Dienstag, 30. Oktober 2012

Railay Beach

Die letzten Tage vergingen unglaublich schnell und zudem ist so viel passiert, dass ich das gar nicht alles in einen Bericht schreiben kann…deshalb kommt nun eine Kurzfassung :)


Nachdem wir unsere Toastbrotdiebe versorgt hatten, erkundeten Alex und ich Railay Beach. Es wird oft als Insel bezeichnet, da hier weder Autos noch Motorräder rumfahren und man wirklich nur per Boot den Strand erreicht. Doch das macht es irgendwie besonders…man trifft eine Menge Backpacker und vor allem Sportbegeisterte Leute, denn der Küstenabschnitt ist bekannt als Kletterparadies. 

Für uns sollte es jedoch erst einmal „einfach“ losgehen, also wurde kurzerhand ein Kajak für 2 Stunden gemietet. Mit viel zu großen Schwimmwesten und ohne jeglichen Plan wohin wir paddeln wollten, steuerten wir erst einmal einen Felsen an, der wie ein sitzendes Kamel im Wasser liegt. Da das jedoch ziemlich fix ging, sollte das nächste Ziel ein weit entfernter Strand sein…naja mit zunehmender Zeit und schwindender Armkraft machten wir einfach mitten auf dem offenen Meer einen Badestopp – ist ja auch netter, so hat man das Meer für sich allein – auch wenn der Einstieg ins Kajak nicht der einfachste ist :) Nach gefühlten 3h im Wasser rumtreiben und dabei den Sonnenuntergang beobachten zog von weitem ein Gewitter auf und so schnell konnte man gar nicht schauen, ruderten unsere geschwächten Arme von ganz allein zurück zum Strand! Der Abend wurde dann mit Essen, Cocktails und einem Thai-Boxkampf beendet. 
                     
Die Kajaktour sollte jedoch nicht unsere einzige sportliche Aktivität bleiben. Also buchten wir am gleichen Abend, bei einem etwas „bekifften“ Klettershop-Besitzer, eine Tour für den nächsten Tag. Nachdem Zeiten in Thailand keine wirkliche Rolle spielen, sollten wir zwischen 9:30 und 10:30 am Treffpunkt erscheinen, wo uns letztendlich unser Guide Michael aus Australien empfing. Auch die 3 Münchner Sarah, Nelly und Tilo, die wir schon in der Tauchschule in Koh Tao getroffen haben, sind mit an Board- tja so schnell trifft man sich wieder! Fix noch passende Kletterschuhe finden und los ging‘s zum „Deep Water Solo“ – eine Klettertour ohne Seile und Sicherung! 

Zuerst tuckerten wir mit einem kleinen Schlauchboot und 5 weiteren Freiwilligen zu unserem Segelboot für diesen Tag, das uns nach knapp 40min Fahrt zu unserem Kletterfelsen brachte. Das Besondere am Deep Water Solo…man klettert an einer Wand nach oben und lässt sich danach aus 10-15m Höhe einfach ins offene Meer fallen :)  Klingt atemberaubend und das ist es auch. Anfangs kämpft man noch mit seiner eigenen Angst, aber von Sprung zu Sprung macht es immer mehr Laune und man traut sich später so einiges zu. An diesem Tag hab ich also meinen ersten „Backflip“ (Rückwärtssalto) von einer Klippe gemacht…warum auch nicht? :)
Zur Stärkung ging es zum Mittag dann an einen einsamen Strand der auch kleine Höhlen zu bieten hatte. Klebriger Reis mit Zwiebeln und einem Stück Hühnchen machte jeden von uns satt, sodass wir zur nächsten Steilküste mit dem Segelboot fuhren. Vom kleineren Boot an die Hängeleiter, hoch an den Felsen und wenige Minuten später wieder ab ins kühle Nass – Wahnsinn!!! Doch die Kräfte lassen mit der Zeit auch nach - vor allem spüre ich noch meine Ruderarme vom Tag davor :) 
Aber der Ausflug war noch nicht beendet! Mit Schnorchel und Flossen tauchten wir ab in die Unterwasserwelt…aber schaut euch einfach die Bilder an, die sagen mehr als tausend Worte! Nach all den Anstrengungen konnten wir uns bei einem Bierchen den Sonnenuntergang auf dem Segelboot anschauen und schipperten erst gegen 7Uhr zurück Richtung Strand. Die Erlebnisse des Tages mussten natürlich auch beredet und Bilder ausgetauscht werden, sodass sich alle in der Bamboo-Bar wiederfanden :) Die 527 Bilder und 38 Videos habe ich zwar bis heute noch nicht angeschaut, aber irgendwann find ich bestimmt mal die Zeit! 

Am nächsten Tag wollte ich mich eigentlich ausruhen, doch nachdem Micheal gemeint hatte, dass man auf Railay unbedingt die Lagune und den Phra Nang Beach sehen müsste, machte ich mich mit meinem Rucksack am Sonntag auf den Weg. Dieses Mal allein und ohne Plan wo das überhaupt sein sollte, begann ich meinen Fußmarsch natürlich an der falschen Seite.  Zuerst waren da noch Wege, die sich aber nach und nach in Gestrüpp und steile Felswände änderten. So kam es an einer matschigen Stelle und durch die „Hilfe“ eines seltsamen Schwedens auch zu einem Sturz, der mein rechtes Handgelenk für den Rest des Tages außer Gefecht setzte :( also kehrte ich um und suchte den richtigen Weg zur Lagune. Irgendwann war es soweit und ich stand am richtigen Wegweiser, nur folgte ich irgendwie wieder zuerst der falschen Richtung und bin so einmal rund um den Felsen marschiert – durch Wasser gewatet, kleine Höhlen gerobbt und an feinen Sandstränden fast eingesunken. Auch hier musste ich letztendlich umkehren, da mit der Zeit der Wasserspiegel wieder stieg und der Rückweg immer beschwerlicher wurde. Am Ausgangspunkt angekommen, war es endlich da….das Schild mit dem Hinweis „Lagoon“ und „View Point“ – toll! :)
Doch hier ging es nun los…steile, rutschige Felsen bergauf- ab und an mal ein Seil. Oben angekommen begegneten mir zufällig wieder meine Münchner Truppe mit zwei anderen Deutschen Philip und Dennis. Sie warnten mich schon, dass ich den Rest der Strecke wohl nicht allein machen sollte – zu gefährlich…doch sie wussten ja nicht was ich an diesem Tag schon hinter mir hatte :) Kinderspiel dachte ich und machte mich weiter auf den Weg zum besagten View Point. Hier schlossen sich dann zwei Ungarn mir an, die aber nach 10min wieder umkehrten – zu gefährlich und vor allem nicht das richtige Schuhwerk… Doch ich hörte Stimmen, also musste den Hang runter irgendwo die Lagune sein. Nach einigen Zurufen stellte ich fest, dass unten meine Bungalownachbarn aus Frankreich warten. Also blieb mir nichts anderes übrig als weiter „abzusteigen“. Die Überraschung kam für uns alle jedoch 30min und mehr als 50m tiefer…keine Lagune – wir hatten uns verlaufen. Das einzige was in dieser Felsschlucht war, waren riesige Pflanzen, die alles wie Jurasik Park wirken ließen… Aber was wollten wir machen, der ganze Weg musste wieder zurückgelegt werden! Danach ging es aber wirklich zur Lagune, wobei der Weg dahin nicht viel besser war – nur etwas mehr Schlamm, sodass ich nun auch noch eine Platzwunde am Knie mein Eigen nennen konnte. Mehr als geschafft, wollte ich mich nach nun mehr als 3h wandern/klettern/Leben riskieren  mich am „schönsten“ Strand Thailands entspannen, doch die vielen Touristen machten es irgendwie nicht möglich. Also ging ich mit kompletter Kleidung einmal fix ins Wasser um mich vom Dreck zu befreien. Nächster Fehler…untergetaucht und so war nun auch noch mein Ohr blockiert! Ich war für diesen Tag bedient… Aber was soll’s man ist ja nur einmal in Railay und in der Zeit die man da ist sollte man auch mal ausgiebig feiern :) 

Hier kommt nun also das nächste Highlight der Tage – die Party in der Lastbar. Anfangs noch sehr ruhig ein paar Wodka Redbull getrunken und erneut einen Thai-Boxkampf gesehen. Einfach unglaublich wie sich die Kontrahenten aus 2m Entfernung mit dem Fuß und voller Wucht ins Genick springen…naja wer‘s mag! :) Danach entspannt der Feuershow zugeschaut und dann ging’s los…Partymusik vom Feinsten und immer mehr Ladyboys drängelten sich auf die Tanzfläche. Ständig bekam man kleine Eimer mit Cocktails vor die Nase gehalten und konnte so sehr günstig den ganzen Abend mittrinken. Auch den Rapanganda-Style können wir nun perfekt tanzen. Wie der Abend endete? Also ich bin erschöpft gegen 6Uhr in mein Bett gefallen, nachdem Sarah und ich erst noch den ein oder anderen ins Bett tragen mussten… Der Rest des Abends bleibt in den Erinnerungen der „Teilnehmer“ und natürlich auf dem einen oder anderen Foto :) 

Mit einem kleinen Hangover lässt es sich bekanntlich nicht so gut reisen also wurde ein Relaxtag eingelegt, bei dem Sarah und ich wieder Dennis und Philip begegnet sind, die uns spontan auf ein Abendessen einluden – Danke Jungs :) Abschließend noch ein leckerer Pancake und mit wirklich schönen Erinnerungen verließ ich nun heute Morgen mit einem Longtailboot den Strand und bin nun mit dem Bus in Trang gelandet. Eine durchaus hässliche Stadt, die eigentlich nur dazu dient weiter nach Malaysia zu kommen. Entweder per Boot über Koh Lipe oder mit dem Bus auf dem Landweg. Welchen Weg ich wähle entscheide ich morgen. Jetzt ruh ich mich erst einmal im schlimmsten Hostelzimmer meiner ganzen Reise aus, bei dem sogar der Nachttopf unterm Bett im Preis mit inbegriffen ist :)

1 Kommentar:

  1. Hallo Anne, liebe Grüße aus der Heimat.Ist wirklich sehr beeindruckend was du so alles erlebst und wie mutig du allein durch die "Wildnis" wanderst um neues zu erkunden, toll wenn sich die Strapazen am Ende des Tages immer gelohnt haben. Bei uns ist es nicht ganz so spannend, obwohl letzten Freitag kam der erste Schnee, gleich wurde ein Schneemann bebaut, der sich ein paar Tage hielt. Auf den straßen war auch gleich das Chaos perfekt, wer hat im Oktober schon Winterreifen drauf? Ich bekomme meine heute. Haben je heute Feiertag und lassen es ruhig angehen. Hannah ist im Kino zu Madagaskar 3, geht von der Raifeisenbank aus. Helene macht grad Mittagsschlaf und ich schreib dir und halt schon Ausschau nach Weihnachtsgeschenken. Sind im Moment mehr am Computer, da seit dem Stromausfall am Wochenende unsere Sat-Anlage ausgefallen ist. nun ja, geht auch ohne. Du wirst sicher auch net zum Fernsehen kommen? nun gut. Bis bald. Wünschen dir weiterhin tolle Orte zum erkunden. Liebe Grüße Jana

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