Mittwoch, 9. Januar 2013

Horton Valley (Barraba) – Sydney

…der versprochene Teil 2 :)

Doch ich kann euch jetzt schon verraten, dass das was ich euch hier erzähle nur ein Bruchteil des Ganzen war. Denn zum Abschluss meines Australien-Abschnitts bot mir das Land noch einmal Unglaubliches!!!

Das neue Jahr starteten meine Eltern und ich mit einer Sightseeing-Tour durch Sydney...von der Oper über die Harbour Bridge, einmal mit dem Boot nach Manly Beach und am Ende des Abends noch ein gemeinsames letztes Essen um ihre Reise gemütlich mit einem Wein ausklingen zu lassen! Die Verabschiedung am Flughafen könnt ihr euch ja bestimmt vorstellen... :(

Ganz unverhofft hatte ich am 02.01. dann die Möglichkeit noch einmal etwas weiter ins Landesinnere zu kommen, eben das richtige Aussie-Leben erleben. Da eine Autofahrt mehr als 5h dauern würde, wurde für mich kurzerhand ein Flug nach Tamworth gebucht und wenige Zeit später saß ich bei einer australischen Familie in Manilla am Abendbrottisch um meinen Magen mit Lammkoteletts zu füllen. DANKE :)

Am nächsten Morgen ging die Fahrt mit einem Landrover weiter ins ländliche Australien um nach einem Einkaufs-Stopp in Barraba irgendwann auf der Farm von Sally und Jim zu landen. Hier war ich nun, die letzten Tage meiner Reise auf einer Pferde- und Rinderfarm um ab und an mal mit zu helfen, aber eigentlich um einfach nur das normale Leben der Einheimischen mitzubekommen. Und es gab so einiges…

Punkt 1: JAGEN – Ja, richtig gehört! Ich war auf Jagd mit Pfeil und Bogen. Und das nicht nur einmal. Der erste Ausflug endete jedoch nicht ganz schmerzfrei. Doch nun von Anfang an. Bill ist eigentlich Berufstaucher doch in seiner Freizeit erlegt er das ein oder andere Büffel, hier und da mal ne Ziege oder ein Wildschwein. An diesem Tag gingen wir auf Ziegenjagd. Die Opfer waren auch schnell gefunden – ein gezielter Schuss, ein lautes Quieken und das Tier lag zappelnd auf dem Boden – nun nur noch die Kehle durchtrennen…tja, da war der Fehler. Leider hatten wir nicht das richtige Messer dabei, sodass sich Bill leider mehr in den Finger schnitt als die Ziege zu töten. Überall Blut und dann kam ich ins Spiel :) mit meinen einzigartigen Krankenschwesterfähigkeiten. Ein Stück vom Shirt wurde abgerissen, die Blutung gestillt und ab ins nahegelegene (1h) Krankenhaus. Warten, Fragebögen ausfüllen, sämtliche andere Lebensfunktionen testen, bis schließlich der Arzt (aus Sri Lanka) von seinem Mittag kam und die Wunde mit 6 Stichen nähte. Toller Ausflug! :)
Beim 2. Jagdausflug überließ Bill das schießen dann seinen Brüdern – wie auch anders, er hatte ja eine verbundene Hand! Aber auch dieses Mal  wurde das Schwein nicht richtig getroffen, sodass der Hund Ruxy nachhelfen musste das Tier zu stoppen.

Punkt 2: REITEN – Wenn man schon Mal auf einer Pferdefarm ist, muss man das schon mal ausprobieren. Zwar hab ich seit mehr als 10Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen, doch so was verlernt man ja nicht. Von Sally gab’s ein paar Anweisungen, dann wurde Jamie gesattelt und auf ging’s in die Weiten des Horten Valley um die Rinder zurück zur Farm zu treiben. Das alles findet natürlich nicht erst irgendwann am Nachmittag statt…nein – früh um 6Uhr bei Sonnenaufgang reiten wir los! :)

Punkt 3: RINDER – Auf einer Rinderfarm muss man überall mal mit anpacken. So wurde an einem Vormittag ein Großteil der Rinder geimpft und deren Nummer aufgenommen. Auch ich konnte behilflich sein und verarztete die Tiere, deren Augen durch die Sonne und Mücken angegriffen waren. So ein Tag in der prallen Sonne mit teilweise wildgewordenen Rindern hat schon was Besonderes! 

Punkt 4: CAMPEN – mit allem Drum und Dran! Leckere Steaks und Würstchen, Lagerfeuer mit kaltem Bier und schlafen unter freiem Himmel. Und wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, bei den vielen Sternschnuppen, dann dürfte das Jahr 2013 super für mich werden!!! Das alles konnte ich dann auch bestens genießen, da ich einen richtigen „Safari-Guide“ bei mir hatte.

Punkt 5: WANDERN - die Gegend rund um das Horton Valley bot atemberaubende Wege an, die wir erst mit dem 4-Wheel-Drive, dann zu Fuß unsicher machten. Entlang eines Flusses, der aufgrund der Hitze kaum noch Wasser führte - Querfeldein über Stock und Stein...

Punkt 6: ESSEN –  während meiner Zeit auf der Farm wurde ich bestens versorgt. Mit besten Köchen und einem reichlich gefüllten Kühlschrank lässt es sich gut leben. So wurden am Tag bis zu 4 Mangos verzehrt, ein paar Tee (und auch Bierchen) geschlürft und am Abend gab es Lamm, Rind oder Schwein!

Punkt 7: POOL – ja, jeder (fast) Australier hat einen eignen Pool, wie will man auch sonst die Hitze aushalten? Also ging es nach getaner Arbeit ab ins Kühle nass zum Erfrischen!

Punkt 8: BOGENSCHIESSEN – auch ich hab mein Können versucht, doch bin kläglich gescheitert! So ein Bogen als Waffe ist dann doch was Anderes, als das was man für gewöhnlich in Deutschland mal in der Hand hält. Auch hab ich irgendwie meine Kraft vom Handball verloren und muss nun sehen das ich wieder zu alter Form zurück finde :)
 
Punkt 9: RUNDFLUG – nichtsdestotrotz musste ich wieder nach Sydney um meinen Flug nach Neuseeland zu erwischen, also ging es mit einer kleinen Propellermaschine nicht weit über der Erde zurück in die Großstadt…so hatte ich zum Ende noch einen kostenlosen Rundflug über die Ostküste und Sydney! Natürlich mit Fensterplatz und Essen im 45minütigen Flug…

Punkt 10: FREUNDE – das Beste kommt bekanntlich zum Schluss :) die letzten Tage wurden natürlich nur einmalig durch die Menschen, die mir das alles ermöglicht haben. Danke also an Bill und seine Mama Sally, die mich so herzlich aufgenommen haben!!!

Bevor es heute nach Neuseeland weiter geht, war ich jedoch auch froh noch einmal 2 Tage mit Kristin zu verbringen, die ein großes „Stückchen“ in meinem Australienabschnitt ist! Bei Rekordtemperaturen von mehr als 43°C verbrachten wir gestern den Tag am Bondi Beach um zu surfen. Da Kristin bereits einen Surfkurs hinter sich hatte, konnte sie mir einiges beibringen und so sahen meine Surfversuche gar nicht allzu schlecht aus :) Länger als 2 Stunden haben wir es jedoch nicht ausgehalten und unser Körper hat rebelliert.  Da reicht auch dann schon mal ein Fruchtshake als Mittag, mehr kann der Körper eh nicht verarbeiten :) Der Abend wurde mit einem leckeren Curry und einer Dose Bundaberg bei meinem Couchsurfer Martin beendet, doch der Abschied von Kristin fiel mir sichtlich schwer. Wieder einmal lass ich gute Freunde zurück und reise weiter ins Ungewisse…
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge steige ich nun ins Flugzeug und freue mich auf das was kommt, aber bedanke mich auch bei Allen, die Australien für mich unvergesslich gemacht haben!!!
Wir sehen/hören uns in Neuseeland…


1 Kommentar:

  1. Prost Neujahr! Wünschen dir fürs neue Jahr alles gute, weiterhin eine tolle reise. Liebe grüße auch von den Mädels. Sind schon wieder im alten Trott nach den ruhigen Weihnachtstagen.es gab viele tolle Geschenke. Silvester haben wir in Gompertshausen gefeiert, Hannah war sogar bis früh halb 3 wach. unser feuerwerk war natürlich nicht so toll wie eures, wir hatten dafür reichlich Alkohol. bis bald aus Neuseeland. werden dann mal wieder mit skypen probieren, erik wird zeitverschiebung ja wissen. bis dann. weidmann´s heil

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