Sonntag, 3. März 2013

USA - Los Angeles und San Diego

So ziemlich genau eine Woche bewege ich mich nun auf amerikanischem Boden.

Letzten Sonntag bin ich abends in den Flieger in Fidschi gestiegen und siehe da, ich konnte den Sonntag noch einmal in Los Angeles erleben…eine kleine Zeitreise sozusagen :) Das hatte ich bisher auch noch nicht in meinem Leben. Bin ich jetzt also einen Tag älter als ich eigentlich bin? :)

Egal…ein großes Event stand in L.A. an – die Oscars und ich mitten im Getümmel. Doch komischerweise gab es gar keinen Trubel in der Innenstadt, sodass ich meinen Weg zu meiner ersten Unterkunft stressfrei und fast allein im Bus verbracht habe. Nach fast 6 Jahren habe ich meine Freundin Merje wieder getroffen mit der ich damals einige Zeit in London verbracht habe…ein Platz neben ihrem Bett war schnell gefunden und so konnte ich meinen Geldbeutel etwas schonen. Das Rundumsorglos-Paket beinhaltete noch ein Abendessen, Reinigung meiner Wäsche und die Live-Übertragung des besagten Filmpreises. 

Um mich die nächsten Tage startklar für die Staaten zu machen, traf ich mich mit meiner „Hai-Tauchbekanntschaft“ Drew, der durch Zufall nicht nur im selben Flieger nach Los Angeles saß, sondern auch noch den Sitz neben mir einnahm. Er hatte noch eine Woche Urlaub in Kalifornien bevor es für ihn auch wieder nach Hause – Atlanta – ging. Nach stundenlangen Preisvergleichen bin ich zuerst Besitzer einer Ami-Handynummer geworden und gemeinsam haben wir dann die Stadt unsicher gemacht.  Da ich auch nicht länger auf dem Boden in einem Einzimmerapartment schlafen wollte, nahm mich Drew mit zu seiner Unterkunft. Einer Jungs-WG, von denen er eigentlich auch niemanden gekannt hat – Freunde von Freunden…ein sehr nettes Volk die Amerikaner. Nehmen einen nach dem anderen auf obwohl sie einen gar nicht kennen. Danke für eure Gastfreundlichkeit!!! 

Eine Sehenswürdigkeit nach der anderen wurde abgearbeitet: Hollywood Boulevard mit dem Walk of Fame: leider hatten auch tausende andere Touristen diese Idee :) ; Santa Monica: ein sehr schöner Stadtteil mit Strand und einem Steg auf dem ein Rummel ist, Venice Beach: abgefahrene Gegend, überall riecht es nach Gras, jeder treibt Sport ob am Muscle Beach auf dem Basketballfeld oder rennend am Strand; Griffith Observatory: atemberaubender Blick über die ganze Stadt und das Hollywood-Zeichen.

Natürlich wurde auch ab und an mal ein kulinarischer Stopp eingelegt. So gab es traditionell Frühstück in einer Burgerbude bei der man die Musik aus der Jukebox bestimmen kann, Mittag einmal am Venice Beach in einem Erdinger Biergarten mit Schnitzel und Colaweizen, das Abendessen als indisches Takeaway welches meinen neuen amerikanischen Freund Drew etwas zum Schwitzen gebracht hat, dabei war es doch noch das mildeste Gericht: Samosas +Dal and Rice with Naan. 
Überragend war jedoch der kleine Sandwichladen um die Ecke „Farmers Market“. Ein umgebautes Haus in der man auf einem Zettel ankreuzt, was man denn gern alles auf seinem Sandwich haben möchte. Nachdem die 5 Polizisten vor mir in der Reihe mit Essen versorgt waren, wurde nun mein Name aufgerufen und ich konnte meinen Magen endlich mal mit etwas Gesundem und Leckerem versorgen :) Diese Plätze findet man natürlich nicht einfach so…unseren persönlichen Guide spielte Ben, einer der WG-Bewohner der in L.A. seine Schaupielkarriere startet.  

Auch das Nachleben in „der Stadt der Engel“ konnte ich nicht unberührt lassen. Alles begann mit einem Konzert von Emily Kinney – einer Freundin von Drew. Doch Emily ist nicht irgendwer…sie ist eine der Hauptdarstellerinnen einer bekannten amerikanischen TV-Serie: „The walking dead“. Mir sagte das natürlich erstmal nichts…Drew hatte mich schon etwas darauf vorbereitet, denn er auch er arbeitet für die Sendung…jedoch hinter der Kamera. So waren also bei dieser kleinen Show mehr Fans der Serie, als die der Musik. Auch weitere Darsteller ließen sich im Publikum blicken, die direkt nach dem letzten Ton des letzten Liedes mit Autogramm- und Fotoanfragen überrannt wurden. Drew war das sichtlich unangenehm und so war es ihm ganz recht, dass ich keinen Plan von den Leuten hatte und wir somit uns wie ganz normale Menschen mit „Hershel“-dem Farmer und „Beth“-seiner Serientochter über meine Reise unterhielten. Es folgte eine weitere Band „The Gallery“, die nun etwas rockiger die Menschenmassen begeisterte  und auch wenn es Mittwoch war, wollten wir um 11Uhr noch nicht nach Hause. Weiter also in eine „Sportsbar“ in der man für $3 ein Bier mit 10% Alkoholgehalt bekommt, an einen Billardtisch und dort sein Bestes gegeben. Der Alkohol wirkt und so werden die ein oder anderen Videoaufzeichnungen der Nacht auch nie an die Öffentlichkeit gelangen :)

Nach all dem Hollywood-Feeling musste ich nach einigen Tagen nun endlich mal raus…weiter durch das riesige Land. Mit Judith, einer deutschen Alleinreisenden habe ich eine günstige Mitfahrtgelegenheit nach San Diego gefunden. 

Wiedermal schlafen wir umsonst bei einer Couchsurferin, die uns am Abend der Ankunft mit Essen versorgt, nachdem wir ca. 1h sämtliche militärischen Supermärkte nach dem günstigsten Parmesan abgesucht haben. Lori  hatte zudem noch so manche Geschichte ihres Lebens zu berichten (und auch Schreikrampfbewältigung aufgrund des Verlustes einiger Handyfunktionen) sodass auch diese Nacht nicht allzu langweilig wurde. Um nicht noch mehr im Wege dieser netten Frau zu stehen, machten sich Judith und ich auf den Weg nach Downtown mit dem Ziel eine Bahn an die mexikanische Grenze zu erwischen. San Diego liegt nämlich nur 20Meilen von dieser entfernt. Da auch in sämtlichen Reiseführern der einfache Fußweg über die Landesgrenze beschrieben wird, war unser Tagesplan klar…ein mexikanischer Stempel im Pass solls sein! 

 
Gesagt, getan. Wenige Meter gelaufen und schon waren wir in Mexiko – Tijuiana. Judiths Spanischkenntnisse hielten uns dann Gott sei Dank alle Händler vom Halse und wir konnten in Ruhe ein paar Erinnerungsfotos knipsen. Das wär dann auch geschafft, also zurück zum Übergang und….ANSTEHEN! Eine kilometerlange (mehrere Kilometer) Schlange…alle wollen wieder in die USA – wir auch! Doch so einfach ist das nicht. Dann werden wir von einer Frau abgefangen die uns damit lockt, mit einem Bus schneller wieder zurück zu kommen. Also ab in den Minibus mit einigen anderen Touris + Mexikanern und einige Leute überholt. Doch dann…Stillstand. Wir bewegen uns keinen Zentimeter. Warten in der größten Hitze und dann steigen auch noch zwei Jungs zu die anscheinend gerade aus einem Casino gestolpert sind. Einer der beiden hat die Wärme im Auto nicht vertragen und schwups wurde der Mageninhalt über den Sitz entleert. Toller Geruch…der die Wartezeit nicht erträglicher macht :(

Insgesamt 4 Stunden drehen wir Däumchen bis wir rauskommen, ab in die Eingangshalle um am Grenzbeamten unseren Pass vorzuzeigen. Er schmunzelt, fragt was wir denn in Mexiko wollen und winkt uns durch. Wie? Kein Stempel? Nein…er meint den gibt es nur wenn man zu Mexiko rein fliegt. Tolle Sache…Fazit: Ich war nun also einmal im Leben für 5 Stunden in Mexiko nur leider gibt es keinen richtigen Beweis. Mission fehlgeschlagen :)

Obwohl wir nach all dem ziemlich müde waren ging es noch einmal ein bisschen durch San Diego – Sightseeing…Old Town, Oceanbeach und zurück in unseren Stadtteil. Wie haben wir uns gefreut, die Wohnung für uns allein zu haben…friedliche Stille, da Lori Party machen ist!!! :)

Heute führte mich meine Reise dann ins wunderschöne La Jolla (ein Stadtteil von San Diego). 

Mein Nachbar aus Ummerstadt, der eigentlich aus Amerika stammt hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, sodass ich nun viele Anlaufstellen hab um immer mal wieder in ein weiches Bett zu fallen. So auch hier – Anna und Bill haben mich reizend empfangen und dann begann die Tour durch La Jolla. Zuerst an den Strand, an denen man  hunderten Seehunden und Robben extrem nahe kommt, weiter zu einer Höhle am Meer und dann durch die kleinen Gässchen gefüllt mit vielen Läden und Restaurants. Immer wieder findet man spanische Hinweisschilder – die Bevölkerung ist doch sehr bunt gemischt.

Als ich dann noch am Nachmittag einen weiteren Couchsurfer bei einem Kaffee getroffen habe, wurde der weitere Tagesplan umgeschmissen und kurzerhand in die Wüste gefahren – Colorado Desert. Derek stammt aus der Gegend und kennt sich bestens aus…endlos einsame Straßen mit vereinzelten Ranches links und rechts, dann mal ein Autofriedhof und wieder lange nichts. Achja, die mexikanische Grenze sieht man von Weitem und ständig Grenzkontrollen. 
Nach mehr als eineinhalb Stunden Fahrt war es dann soweit…erst riesige Geröllberge, dann Wüste…NICHTS…eine kleine Raststätte…NICHTS…und dann der Sonnenuntergang! Natur, die ich bisher auf meiner Reise noch nicht gesehen hab. 

Auf der Fahrt zurück hab ich dann noch eine kleine Einweisung in die Sportwelt der Amerikaner bekommen…Basketball, Baseball, Rugby, Football und den Rest. 

Doch auch hier hat ein Tag nur 24h und der geht nun für mich zu Ende. Morgen führt es mich zurück nach L.A. wovon ich in wenigen Tagen meinen Roadtrip nach Las Vegas/San Fransisco starten werde.
Good night!

1 Kommentar:

  1. Schöne Grüße an „mein“ Las Vegas! Ich vermisse es!!!

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