Dienstag, 26. März 2013

New York – Washington D.C.

Von der West an die Ostküste. Um Zeit zu sparen geht’s mit dem Flieger und selbst der dauert fast doppelt so lang als mein Flug damals von Asien nach Australien. Die Ausmaße der Staaten sind riesig!

Und hier bin ich wieder mit meinen Vergleichen. Die Ostküste erinnert stark an Europa. Laubbäume momentan ohne Laub, überall liegt bisschen Restschnee, es ist windig und die Frühblüher kommen aus dem Boden – Schneeglöckchen, Osterglocken…Ostern ist schließlich auch schon nächste Woche (hab ich mir sagen lassen :) )!Wie die Zeit vergeht…

Um die Flugkosten etwas zu kompensieren, spar ich mir eine Unterkunft und buch stattdessen den Flug über Nacht. Doch mit Verspätung und dann einem interessanten Sitznachbarn konnte ich so gut wie kein Auge zu machen und war mehr als 40Stunden auf den Beinen als ich endlich mein „Couchsurf-Platz“ bei Leon in Mitten von New York beziehen konnte. Leon ist Ex-Profi Baseballer und noch so einige andere Qualitäten und Auszeichnungen fand ich unter seinem Namen bei Wikipedia :) Nur 7min Fußweg zum Times Square, exzellente Verpflegung von Leon, Bowlingabend und dann noch mit Moises, einem anderen Couchsurfer einen privaten Stadtführer. Was will man mehr?

Mal wieder kann ich davon profitieren von Einheimischen rumgeführt zu werden, so fahren wir fast umsonst vorbei an der Freiheitsstatue…und zwar auf dem Weg zum Ikea. Am Wochenende ist die Fähre komplett frei, in der Woche für 5$, die man aber später wieder zurückbekommt, wenn man dort was kauft. Auch sonst verpass ich keins der Hauptattraktionen - Central Park, Rockefeller Center, Empire State Building, 5th Avenue, Wal Street, World Trade Centre (Memorial), Hudson River, naja und den ganzen Rest :) Wobei ich mich größten Teils nur in Manhattan aufhalte.

Die Zeit vergeht auch hier viel zu schnell und schon wenige Tage später nehm ich einen Bus nach Washington D.C. – der Hauptstadt der USA.

Der Empfang dort könnte nicht besser sein. Priscilla und Bob nehmen mich wie ihre eigene Tochter für einige Tage in ihr Haus etwas außerhalb im Bundesstaat Maryland auf. Dort bekomm ich mein eigenes Zimmer mit Bad, werde bekocht und mit Infos über das Land versorgt. Einfach zu gut!!! Das alles hab ich deren Sohn John zu verdanken, den ich bei einem Kava-Abend auf Fidschi kennen gelernt hab. Ich hab ihm Tipps über seine nächsten Reiseziele in Neuseeland und Australien verraten und er hat mir den Kontakt zu seinen Eltern gegeben. Perfekter Deal!

So sehe ich in den Tagen die meisten Denkmäler der Stadt, einige Museen und natürlich das Kapitol und das Weiße Haus. Aber schaut einfach mal in der Bildergalerie. An einem Nachmittag sind sie dann zusammen mit mir nach Georgetown, dem alten Washington. Sehr nette kleine Häuser und eine bekannte Universität. Da hier gerade Tag der offenen Tür ist schlendern wir auch einmal kurz über den Campus und beenden den Nachmittag in einer Studentenkneipe mit sehr leckerem Essen.

Irgendwie fühl ich mich für ein paar Tage sehr heimisch. Ich werde umsorgt und kann mit meinen „Altdeutsch-Kenntnissen“ sogar helfen und einige alte Briefe aus der Kriegszeit von Verwandten übersetzen. Alles erinnert mich ein bisschen an die Erzählungen von meinem Opa Nelly und die Aufenthalte bei Patit (die Schwester meiner Oma).
Zum Dank backe ich mal wieder einen Blechkuchen, wobei das viel zu wenig ist…ich hoffe ich kann mich irgendwann mal revanchieren für die überaus große Gastfreundlichkeit.

Seit gestern bin ich nun weitergezogen. Nächstes Ziel Atlanta, Hauptstadt des Bundesstaates Georgia und Schauplatz der Olympischen Spiele von 1996. Doch so einfach ist es gar nicht dort hinzukommen. Nach 2 abgesagten Mitfahrgelegenheiten dachte ich, ich hab nun endlich mal Glück. Ein Student nimmt mich ab Charlotte mit bis Atlanta. Also erstmal wieder ab in einen Bus, 8h Fahrt und das bei schlimmsten Schneesturm, Schneeregen, Regen…und Eiseskälte. Kurz vor Charlotte bekomm ich einen Anruf, dass der Student wegen des Wetters nun doch nicht fährt. Na toll…also irgendwo im nirgendwo, frierend an einer Bushaltestelle. Gut das der nächste Bus nach Atlanta grad vor meiner Nase weg fährt und der nächste in 2 Stunden los rollt. Also warten…und natürlich hat der Bus dann Verspätung. Zu allem Überfluss ist er auch noch überbucht und ich bekomm keinen Platz mehr – warten war umsonst. Nun wird es auch noch dunkel, die Temperaturen sind nicht gerade reisefreundlich und die noch fahrenden Busse nach Atlanta starten von einem anderen Ort und kosten das 3fache. 
Aber was bleibt mir übrig, also geht es dort hin und siehe da ich ergattere einen Platz um sage und schreibe 21:20Uhr. Meine Augen fallen langsam zu, da ich seit 5Uhr morgens wach bin. Nun kommt noch der Hunger dazu, den ich leider nur mit einem vor Fett triefendem Burger aus einem Busbahnhofsstand für massig viel Geld stille. Um halb 3 erreichen wir dann Atlanta – endlich!!! Gott sei Dank werd ich an der Haltestelle von Drew abgeholt, der zu allem Überfluss von den Polizisten verfolgt wird. Ausversehen ist er verkehrt in eine Einbahnstraße gefahren… Was für ein Tag…

Sonntag, 17. März 2013

Roadtrip - Westcoast

L.A. – Grand Canyon – Las Vegas – Death Valley – Sequoia NP – Yosemite NP – Jamestown – San Francisco

Mit Südamerika, Asien und Europa, einem gemieteten Auto und dem Song „Fast Car“ (Tracy Chapman) die Highlights der Westküste in 8 Tagen sehr unterhaltsam erlebt.
..das wäre die Kurzzusammenfassung meiner letzten Woche und des nun folgenden Eintrags!

Freitagnachmittag mit 2h Verspätung ging die Reise in Long Beach los. Darf ich vorstellen…Andre – Ecuador, Fahrerin und Anstifterin des Roadtrips; Jaja (gesprochen Tschatscha) – Philippinen, hintere Reihe links und unsere manchmal sprachlose „nakakapagpabagabag“-Lehrerin; Tine – Deutschland, hinten rechte Seite und immer für einen Lachanfall bereit; zu guter Letzt meine Wenigkeit…Beifahrer, Fahrer und zuständig für Springbilder :)

Tag 1: viel zu spät gestartet und auch eigentlich ohne Plan - volle Straßen, Regen, Dunkelheit…doch wir wollten so nah wie möglich zum Grand Canyon National Park kommen. Letzter großer Ort war Needles, also günstiges Motel gesucht, immer 2 teilen sich ein Bett und das Hungergefühl wird schnell noch an einem Fastfood Restaurant gestillt. Der erste Tag ist wie im Nu vorbei und wir alle fallen ziemlich erschöpft nach einer Folge „The Walking Dead“ ins Bett.

Tag 2: Bei Sonnenaufgang geht es los – naja fast, denn dazu sind wir alle irgendwie zu langsam. Unser Ziel bis Mittag im Grand Canyon National Park zu sein wird dann auch noch vom Wetter um geworfen – Schnee, viel Schnee! Darauf war natürlich keiner so richtig eingestellt und auch die Wintersturmwarnung im Radio haben wir gekonnt ignoriert. Also stellt euch nun einfach mal vor, wie 4 junge Mädels aus einem riesen Auto sommerlich bekleidet aussteigen. Keine 5 Minuten und jeder von uns hatte das Zwiebel-Klamotten-Prinzip so gut wies ging angewendet. War ich froh das ich meine dicken Wanderschuhe dabei hab :)
Der Ausblick auf den Canyon entschädigte allerdings jede erfrorene Fußzehe der Mädels. Man denk die Bilder die man immer sieht sind bearbeitet und es entspricht nicht der Realität, aber genau das ist es was man sieht…eine tiefe Schlucht mit den bekannten roten Felsformationen. Der Schnee der dann noch wie Puderzucker über den Spitzen lag machte das Ganze noch Einmaliger! Leider verhinderte das Wetter einen Abstieg in den Grand Canyon – zu gefährlich. Doch auch so kann man einen ganzen Tag im Park verbringen, diverse Aussichtspunkte, ein Informationscenter, kleine Läden und Tagesabschluss noch ein spektakulärer Sonnenuntergang.
Ein Bettchen wurde am Abend in Kingman gefunden und mir macht mein Ausschlag nun so etwas zu schaffen…

Tag 3: Ein früher Start war auch heute nicht möglich…irgendwie sind wir ein bisschen eine Bummel-Truppe – die aber ne Menge Spaß hat! Es folgte wieder eine lange Autofahrt über endlos lange Straßen vorbei an einsamen Häusern, Joshuatrees bis hin zum Hoover Damm an dem wir Arizona verlassen und Nevada betreten. Ein riesiger Staudamm mit noch mehr Touristen. Also drehen wir nur eine kurze Autorunde und verschwinden in den Bundesstaat der Casinos. Und auch diese Vermutung bewahrheitet sich schon nach wenigen Metern. „Spielstuben“ weit und breit, außerdem wird die Gegend trockener und öder.
Dann ist es endlich soweit…LAS VEGAS! Und auch hier haben wir so unsere Vorstellungen. Ständig sehen wir Schilder und Zeichen die uns an bekannte Filme erinnern…am meisten kommt „Hangover“ ins Gedächtnis. Und was wäre Vegas wenn man nicht seine eigene kleine Story hat. Wir machen es also Hangover gleich nur drehen wir die Geschichte um und starten in der Notaufnahme. Nach nur 1,5h konnte ich diese jedoch schon wieder verlassen, endlich mit entsprechenden Medikamenten für meinen Ausschlag und alles auch nur für knapp 500$. Schnäppchen nenn ich das! :)
Der einzige Nachteil wenn man vormittags schon im Krankenhaus startet, das man abends nichts trinken darf…Frau Antibiotika verbietet es…Also war auch die Fahr-Frage geklärt. Ich spiele Chauffeur für meine 3 Mädels und einen Freund von Andre – Evan, ein echter Amerikaner der nie ohne Waffe aus dem Haus geht.
Den Dodge im Bellagio geparkt geht es zu Fuß durch alle möglichen Casinos die eigentlich immer zu Hotels gehören. Das gute dabei ist, man zahlt weder fürs Parken noch für die Getränke…einfach nur ein bisschen an den Maschinen sitzen und schon wird man bedient. Und siehe da…ich habe Glück (zumindest mehr als die anderen). Mit mehr als 100% Gewinn verabschiede ich mich vom Treasure Island und ziehe weiter zum Flamingo, Cesars Palace, Venetia und vielen vielen anderen. Auch der Alkohol macht sich bei der ein oder anderen bemerkbar also nichts wie zurück ins Motel, das sein eigenes kleines Standesamt hat. Nur leider konnten wir keinen Mann für auch nur eine von uns finden… :(

Den weißen Tiger haben wir übrigens bei Siegfried und Roy gelassen und anstatt Mike Tyson hat bei uns nur Celine Dion gesungen…was soll’s – Las Vegas war die Reise wert!

Tag 4: Hier hatten wir also unser Tier von Las Vegas – einen Kater. Irgendwie hatten wir den Wecker überhört und somit erst um kurz vor 11 Uhr die Gardinen des Zimmer geöffnet…den halben Tag verschlafen. Nun musste es schnell gehen, schließlich war der nächste Etappenpunkt Death Valley.
Dieser National Park ist mein kleiner Favorit. Mit einem atemberaubenden Ausblick vom Dantes Point geht es über Serpentinen weiter zum Artist Drive mit dem berühmten Artist Palette. Durch die verschiedenen Mineralen in den Felsen schimmern einige grün, andere rot und die Sonne gibt ihren gelbgoldenen Glanz dazu.
Die trockene Luft, drückende Wärme und mein besonderer Medikamenten-Mix schaffen mich nun ganz schön, sodass ich einen Teil des Heimwegs verschlafe…bis ein Esel vor uns auf der Straße steht, mitten in der Nacht! :)
Nach langer Suche finden wir dann aber endlich eine Unterkunft – Lone Pine, ein verschlafenes kleines Cowboystädtchen mit keinem offenen Restaurant abends um 9Uhr…nur einem Subway!



Tag 5: Wir werden besser, heute ging es um 9Uhr mit dem Auto Richtung Sequoia National Park. Hier gibt es die bekannten Mammutbäume. Bis man jedoch dort erst einmal ankommt muss man fahren, lange fahren. Bin ich froh das wir Automatik und einen Tempomat besitzen :) um vor lange nicht einzuschlafen hilft es Lieder total laut und falsch mitzusingen oder zu essen. Essen ist das Stichwort…wir essen zu viel. Ständig Süßigkeiten, ein Stopp beim In&Out Burger und die Frage „Wann machen wir wo Mittag?“ Die einzige die heute nicht daran interessiert ist, ist Jaja. Serpentinen, Hitze und vielleicht die nicht mehr allzu guten Pancakes vom Vortag begünstigen Magenentleerungen und so betrachtet sie die „Redwoods“ schlafend vom Auto.
Andre, Tine und ich sind jedoch umso mehr begeistert von den „Riesen“, vor allem wie sie sich anfassen...fast wie Schaumstoff. Wiedermal ist alles in Schnee gebettet, wir wechseln also täglich von Sommer zu Winter und nach einem weiteren schönen Sonnenuntergang erreichen wir erschöpft Fresno.



Tag 6: Yosemite National Park…der wohl bekannteste der USA. Heute hatten wir mal einen ganzen Tag da wir es tatsächlich geschafft haben um 8Uhr loszufahren. Und die Zeit braucht man um alle Naturspektakel vom Yosemite zu geniesen – Mammutbäume, Wasserfälle, Felsformationen und sogar einen kleinen Ort der noch sehr von den Indianern geprägt ist. Die frische Luft und der Geruch nach Holz lässt uns fast die Zeit vergessen :)
Das Nachmittagsprogramm wurde mit „Jamestown“ gefüllt. Eine kleine Goldgräberstadt mit dem nahe liegenden Railtown, das für viele Western Filme als Drehort diente. Ein gelungener Tagesabschluss mit einer Reise in die Vergangenheit…


Tag 7: Das letzte Stückchen ist bald geschafft…von Oakdale geht es nach San Francisco. Und was liegt da zufällig auf dem Weg? Facebook…irgendwie sind die aber nicht sehr besucherfreundlich, sodass wir uns mit dem Banner vorm Gebäude zufrieden geben müssen.
Punkt 12Uhr hatten wir unsere Endstation erreicht – San Francisco. Da Jaja seit fast einem Jahr hier wohnt hatten wir mit ihr die perfekte Reiseführerin, wenn auch manchmal etwas ohne Plan. Also hoch auf den Berg am North Beach, dann zur Lombard Street, den „Painted Ladies“, welches an die Serie „Full House“ erinnert, weiterentlang des Hafens, in die Haight Straße (Hippie Viertel), nach Castro (Schwulenviertel) und am Ende ins Mission Viertel, wo Jaja wohnt und wir nur unweit davon einen Schlafplatz bei einer guten Freundin meines Nachbarns finden – bei Katherine und Toshio. Das Haus ist wunderschön bunt, jeder Raum eine andere Farbe…so wie die ganze Stadt! Alles erstrahlt in verschiedenen Farben und mit dem leichten besonderen Flair hat San Francisco so einige Vorteile gegenüber manch anderen Orten.
Auch sind wir Mädels froh nun nicht mehr hinterm Steuer zu sitzen sondern genießen die familiäre Umgebung und können endlich mal wieder waschen!!! :)

Tag 8: Letzter Tag mit meiner Roadtrip-Gang :) Nun fehlen noch Golden Gate Bridge, Alcatraz und die Cable Cars…und ja, das alles schaffen wir an nur einem Tag. Dazu noch den Golden Gate Park, Sausalito, Pier 39 und ein gelungenes Abschiedsessen um die Tour mit Lach- und Sachgeschichten Revue passieren zu lassen.  Danke Mädels…es war so wie ich es mir vorgestellt hab…vielleicht bisschen besser :)
Mit der Fahrt über die Golden Gate Bridge und 100 Fotos haben wir glaub ich das bekannteste Wahrzeichen der Stadt gesehen. Aber letztendlich ist es auch nur eine Brücke, die uns wieder in die Innenstadt bringt…in den verrückten Verkehr, da die Straßen ständig auf und ab gehen. Anfahren am Berg will da gekonnt sein! Nach einigen Umwegen kamen wir dann am Hafen an. Seelöwen beobachten und die Sonne geniesen. Nächster Stopp – Gefängnis! Der Besuch des bekannten Gefängnisses auf Alcatraz war auf jeden Fall sein Geld wert. Mit einem Boot geht es vom Fishermans Warf zur Insel auf der man sehr authentisch empfangen wird. Auch die Audiotour ist keineswegs langweilig sondern lässt einen ab und an zusammenzucken, wenn man die Stimmen von Al Capone und den anderen Insassen hört. 

Doch auch diese Tour geht einmal zu Ende. So hab ich heute mal wieder einen Bürotag eingelegt. Die Mädels sind alle auf ihren Weg nach Hause und ich schreibe fleißig für euch meinen Blog und sortier meine Krankenunterlagen...Gott sei Dank ist das auch vorbei! 
 

Aber wie ihr bemerkt habt, haben wir viel erlebt und viel zu viele Bilder gemacht…mehr als 2500 :) deshalb gibt’s es dieses Mal auch etwas mehr Fotos!

In wenigen Stunden geht mein Flieger an die Ostküste…NEW YORK ich komme!!!