Das Ende des „Roadtrips“ mit Kristin naht. Unser „Daredevil“ bringt uns weiter Richtung Süden…
Erster längerer Stopp Bundaberg. Infocenter, Strand, Bibliothek, Woolworth und „of course“ die Bundaberg Rum-Brennerei :) Schon von außen kann man den leicht süßlichen Geruch wahrnehmen, doch um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, halten wir uns gar nicht lang auf und bereiten alles für die nächste Etappe vor – Fraser Island.
3 Tage geht es auf die größte Sandinsel der Welt. Doch nicht mit irgendeiner Tour…nein wir 2 Mädels und Daredevil schaffen das auch allein :) Kristin hat Gott sei Dank etwas Offroad-Erfahrung, sodass ich mich nicht ganz hilflos fühle. Also Reifendruck verringern, Vorderräder feststellen, volltanken, Wasservorräte auffüllen, alles gut festzurren und das ganze Kleingerümpel der letzten Tage endlich mal ordentlich im Auto verstauen! Etwas haben wir jedoch vergessen, aber das fiel uns erst später auf…
Noch fix im Bikini in die Fähr-Überfahrt-Ticket-Stelle gehuscht und nichts wie ab auf den Sand. Schon auf der Fähre werden wir verwundert angeschaut, da es keiner so richtig für möglich hält, dass wir nach 3 Tagen heil die Insel verlassen.
Was soll‘s...wir schaffen das schon!!! Die ersten Meter sind noch ungewohnt. Zu viel aufgestauter Sand, zu viele Spuren und dann noch das steigende Wasser… die erste Strecke führt uns also mitten durch die Insel. Doch das heißt nicht, dass die Wege hier besser sind. Mein „Angsthaltegriff“ wurde zum besten Freund und auch die Eierkuchen vom Frühstück bewegten sich langsam wieder nach oben. Mit ner Menge Spaß ging es also hoch, runter, noch weiter runter und wieder bisschen hoch…um ne Kurve – Achtung…HUPEN nicht vergessen, denn Platz ist hier nur für einen auf der Strecke. Wenn doch mal einer entgegen kam hieß es nett lächeln und hoffen das er Platz macht, denn einmal anhalten heißt hier meistens gleich „stecken bleiben“. Unsere Taktik funktionierte…alle machten Platz für unsere rote Maschine. Mit beginnender Dämmerung machten wir uns dann auf den Weg zum Strand, denn wir wollten die Nacht hinter den Dünen campen. Gesagt, getan…ein Plätzchen war schnell gefunden.
Traumhafter Anblick…die langsam untergehende Sonne und der kilometerlange Sandstrand! Das brachte mich auf die Idee endlich mal wieder joggen zu gehen. Sport fehlt mir eindeutig und so legte ich eine 40minütige Laufeinheit ein. Ich hatte den Strand komplett für mich allein, irgendwie ist der Rest der Insel wohl nicht sehr aktiv, dachte ich…tja – ich war hier diejenige die nicht nach dachte… Fraser Island ist vor allem für die vielen Dingos bekannt, die auch gern mal Menschen angreifen, was in schlimmen Fällen tödlich endete. Deshalb gibt es einige Warnhinweise die beachtet werden sollten. Das habe ich dann auch verstanden, als ich am nächsten Morgen meiner Aktivität erneut folgen wollte. 2 Dingos haben nur darauf gewartet mir nach zu sprinten, also besser zurück zum Auto und ein gutes Frühstück gemacht :)
Frühs ist für uns auch wirklich FRÜH! Die Nacht ist meistens zwischen 5:30 und 6:30Uhr rum…Mücken und Steckviecher kann ich eindeutig nicht mehr sehen. Der einzige Weg dem zu entkommen ist Fahrtwind. Also ab ins Auto und den ganzen Strand hoch bis zum Waddy Point. Ab und zu mal einen Fotostopp am Schiffswrack, den Champagne-Pools oder bei Weihnachtsmännern die am Strand rum laufen. Immer wieder sieht man auch die ein oder anderen steckengebliebenen 4-WDs.
So lockt ein Schild mit 200$ fürs Abschleppen…4 deutsche Jungs haben ihr Auto geschrottet – besser gesagt ist die Kupplung im Arsc… Kristin fühlt sich im Stande zu helfen, also bereiten wir unsere Seile vor, die Jungs packen all ihre Sachen ins Auto und los geht’s ans Schieben. Schhhhhrrrrrrrrrzzzzzzzz – Seil gerissen, das war wohl nichts. Egal, wir hatten unseren Spaß, denn unser Gefährt ist top in Schuss :)
Die weitere Zeit verbringen wir meistens in der Sonne oder mit Essen…was will man auch weiter tun? :) Achja…duschen! Um Geld zu sparen nutzen wir einfach die Sprinkleranlage vor einer Campinganlage – die ist umsonst und Spaß macht‘s auch noch :) Doch eines Abends war es soweit, wir wussten was wir vergessen hatten…ALKOHOL :) Kein Bier, kein Schlückchen Wein und das auf einer „fast“ einsamen Insel! Doch wozu haben wir lange Beine und einen netten Bikini? So konnten wir auch dieses Dilemma mit einem Wimpernschlag lösen…
Total verbrannt, mit 20 geschriebenen Postkarten und einmal komplett durchgeschüttelt fahren wir nach 3 Tage wieder auf die Fähre die uns zurück zum Rainbow Beach bringt. Und er wirkt mal wieder…der weibliche Charme. Denn kaum das Auto geparkt kommt ein netter junger Mann an unseren Wagen und fragt ganz verblüfft ob wir ganz allein auf Fraser waren…?!?! Er arbeitet für eine Reisefirma und bringt täglich kaputte Autos zurück aufs Festland. So konnten wir auch in seiner Firma unser Auto komplett grundreinigen und hatten für diese Nacht wieder einen Schlafplatz inklusive Spaghetti Carbonara und ein paar Bier…
Um unser Ziel Brisbane nicht ganz aus den Augen zu verlieren, mussten wir weiter fahren – NOOSA war an der Reihe. Kristin hatte eine Adresse von einem Bekannten erhalten. Michael war schnell gefunden, er arbeitete an diesem Tag an einer Fähre und erklärte uns den Weg zu seinem Haus…wir sollten uns einfach wie zu Hause fühlen. Und das konnten wir auch! Das Haus ist einmalig. Weitabgelegen von jeglicher Zivilisation…der Eingang ist nur über eine Hängebrücke zu erreichen. Küche, Klo und Dusche sind unter freiem Himmel, ein riesiger Garten, Bananenstauden, sämtliche Kräuter und frische Tomaten. Etwas versteckt ein größerer Schuppen…drinnen – ein Boot, selbst gebaut, so gut wie fertig!
Zum Dank für die Gastfreundlichkeit wollten wir einen Kuchen backen – doch auch den Ofen suchten wir vergeblich. So kochten wir uns eine leckere Thai-Suppe und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Auch am Morgen konnten wir uns nicht mit Eierkuchen bedanken, da unsere Gastgeber für uns ein bezauberndes Frühstück mit frischem Obst und Müsli bereitet haben…DANKE! Nach einem guten Chai-Tee und ausgiebigen Gesprächen mussten wir leider weiter…Brisbane wartet!
Denn nun war ich an der Reihe mit den „Kontakten“. So besuchten wir Dave, den ich in Thailand beim Klippenspringen kennen gelernt hatte. Er und seine deutsche Freundin haben uns total lieb mit einem Essen in ihrer Wohnung empfangen und am gleichen Abend ins Brissie-Nachleben entführt. Große Pubs, viele Livebands und gutes Bier…was will man mehr!
Ein bisschen Weihnachtsstimmung…die fehlt noch! Denn bei mehr als 30°C nützen all die Lichterketten und Weihnachtslieder in den Supermärkten nichts. Wir müssen selbst handeln…es werden Weihnachtsmannmützen gekauft und Plätzchen gebacken – Vanillekipferl :)
Und ja…mittlerweile frieren wir abends, bei sage und schreibe 24°C…irgendwas läuft hier falsch. Kristin und ich sind noch die heißen Temperaturen vom Norden Australiens gewohnt. Warmer Tee, 2 Jacken und im Bett gibt’s ne extra Decke. Was mache ich bloß, wenn ich wieder in Deutschland bin? Denn die momentanen Bilder meiner Heimat zeigen mehr weiß als eine andere Farbe :)
Hallo ihr lieben, möchten gerne mit euch skypen heut wenn möglich, mutti hat urlaub und ich heute frei. bei uns ist es grad früh um acht, probieren es mittag nochmal. vieleicht lest ihr das bis nachher. liebe grüße aus der heimat von familie und susanne´s arbeitskollegen. lg sybille und jana
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