Von der West an die Ostküste. Um Zeit zu sparen geht’s mit
dem Flieger und selbst der dauert fast doppelt so lang als mein Flug damals von
Asien nach Australien. Die Ausmaße der Staaten sind riesig!
Und hier bin ich wieder mit meinen Vergleichen. Die Ostküste
erinnert stark an Europa. Laubbäume momentan ohne Laub, überall liegt bisschen
Restschnee, es ist windig und die Frühblüher kommen aus dem Boden –
Schneeglöckchen, Osterglocken…Ostern ist schließlich auch schon nächste Woche
(hab ich mir sagen lassen :) )!Wie die Zeit vergeht…
Um die Flugkosten etwas zu kompensieren, spar ich mir eine
Unterkunft und buch stattdessen den Flug über Nacht. Doch mit Verspätung und
dann einem interessanten Sitznachbarn konnte ich so gut wie kein Auge zu machen
und war mehr als 40Stunden auf den Beinen als ich endlich mein
„Couchsurf-Platz“ bei Leon in Mitten von New York beziehen konnte. Leon ist
Ex-Profi Baseballer und noch so einige andere Qualitäten und Auszeichnungen
fand ich unter seinem Namen bei Wikipedia :) Nur 7min Fußweg zum Times Square,
exzellente Verpflegung von Leon, Bowlingabend und dann noch mit Moises, einem
anderen Couchsurfer einen privaten Stadtführer. Was will man mehr?
Mal wieder kann ich davon profitieren von Einheimischen
rumgeführt zu werden, so fahren wir fast umsonst vorbei an der Freiheitsstatue…und
zwar auf dem Weg zum Ikea. Am Wochenende ist die Fähre komplett frei, in der
Woche für 5$, die man aber später wieder zurückbekommt, wenn man dort was
kauft. Auch sonst verpass ich keins der Hauptattraktionen - Central Park,
Rockefeller Center, Empire State Building, 5th Avenue, Wal Street, World Trade
Centre (Memorial), Hudson River, naja und den ganzen Rest :) Wobei ich mich
größten Teils nur in Manhattan aufhalte.
Die Zeit vergeht auch hier viel zu schnell und schon wenige
Tage später nehm ich einen Bus nach Washington D.C. – der Hauptstadt der USA.
Der Empfang dort könnte nicht besser sein. Priscilla und Bob
nehmen mich wie ihre eigene Tochter für einige Tage in ihr Haus etwas außerhalb
im Bundesstaat Maryland auf. Dort bekomm ich mein eigenes Zimmer mit Bad, werde
bekocht und mit Infos über das Land versorgt. Einfach zu gut!!! Das alles hab
ich deren Sohn John zu verdanken, den ich bei einem Kava-Abend auf Fidschi
kennen gelernt hab. Ich hab ihm Tipps über seine nächsten Reiseziele in
Neuseeland und Australien verraten und er hat mir den Kontakt zu seinen Eltern
gegeben. Perfekter Deal!
So sehe ich in den Tagen die meisten Denkmäler der Stadt, einige
Museen und natürlich das Kapitol und das Weiße Haus. Aber schaut einfach mal in
der Bildergalerie. An einem Nachmittag sind sie dann zusammen mit mir nach
Georgetown, dem alten Washington. Sehr nette kleine Häuser und eine bekannte
Universität. Da hier gerade Tag der offenen Tür ist schlendern wir auch einmal
kurz über den Campus und beenden den Nachmittag in einer Studentenkneipe mit
sehr leckerem Essen.
Irgendwie fühl ich mich für ein paar Tage sehr heimisch. Ich
werde umsorgt und kann mit meinen „Altdeutsch-Kenntnissen“ sogar helfen und
einige alte Briefe aus der Kriegszeit von Verwandten übersetzen. Alles erinnert
mich ein bisschen an die Erzählungen von meinem Opa Nelly und die Aufenthalte
bei Patit (die Schwester meiner Oma).
Zum Dank backe ich mal wieder einen Blechkuchen, wobei das
viel zu wenig ist…ich hoffe ich kann mich irgendwann mal revanchieren für die
überaus große Gastfreundlichkeit.
Seit gestern bin ich nun weitergezogen. Nächstes Ziel
Atlanta, Hauptstadt des Bundesstaates Georgia und Schauplatz der Olympischen
Spiele von 1996. Doch so einfach ist es gar nicht dort hinzukommen. Nach 2
abgesagten Mitfahrgelegenheiten dachte ich, ich hab nun endlich mal Glück. Ein
Student nimmt mich ab Charlotte mit bis Atlanta. Also erstmal wieder ab in
einen Bus, 8h Fahrt und das bei schlimmsten Schneesturm, Schneeregen, Regen…und
Eiseskälte. Kurz vor Charlotte bekomm ich einen Anruf, dass der Student wegen
des Wetters nun doch nicht fährt. Na toll…also irgendwo im nirgendwo, frierend
an einer Bushaltestelle. Gut das der nächste Bus nach Atlanta grad vor meiner
Nase weg fährt und der nächste in 2 Stunden los rollt. Also warten…und
natürlich hat der Bus dann Verspätung. Zu allem Überfluss ist er auch noch
überbucht und ich bekomm keinen Platz mehr – warten war umsonst. Nun wird es
auch noch dunkel, die Temperaturen sind nicht gerade reisefreundlich und die
noch fahrenden Busse nach Atlanta starten von einem anderen Ort und kosten das
3fache.
Aber was bleibt mir übrig, also geht es dort hin und siehe da ich
ergattere einen Platz um sage und schreibe 21:20Uhr. Meine Augen fallen langsam
zu, da ich seit 5Uhr morgens wach bin. Nun kommt noch der Hunger dazu, den ich
leider nur mit einem vor Fett triefendem Burger aus einem Busbahnhofsstand für
massig viel Geld stille. Um halb 3 erreichen wir dann Atlanta – endlich!!! Gott
sei Dank werd ich an der Haltestelle von Drew abgeholt, der zu allem Überfluss
von den Polizisten verfolgt wird. Ausversehen ist er verkehrt in eine
Einbahnstraße gefahren… Was für ein Tag…
Huhu Anne, bist du mit dem Greyhound-Bus nach DC gefahren? LG Sabrina
AntwortenLöschenNe ne, Greyhound sollte man vermeiden...die werden von ehemaligen Gefangenen gefahren :)
LöschenBin mit Megabus gefahren...kostet nur 11 $ - Schnäppchen!
Wir haben über Greyhound gebucht, sind allerdings mit Peter Pan gefahren und wohlbehalten angekommen :-).
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