalds…ein Eis für $ 0,30 mit kostenloser Internetnutzung für wenige Minuten!
                                        
Und dann war es endlich soweit…Townsville in Sichtweite. Zuerst huschten wir fix in das Information Centre um die neue Gegend ein bisschen besser kennen zu lernen, dann noch einer kleiner Plausch mit den Aussies und ab geht’s an den „Strand“. Ihr lest richtig – Strand not Beach…in Townsville nennen sie einen kompletten Küstenabschnitt so. Aber allgemein gibt es hier viele deutsche Namen für alles Mögliche und noch mehr deutsche Backpacker. Sodass wir am „Rock Pool“, das Ende des Strands, wieder unsere Truppe mit dem grünen Bus treffen…Australien ist einfach doch zu klein! 

Nach einer kleinen Auszeit im Wasser hieß es wieder Schlafplatzsuche, Gaskocher anschmeißen und dieses Mal bei starkem Wind direkt am Meer Spaghetti essen! Nun lassen wir uns es mal ein paar Tage am Strand so richtig gut gehen…

Fortsetzung folgt…
PS.: Beitrag vom 26.11. !

Mittwoch, 21. November 2012

Australien - Darwin

Und hier ist er – der von vielen erwartete, erste Blogeintrag aus „Down Under“.

Nach einer schlaflosen Nacht im Flugzeug mit einer Horde 14-jähriger Rugby-Spieler konnte ich vom Flugzeug aus den Sonnenaufgang von Australien beobachten. Mit voller Vorfreude ging es dann durch mehrere Sicherheitskontrollen endlich raus in die Hitze. 35° im Schatten machen einen erstmal zu schaffen, vor allem wenn man mit schwerem Gepäck und Wanderschuhen versucht eine günstige Mitfahrgelegenheit Richtung Darwin-City zu finden. Doch leider ist die Gegend momentan hier wie „ausgestorben“ – naja nicht ganz, denn wegen der angeblichen Regenzeit trifft man momentan eher weniger Backpacker oder Urlauber an, mit denen man sich die Fahrtkosten hätte teilen können. Ich merk jedoch nichts vom Regen – im Gegenteil es ist brütend warm!

Der Vorteil von geringem Tourismus? Man findet schnell eine Unterkunft nur leider kann ich mich noch nicht an die Preise hier in Australien gewöhnen…Asien war sooooo schön günstig! Nun brauch ich mein Tagesbudget von Thailand allein für eine Nacht im Hostel! Und dann noch ein Zimmer mit 3 weiteren deutschen Mädels teilen, obwohl ich doch das eigentlich vermeiden wollte…so wird mein Englisch garantiert nicht besser. Also musste ich mir für die weitere Zeit hier etwas Anderes suchen – Couchsurfing!  

Gesagt, getan…es ging für ein paar weitere Nächte in eine WG voller Inder – die Kultur bin ich ja mittlerweile gewohnt und Anil hat mich zudem auch noch super bekocht. Doch das richtige Australien lernt man erst bei Aussies kennen, also verbringe ich nun meine Tage bei Jane und Bill, typischen Australiern die mich total lieb aufgenommen haben. Das Beste hier an den Häusern ist, dass jeder seinen eignen Pool besitzt und man somit fast jeden Nachmittag im kühlen Nass verbringt…das sollte man in Deutschland irgendwie auch mal einführen! :) 

So wurden meine letzten Tage also mit platschen, essen und ein bisschen Sightseeing verbracht. Das Essen ist einfach überragend – BBQ mit Büffel-Burgern die man weder mit einer Hand halten noch ohne sich zu bekleckern in den Mund bekommt :) dazu wahlweise auch noch selbstgefangenen Fisch, am nächsten Tag folgte ein Känguru-Steak mit gebratenem Gemüse und morgens gibt’s meistens Müsli mit selbstgemachtem Fruchtshake. Um auch zwischendurch nicht hungrig zu bleiben werden ständig Mangos verspeist, die es hier im Überfluss gibt! Ihr seht ich falle hier definitiv nicht vom Fleisch…

Doch auch kulturelle Ereignisse lasse ich mir hier nicht entgehen. So sieht man zum Beispiel in Darwin eine Menge Aborigines, die einen ständig nach Essen oder Geld fragen. Manche von ihnen sind aber einfach nur redebedürftig oder sitzen im Park rum. Doch leider schlägt der Alkohol bei den meisten von ihnen nicht gut an, so kann man ziemlich jeden Abend auf Darwins Straßen die eine oder andere Auseinandersetzung miterleben… Auch gibt es hier ein sehr schönes Museum das das komplette Nothern Territory zeigt. So auch Sweetheart, das bisher größte gefangene Krokodil – über 5 Meter lang und ich hab das Gefühl das ich da locker reinpassen würde…

Das bisher größte Highlight war jedoch Rodeo in Noonamah. Hier gehört es wohl zur Familientradition, dass die gesamte Familie mit Stiefeln, kariertem Hemd und einem Cowboyhut loszieht um dieses Ereignis nicht zu verpassen. Wildgewordene Bullen, lebensmüde Männer und ne Menge Alkohol in Dosen sind irgendwie die Hauptattraktion. Doch nicht nur auf Bullen wird geritten auch Pferde deren Hoden abgeklemmt werden gilt es zu bezwingen, andere Pferde werden durch einen Parcour gejagt und dann kamen noch motorbetriebene Pferdestärken zum Einsatz. Motorräder die Saltos in der Luft schlagen und Autos die ihre Reifen zerplatzen lassen…den krönenden Abschluss machte ein riesiges Feuerwerk! Eine Show die man so schnell nicht vergisst. Doch auch nach dem Rodeo konnte man sich auf dem Gelände noch eine Weile aufhalten, denn mit einer Liveband und einem Boxring, in dem sich Laien verprügeln wurde es so schnell nicht langweilig.

Die anderen Abende wurden dann irgendwie auch mit Feiern verbracht, da Darwin auch als kleine „Backpacker-Party-Stadt“ bekannt ist. In der Mitchell Street grenzt eine Bar an die andere und es ist schwierig daran vorbei zu kommen. Doch was sehr auffällig ist…hier treiben sich fast nur Deutsche oder Franzosen rum – so ist es auch nun der Fall, dass ich am Freitag meinen ersten Roadtrip Richtung Cairns mit einer deutschen Backpackerin starte. Aber mehr dazu im nächsten Eintrag!

Jetzt geht’s erstmal auf eine Geburtstagsparty mit einem selbstgebackenen, deutschen Blechkuchen :) Ich hoffe der schmeckt, denn das Rezept hab ich irgendwie versucht aus meinem Gedächtnis wieder heraus zu kramen... Und solang der Kuchen nun im Ofen weilt geht es ab in den Pool – die Zeit muss man ja irgendwie sinnvoll rumbringen :)

Mittwoch, 14. November 2012

Melaka - Singapur

Nun ist es soweit…ich verlasse Asien in wenigen Minuten.

Es war ein extrem ereignisreicher, schöner Abschluss des Kontinents und das vor allem durch Signe! Eine nette Dänin, die in Singapur studiert und durch Zufall in Melaka (Malaysia) ein Zimmer mit mir geteilt hat. Also ein weiteres Mal riesiges Glück durch Zufall :)

Unsere gemeinsame Reise begann also in Melaka, eine sehr schöne Küstenstadt in Malaysia. Mit einer Kamera bewaffnet und ner Menge Blödsinn im Kopf ging es erst zu den bekannten Sehenswürdigkeiten und danach 3h ans Meer um ein bisschen Farbe zu bekommen. Ein bisschen war leider zu viel, sodass wir beide, ich mit einem Panda-Gesicht und Signe mit leichten Schwellungen an der Stirn, endlich daraus gelernt haben – „Sonnencreme ist dafür da um benutzt zu werden“ :)

Auch unser „Mittag“ viel der Sonne zum Opfer. So wurde die Schokolade flüssig zugenommen und der Begriff „schokobraun“ nahm auch eine andere Bedeutung an, denn die gute Milka war überall, nur nicht dort wo sie hin sollte :)
Um nach dem Mittag meine letzten Ringit loszuwerden ging‘s zum Shoppen, später durch die Straßen von Chinatown und Little India. Und überall kann man was finden um die Zeit sich mehr oder weniger sinnvoll zu vertreiben – Tanzen um Weihnachtsbäume, Sari-Anprobe, Springbilder machen und zu guter Letzt eine 5kg schwere Melone kaufen um es sich dann an einer Anlegestation für Touriboote zu einem Nacht-Picknick gemütlich zu machen :) Wir waren DIE Attraktion des Abends…wahrscheinlich bin ich nun auf 1000 China-Kamera oder mehr. Auch waren die ein-und aussteigenden Gäste so nett und sind immer brav um uns herum gelaufen – was will man mehr! Ein perfekter Tag – in kürzester Zeit so viel erlebt, dass ich mir glatt ein neues Tagebuch kaufen musste, weil nun das erste schon vollgeschrieben ist!


Am nächsten Morgen mussten wir uns aber nun endlich mal auf den Weg nach Singapur machen, schließlich will ich auch noch was von dem Land sehen. Doch wir hatten vergessen das an diesem Tag ein indischer Feiertag ist, somit kamen die Busse nicht so wie sie sollten…aber mit ner Menge weiblichen Charme und der Nettigkeit der Einheimischen erreichten wir nach einigen Grenzkontrollen und einem weiteren Stempel in meinem Pass Singapur!

Die Stadt in der man irgendwie die ganze Welt wieder findet. Chinatown, Little India, sehr westliche Viertel, Arab Street, Strände und ja auch durch den Dschungel kann man wandern.

Meine letzte Nacht in Asien verbringe ich also bei Signe, in einer kleinen Studenten-WG. Nach einem köstlichen Abendessen und einer heißen Dusche machten wir uns auf zum Deepawali – dem indischen Lichtfestival. Es scheint als wären alle Inder heut auf der Straße :) Doch uns zieht es weiter durch sämtliche Straßen und Viertel. Singapur hat eine Menge zu bieten, vor allem bei Nacht.

Leider musste meine dänische Kurzzeitreisebegleitung an meinem letzten Tag in die Uni, also erkundete ich Singapur auf meine Weise – zu Fuß! Los ging’s 9Uhr zum Mac Ritchi Reservoir um dort ein bisschen „Dschugel-Feeling“ zu bekommen. Und ja, Signe hatte Recht…auf dem knapp 13km langen Rundweg fühlt man sich auf jeden Fall fernab von jeder Großstadt. Affen die um einen herum springen und grün wo man nur hinschaut. Für alle Sportbegeisterten gibt’s zudem noch Kanu-Strecken und Fitness-Stopps. Auch die Armee vollzieht hier ihre Übungen und man sieht sie ab und zu aus dem Gebüsch springen :) Außerdem eine riesige Hängebrücke um einmal über den Spitzen der Bäume zu laufen! Da ich mal wieder nicht nach Schildern gelaufen bin, musste ich an dieser Stelle mal wieder das „kleine, hilflose Mädchen“ geben um doch einen „One-Way“ entgegen gesetzt passieren zu dürfen. Aber wer kann mir schon was verbieten, wenn ich total verloren nach meinen angeblichen Freunden am anderen Ende suche! :)



Einmal komplett durchschwitzt und 2,5h später war dann das Kontrastprogramm dran – Hochhäuser und Shoppingmalls. Das berühmte Marina Bay Sands – das Haus mit dem Boot auf dem Dach und die Gegend drum herum galt es auf schöne Fotos zu bekommen. Kein Hochhaus gleicht dem anderen, jedes hat etwas besonders. Zudem wird kurz vor Weihnachten alles natürlich besonders geschmückt. Mein Favorit ist bisher der Weihnachtsbaum mit den Bierdosen als Kugel-Ersatz…das nenn ich mal Recycling! :)
Und schon wieder hatte ich das gleiche Problem – wie werde ich nun meine letzten Sing-Dollar los :) Shopping macht meinen Rucksack zwar nicht leichter, aber lieber wird mein Rucksack schwerer als ich… Also wurden nur 3 S$ in ein letztes indisches Mittag (Dhal &Rice) investiert, der Rest in Weihnachtsgeschenke für die liebe Familie daheim!

Nun hab ich aber irgendwie das Gefühl, das Asien mich nicht wirklich gehen lassen will. Mein Flieger hat Verspätung…ich fliege also nicht am 14. sondern erst am 15.11. nach Australien!

Doch auch die Wartezeit vergeht ziemlich schnell und zudem hab ich auf dem Weg hierher noch eine Chinesin glücklich gemacht…Wie? Ich hab ihr nur meine Reisegeschichte erzählt…sie war begeistert und hat sich mit dem Satz „You made my day“ von mir verabschiedet :) Das nenn ich mal einfach!

Sonntag, 11. November 2012

Malaysia - Penang, Kuala Lumpur

Heute kommt mein kleiner Eintrag aus Kuala Lumpur, naja eigentlich bin ich schon auf dem Sprung nach Melaka aber vorher noch ein kurzer Zusammenschnitt meiner letzten Tage.  Kurz deshalb weil ich nun mal so richtig faul war…lang ausschlafen, ausgiebiges Frühstück und am Nachmittag überlegen wie man die Zeit am besten rumbekommt :)


 Nachdem ich meine erste Nacht im „Schuhkarton“ in Penang vollbracht hatte, versuchte ich auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Doch irgendwie kann ich nicht wirklich sagen, was nun eigentlich Malaysia ist, denn die Straßen sind gefüllt mit Chinesen, deren Schriftzeichen und Essensständen – ok vielleicht liegt es daran das ich in Chinatown unterkomme :) Ich verstehe kein Wort und bin zum ersten Mal bisl hilflos da ich ja auch keine Straßenschilder lesen kann…was soll‘s. 
Ich mache mich dann doch lieber auf nach Little India – die Kultur bin ich ja bereits gewöhnt. So freut es mich umso mehr, endlich mal wieder mit Fingern verschiedene Currys mit Reis zu essen! Nicht nur das ich keine Gabel brauch verwundert den Koch, auch meine wenigen indischen Sprachkenntnisse fallen auf. Allerdings spricht das hier keiner, denn die meisten sind hier geboren und haben noch nie das Land verlassen – sprechen also Malaiisch!

Nach all den asiatischen Vierteln in Penang lande ich plötzlich in einem sehr westlichen Bereich, der von Briten dominiert wird. Das alles hat geschichtliche Hintergründe, doch wozu gibt’s Wikipedia – lest es selbst nach - ich bin ja kein Geschichtsbuch :) Für mich selbst ist die Stadt ganz nett, doch leider fühl ich mich bisher noch etwas allein, da in meiner Unterkunft nur alte, versoffene Männer rumlaufen, denen ich lieber aus dem Weg gehe. So verbringe ich auch die weiteren Tage in Penang mit „durch die Gegend irren“, sodass ich an einem Tag - ziemlich weit von Chinatown entfernt - zu faul bin alles zurück zu laufen. 
Das Geld für den Bus oder ein Taxi kann man sich dann am besten sparen, wenn man etwas hilflos auf einen Polizisten zugeht und ihn nach dem Weg fragt…Schwups sitz ich auf dem Polizei-Motorrad und werd umsonst nach Hause gebracht :) 
Nächster Punkt auf meiner „Muss-ich-unbedingt-während-meiner-Reise-machen-Liste“ erledigt… :)

In jedem Land versuch ich natürlich auch deren „Nationalgerichte“ zu probieren – in Malaysia ist es Chendul. Ein Mix aus grünen Reisnudeln, roten Bohnen, einer braunen Soße und ner Menge Eis. Hier gilt es als Lieblingsdessert, denn anders als erwartet ist es wirklich ziemlich süß und recht lecker, man darf es einfach nicht so genau anschauen… Sonst bekommt man Essenstechnisch alles geboten – von Indisch, Chinesisch und auch alle Fastfood-Ketten sind hier vertreten!

Mich zieht es nach ein paar Tagen Eingewöhnung nun per Nachtbus weiter nach Kuala Lumpur – kurz überall nur KL. Und man kann es kaum glauben, mein Sitz/Schlafplatz für diese Nacht war größer und komfortabler als im Hostel in Penang…wären nur die Quietschgeräusche nicht gewesen :(
 So erreiche ich nach gerademal 2 Stunden Halbschlaf um 5:30Uhr morgens total übermüdet die Busstation in KL, wo ich direkt von einem arabisch aussehnenden Mann empfangen und zu einem Hostel gebracht werde. Gott sei Dank ist auch für diese Nacht noch ein Bett frei, sodass ich mich nochmal für einige Stunden in den Schlafsaal lege. Bei Tageslicht dann die Überraschung – ich teile mir ein Zimmer mit 8 weiteren Leuten – nur Männer :) Die morgens umso verdutzter schauen, als plötzlich ein Mädel mit im Zimmer liegt!

Die Hektik der Stadt lass ich irgendwie auch an mir vorbei gehen…ich war seit Beginn meiner Reise noch nie so unproduktiv wie gerade. Ok, ein bisschen hab ich mir die Stadt natürlich schon angeschaut. Besuch im Planetarium und endlich mal wieder wie 12 fühlen, Einkaufspassagen und Märkte nach Schnäppchen abklappern ohne wirklichen Erfolg und natürlich ein Besuch der bekannten Petronas Twin Towers bei Nacht. 

Ansonsten gechillt in einer Shisha-Bar sitzen,  kostenloses Internet überall nutzen, Fernseh schauen, sinnlos durch die Straßen laufen und essen, essen, essen. Ich hatte also keinen großen Drang weiter zu reisen, doch heute geb ich mir einen Ruck -schließlich geht in 3 Tagen mein Flieger nach Austrlalien und davor will ich  noch was erleben! Doch Kuala Lumpur ist eine Reise wert – mir gefällt es hier wesentlich besser als in Bangkok…

So nun ist meine Packung Toast leer und den Bus will ich ja auch nicht verpassen! :)

Montag, 5. November 2012

Koh Lipe - Bye Thailand

Nun ist es soweit, nach 29 Tagen verlasse ich Thailand mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Und es sind mal wieder die Einheimischen, die mir meine Reise durch Thailand so unvergesslich gemacht haben!


Nachdem meine letzte Woche in Trang ja nicht so besonders gestartet ist, konnte es ja nur noch besser werden :) Mit einem riesen Fruchtshake, für gerade mal 0,50€ ging es in einem Minibus nach Pakbara, wo ich mal wieder durch viel Glück eine nette Sitznachbarin aus London hatte. Auch ihr Ziel war Koh Lipe, da ihr Papa vor einigen Jahren dort in einer Bar gearbeitet hatte. Also nichts wie ab auf die Fähre und um sich dort dann kostengünstig ein Bungalow zu teilen :) Doch irgendwie hatten wir zwei unterschiedliche Fähren erwischt sodass wir uns im Café Lipe später treffen wollten. 
Aber es war mal wieder Thai-Time angesagt…ihr Boot kam sage und schreibe 5 Stunden später an als meins :) sodass ich die Zeit im Café irgendwie überbrücken musste und zwar mit der Hilfe von Shara. Einem Kanadier, der keiner mehr sein wollte und sich so als irgendwas zwischen Halbinder und asiatischer Seefahrer ausgab. Diese Mischung kann man auch noch steigern, indem man innerhalb kürzester Zeit ne Menge Chang-Bier verschlingt und so ziemlich betrunken alle möglichen, vorbeilaufenden Mädels mit weniger geistreichen Kommentaren aufhält :) Sehr netter Nachmittag sag ich euch…

Am Abend wurde dann Halloween gefeiert. Zusammen mit meiner neuen Zimmer Kollegin Hannah ging‘s in die Box Bar, doch da irgendwie keine „Geister“ erschienen – die Freicocktails erhalten hätten - leerten wir am späteren Abend die Spezialmischung von Mang und Ann :) Noch nicht mal wirklich einen Tag auf der Insel und schon gibt’s Freigetränke die ganze Nacht…Lipe wird mir immer sympathischer! Auch der darauffolgende Abend wurde mit Hannah trinkreich verbracht, nur habe ich mich dieses Mal zurück gehalten, da ich am nächsten Morgen tauchen gehen wollte mit Tos… Diese Selbstdisziplin kann man jedoch von einer jugendlichen Reisegruppe aus Kanada nicht erwarten, sodass durch mehrere Trinkspiele und Gegröle die komplette OMG-Bar unterhalten wurde! 


Doch nun endlich zum schönsten Ende meiner Thailandreise – ich habe Tos getroffen. Einer der liebsten und hilfsbereitesten Menschen die ich je kennen gelernt hab. Nicht nur das ich 3 wahnsinnig schöne Tauchgänge mit ihm und seinem Team unternehmen durfte, nein auch umsonst wohnen und essen ließ er mich auf der Insel. Das alles wurde dann noch mit seinem Humor und ein bisschen „Magic“ übertroffen :) Im Gegenzug brachte ich meine kreativen, organisatorischen und häuslichen Fähigkeiten in seinem neuen Dive-Shop mit ein. Kissen nähen, Papierkram sortieren, Kaffee-Theke einrichten, abwaschen,… 

Endlich mal wieder nützlich und 3 Tage produktiv sein :) Aber keine Sorge, ich vermisse die Arbeit noch nicht, denn hier ist das Arbeitstempo und vor allem der Arbeitsplatz um einiges angenehmer – lange weiße Strände, 29°C warmes, türkisblaues Meer vor der Tür und dann noch liebe Kollegen, die mich gar nicht mehr gehen lassen wollen. So wurden aus geplanten 2 Übernachtungen 5!

Ich genieße es einfach unter Einheimischen zu verweilen. Doch nicht mit all ihren Angewohnheiten komme ich zurecht – vor allem die Toilette. Wehe man wirft Papier rein….oder andere größere Dinge, dann kann es schnell mal zu einer Belustigung der kompletten Belegschaft kommen. Naja, was soll‘s, nun kennt mich  wenigstens jeder vom Castaway Resort :) Was wiederum zu neuen Einladungen geführt hat…nächtliches Krabbenessen, Waschmaschinennutzung umsonst (auch wenn danach meine Kleidung jetzt einen Pinkstich hat) und dann noch Pangs Geburtstag.
 
Schweren Herzens nahm ich also heute Morgen Abschied von liebgewonnenen Freunden. Es geht wieder zurück aufs Festland, die letzten Bath werden im Eiltempo auf den Kopf gehauen…nichts bleibt mehr übrig :) Selbst ein Mittagessen ist nicht mehr im Budget, doch ein netter Kenianer lädt mich ein letztes Mal auf ein Pad-Thai ein. 

So, und nun sitze ich hier und warte darauf meinen nächsten Stempel in meinen Reisepass zu bekommen – MALAYSIA… 
 
Mit dem Minibus geht es direkt nach Penang (Georgetown). Auch wenn mein neues Hostelzimmer nur die Größe von einem Schuhkarton hat, so wurde ich sofort vom Besitzer freundlich empfangen und anschließend umsonst mit seinem Motorroller durch die Stadt gefahren…Doch so ein Reisetag macht ziemlich müde, also versuche ich mich jetzt mal in meine Schlafnische zu quetschen – Beine ausstrecken wird wohl nicht klappen...Egal, solang ich keine tierischen Mitbewohner hab!

Für euch noch ein kleines Rätsel von Tos zum Schluss :)
5 I + 5 U < 4 I + (2(4U))