L.A. – Grand Canyon – Las Vegas – Death Valley – Sequoia NP – Yosemite NP – Jamestown – San Francisco
Mit Südamerika, Asien und Europa, einem gemieteten Auto und dem Song „Fast Car“ (Tracy Chapman) die Highlights der Westküste in 8 Tagen sehr unterhaltsam erlebt.
..das wäre die Kurzzusammenfassung meiner letzten Woche und des nun folgenden Eintrags!
Freitagnachmittag mit 2h Verspätung ging die Reise in Long Beach los. Darf ich vorstellen…Andre – Ecuador, Fahrerin und Anstifterin des Roadtrips; Jaja (gesprochen Tschatscha) – Philippinen, hintere Reihe links und unsere manchmal sprachlose „nakakapagpabagabag“-Lehrerin; Tine – Deutschland, hinten rechte Seite und immer für einen Lachanfall bereit; zu guter Letzt meine Wenigkeit…Beifahrer, Fahrer und zuständig für Springbilder :)
Tag 1: viel zu spät gestartet und auch eigentlich ohne Plan - volle Straßen, Regen, Dunkelheit…doch wir wollten so nah wie möglich zum Grand Canyon National Park kommen. Letzter großer Ort war Needles, also günstiges Motel gesucht, immer 2 teilen sich ein Bett und das Hungergefühl wird schnell noch an einem Fastfood Restaurant gestillt. Der erste Tag ist wie im Nu vorbei und wir alle fallen ziemlich erschöpft nach einer Folge „The Walking Dead“ ins Bett.
Tag 2: Bei Sonnenaufgang geht es los – naja fast, denn dazu sind wir alle irgendwie zu langsam. Unser Ziel bis Mittag im Grand Canyon National Park zu sein wird dann auch noch vom Wetter um geworfen – Schnee, viel Schnee! Darauf war natürlich keiner so richtig eingestellt und auch die Wintersturmwarnung im Radio haben wir gekonnt ignoriert. Also stellt euch nun einfach mal vor, wie 4 junge Mädels aus einem riesen Auto sommerlich bekleidet aussteigen. Keine 5 Minuten und jeder von uns hatte das Zwiebel-Klamotten-Prinzip so gut wies ging angewendet. War ich froh das ich meine dicken Wanderschuhe dabei hab :)
Der Ausblick auf den Canyon entschädigte allerdings jede erfrorene Fußzehe der Mädels. Man denk die Bilder die man immer sieht sind bearbeitet und es entspricht nicht der Realität, aber genau das ist es was man sieht…eine tiefe Schlucht mit den bekannten roten Felsformationen. Der Schnee der dann noch wie Puderzucker über den Spitzen lag machte das Ganze noch Einmaliger! Leider verhinderte das Wetter einen Abstieg in den Grand Canyon – zu gefährlich. Doch auch so kann man einen ganzen Tag im Park verbringen, diverse Aussichtspunkte, ein Informationscenter, kleine Läden und Tagesabschluss noch ein spektakulärer Sonnenuntergang.
Ein Bettchen wurde am Abend in Kingman gefunden und mir macht mein Ausschlag nun so etwas zu schaffen…
Tag 3: Ein früher Start war auch heute nicht möglich…irgendwie sind wir ein bisschen eine Bummel-Truppe – die aber ne Menge Spaß hat! Es folgte wieder eine lange Autofahrt über endlos lange Straßen vorbei an einsamen Häusern, Joshuatrees bis hin zum Hoover Damm an dem wir Arizona verlassen und Nevada betreten. Ein riesiger Staudamm mit noch mehr Touristen. Also drehen wir nur eine kurze Autorunde und verschwinden in den Bundesstaat der Casinos. Und auch diese Vermutung bewahrheitet sich schon nach wenigen Metern. „Spielstuben“ weit und breit, außerdem wird die Gegend trockener und öder.
Dann ist es endlich soweit…LAS VEGAS! Und auch hier haben wir so unsere Vorstellungen. Ständig sehen wir Schilder und Zeichen die uns an bekannte Filme erinnern…am meisten kommt „Hangover“ ins Gedächtnis. Und was wäre Vegas wenn man nicht seine eigene kleine Story hat. Wir machen es also Hangover gleich nur drehen wir die Geschichte um und starten in der Notaufnahme. Nach nur 1,5h konnte ich diese jedoch schon wieder verlassen, endlich mit entsprechenden Medikamenten für meinen Ausschlag und alles auch nur für knapp 500$. Schnäppchen nenn ich das! :)
Der einzige Nachteil wenn man vormittags schon im Krankenhaus startet, das man abends nichts trinken darf…Frau Antibiotika verbietet es…Also war auch die Fahr-Frage geklärt. Ich spiele Chauffeur für meine 3 Mädels und einen Freund von Andre – Evan, ein echter Amerikaner der nie ohne Waffe aus dem Haus geht.
Den Dodge im Bellagio geparkt geht es zu Fuß durch alle möglichen Casinos die eigentlich immer zu Hotels gehören. Das gute dabei ist, man zahlt weder fürs Parken noch für die Getränke…einfach nur ein bisschen an den Maschinen sitzen und schon wird man bedient. Und siehe da…ich habe Glück (zumindest mehr als die anderen). Mit mehr als 100% Gewinn verabschiede ich mich vom Treasure Island und ziehe weiter zum Flamingo, Cesars Palace, Venetia und vielen vielen anderen. Auch der Alkohol macht sich bei der ein oder anderen bemerkbar also nichts wie zurück ins Motel, das sein eigenes kleines Standesamt hat. Nur leider konnten wir keinen Mann für auch nur eine von uns finden… :(
Den weißen Tiger haben wir übrigens bei Siegfried und Roy gelassen und anstatt Mike Tyson hat bei uns nur Celine Dion gesungen…was soll’s – Las Vegas war die Reise wert!
Tag 4: Hier hatten wir also unser Tier von Las Vegas – einen Kater. Irgendwie hatten wir den Wecker überhört und somit erst um kurz vor 11 Uhr die Gardinen des Zimmer geöffnet…den halben Tag verschlafen. Nun musste es schnell gehen, schließlich war der nächste Etappenpunkt Death Valley.
Dieser National Park ist mein kleiner Favorit. Mit einem atemberaubenden Ausblick vom Dantes Point geht es über Serpentinen weiter zum Artist Drive mit dem berühmten Artist Palette. Durch die verschiedenen Mineralen in den Felsen schimmern einige grün, andere rot und die Sonne gibt ihren gelbgoldenen Glanz dazu.
Die trockene Luft, drückende Wärme und mein besonderer Medikamenten-Mix schaffen mich nun ganz schön, sodass ich einen Teil des Heimwegs verschlafe…bis ein Esel vor uns auf der Straße steht, mitten in der Nacht! :)
Nach langer Suche finden wir dann aber endlich eine Unterkunft – Lone Pine, ein verschlafenes kleines Cowboystädtchen mit keinem offenen Restaurant abends um 9Uhr…nur einem Subway!
Tag 5: Wir werden besser, heute ging es um 9Uhr mit dem Auto Richtung Sequoia National Park. Hier gibt es die bekannten Mammutbäume. Bis man jedoch dort erst einmal ankommt muss man fahren, lange fahren. Bin ich froh das wir Automatik und einen Tempomat besitzen :) um vor lange nicht einzuschlafen hilft es Lieder total laut und falsch mitzusingen oder zu essen. Essen ist das Stichwort…wir essen zu viel. Ständig Süßigkeiten, ein Stopp beim In&Out Burger und die Frage „Wann machen wir wo Mittag?“ Die einzige die heute nicht daran interessiert ist, ist Jaja. Serpentinen, Hitze und vielleicht die nicht mehr allzu guten Pancakes vom Vortag begünstigen Magenentleerungen und so betrachtet sie die „Redwoods“ schlafend vom Auto.
Andre, Tine und ich sind jedoch umso mehr begeistert von den „Riesen“, vor allem wie sie sich anfassen...fast wie Schaumstoff. Wiedermal ist alles in Schnee gebettet, wir wechseln also täglich von Sommer zu Winter und nach einem weiteren schönen Sonnenuntergang erreichen wir erschöpft Fresno.
Tag 6: Yosemite National Park…der wohl bekannteste der USA. Heute hatten wir mal einen ganzen Tag da wir es tatsächlich geschafft haben um 8Uhr loszufahren. Und die Zeit braucht man um alle Naturspektakel vom Yosemite zu geniesen – Mammutbäume, Wasserfälle, Felsformationen und sogar einen kleinen Ort der noch sehr von den Indianern geprägt ist. Die frische Luft und der Geruch nach Holz lässt uns fast die Zeit vergessen :)
Das Nachmittagsprogramm wurde mit „Jamestown“ gefüllt. Eine kleine Goldgräberstadt mit dem nahe liegenden Railtown, das für viele Western Filme als Drehort diente. Ein gelungener Tagesabschluss mit einer Reise in die Vergangenheit…
Tag 7: Das letzte Stückchen ist bald geschafft…von Oakdale
geht es nach San Francisco. Und was liegt da zufällig auf dem Weg? Facebook…irgendwie
sind die aber nicht sehr besucherfreundlich, sodass wir uns mit dem Banner vorm
Gebäude zufrieden geben müssen.
Punkt 12Uhr hatten wir unsere Endstation erreicht – San Francisco.
Da Jaja seit fast einem Jahr hier wohnt hatten wir mit ihr die perfekte
Reiseführerin, wenn auch manchmal etwas ohne Plan. Also hoch auf den Berg am
North Beach, dann zur Lombard Street, den „Painted Ladies“, welches an die
Serie „Full House“ erinnert, weiterentlang des Hafens, in die Haight Straße
(Hippie Viertel), nach Castro (Schwulenviertel) und am Ende ins Mission
Viertel, wo Jaja wohnt und wir nur unweit davon einen Schlafplatz bei einer
guten Freundin meines Nachbarns finden – bei Katherine und Toshio. Das Haus ist
wunderschön bunt, jeder Raum eine andere Farbe…so wie die ganze Stadt! Alles
erstrahlt in verschiedenen Farben und mit dem leichten besonderen Flair hat San
Francisco so einige Vorteile gegenüber manch anderen Orten.
Auch sind wir Mädels froh nun nicht mehr hinterm Steuer zu
sitzen sondern genießen die familiäre Umgebung und können endlich mal wieder
waschen!!! :)
Tag 8: Letzter Tag mit meiner Roadtrip-Gang :) Nun fehlen
noch Golden Gate Bridge, Alcatraz und die Cable Cars…und ja, das alles schaffen
wir an nur einem Tag. Dazu noch den Golden Gate Park, Sausalito, Pier 39 und
ein gelungenes Abschiedsessen um die Tour mit Lach- und Sachgeschichten Revue
passieren zu lassen. Danke Mädels…es war
so wie ich es mir vorgestellt hab…vielleicht bisschen besser :)
Mit der Fahrt über die Golden Gate Bridge und 100 Fotos
haben wir glaub ich das bekannteste Wahrzeichen der Stadt gesehen. Aber
letztendlich ist es auch nur eine Brücke, die uns wieder in die Innenstadt
bringt…in den verrückten Verkehr, da die Straßen ständig auf und ab gehen.
Anfahren am Berg will da gekonnt sein! Nach einigen Umwegen kamen wir dann am
Hafen an. Seelöwen beobachten und die Sonne geniesen. Nächster Stopp –
Gefängnis! Der Besuch des bekannten Gefängnisses auf Alcatraz war auf jeden
Fall sein Geld wert. Mit einem Boot geht es vom Fishermans Warf zur Insel auf
der man sehr authentisch empfangen wird. Auch die Audiotour ist keineswegs
langweilig sondern lässt einen ab und an zusammenzucken, wenn man die Stimmen
von Al Capone und den anderen Insassen hört.
Doch auch diese Tour geht einmal zu Ende. So hab ich heute mal wieder einen Bürotag eingelegt. Die Mädels sind alle auf ihren Weg nach Hause und ich schreibe fleißig für euch meinen Blog und sortier meine Krankenunterlagen...Gott sei Dank ist das auch vorbei!
Aber wie ihr bemerkt habt, haben wir viel erlebt und viel zu viele
Bilder gemacht…mehr als 2500 :) deshalb gibt’s es dieses Mal auch etwas mehr
Fotos!
In wenigen Stunden geht mein Flieger an die Ostküste…NEW
YORK ich komme!!!