Samstag, 29. Juni 2013
Montag, 24. Juni 2013
Südafrika: Johannesburg – Drakensberg – Durban
Wieder liegt eine Woche voller Erlebnisse und neuer Eindrücke hinter mir. Ich hab es geschafft – angekommen im letzten Kontinent meiner Reise.
Alles startete mit der Hauptattraktion (laut Tripadvisor) von Johannesburg, dem Gautrain. Mit dem Zug, den es seit der WM 2010 gibt gelangt man schnell und super sicher in der größten Stadt Südafrikas.
Um auch gleich direkt mit der Kultur und den Einheimischen vertraut zu werden, machte ich einen Bogen um die Hostels und nistete mich bei einem Couchsurfer ein. Alex ist ein hervorragender Gastgeber und hat mir nach einem kleinen Mittagsschlaf und der bitter nötigen Dusche sofort die Stadt gezeigt. So ging es zum „Neibourgoods Market“ wo wir neben Speisen aus aller Welt auch Lokales vorgefunden haben. Mein Favorit ist eindeutig Biltong - getrocknetes Fleisch meistens mit spezieller Würze! Nach einem Kaffee und ein paar Drinks ging es auf eine kleine Stadtrundfahrt und später in den Supermarkt. Samstagabend – Braai war angesagt. Ihr fragt euch bestimmt was es ist…ich musste auch mehrfach nachfragen was er genau meint, denn Braai ist eigentlich nichts anderes als ein Barbecue, nur verwenden das man das Wort hier nicht, schließlich haben sie ihre eigenen Ausdrücke. Mit den Einkäufen ging es dann auch schon in eine sehr gut aussehnende Gegend. Wiedermal ist alles wie im Hochsicherheitstrakt. Überall Mauern, Stacheldrahtzähne und ohne Anmeldung beim Pförtner kommt man eh nirgendwo rein – fast wie im Gefängnis. Doch nur so fühlen sich die Leute wirklich sicher. Johannesburg ist für seine Kriminalität bekannt, da es rundherum viele Townships (Armenviertel) gibt. Doch in den Tagen die ich dort verbracht habe, habe ich mich nie unsicher oder von Schwarzen bedrängt gefühlt.
So zurück zum Braai. Stefan, ein Deutscher hat eingeladen. Er arbeitet hier und hat einige seiner Freunde auf einen netten Grillabend eingeladen. In einer sehr lustigen Runde wurden mir so schon am ersten Abend alle wichtigen Infos und Tipps zugetragen. Die Mädels lernten mir wie man Pap zubereitet – eine Pampe aus Maismehl, was Chakalaka ist und wie man seine Hüften fachgerecht zur Musik kreisen lässt. Ein komplett gelungener Abend mit ner Menge neuen Freunden :)
Auch die weiteren Tage in Joburg wurden sehr relaxt angegangen. Die Stadt bestimmt ein ziemlich junges Flair…viele Hippster, überall Rooftop-Bars und nette kleine Cafés. So lässt es sich leben. Wiedermal kommt man mit ner Menge Leute aus aller Welt ins Gespräch und alle sind überrascht was ein so zierliches Mädel wie ich allein draußen in der Welt macht…tja – Spaß haben :)
Doch der Zeitdruck hängt ein bisschen im Nacken und so zieht es mich mit einem Bus (die wenigen öffentlichen Verkehrsmittel die es hier gibt!) weiter zu den Drakensbergen. Warum?!?! Ja, da gibt’s so eine Geschichte. Bei meiner Reise durch Thailand habe ich in Railay Beach einen Südafrikaner getroffen. Mitten im Getümmel zwischen Ladyboys und Cocktails fängt er an mit mir Deutsch zu reden…Rainer ist „deutsch“ aufgewachsen, da ein Teil seiner Familie dort herstammt. Sofort wurden damals Kontakte ausgetauscht und siehe da, sie sind ziemlich nützlich :) Da ich leider so gut wie gar nichts über die Gegend und sein Leben wusste, ließ ich mich einfach überraschen.
Die Tage in den Bergen waren einmalig. Mitten in einem Urlaubsgebiet wohnt er auf einem riesigen Grundstück zusammen mit einigen anderen jungen Leuten aus England. Alles Ärzte die im nahegelegenen Krankenhaus täglich unter einfachsten Bedingungen ihr Bestes geben.
Zwar ist momentan Winter hier in Südafrika und nicht alles ist grün sondern gerade hier in der Gegend ist alles verdorrt und ausgetrocknet, doch trotzdem ist ein Ausflug in die Drakensberge allemal wert!
Ein besonderes Erlebnis verschaffte mir Toni, die Mitbewohnerin von Rainer. Sie nahm mich und ihren Bruder mit zu einem Geparden-Aufzucht-Projekt einige Kilometer entfernt. Dort konnten wir 2-3Stunden mit den riesigen Katzen spielen und mehr über die aussterbende Art erfahren. Auch einen Leopard und viele andere „Katzen“ leben in dem Park. Man kommt einigen Geparden ziemlich nahe, da sie mit der Flasche aufgezogen wurden. So saugen sie auch gern an meinem Daumen ohne mich zu beißen…komisches Gefühl.
Für ein anderes besonderes Erlebnis sorgte Rainer. An meinem letzten Tag in den Bergen bot er mir an einen Tag das Krankenhaus zu sehen und etwas mitzuhelfen. Wann hat mal schon mal die Chance, das richtige Afrika so nah zu sehen und mehr über die Menschen zu lernen als nur Touristenattraktionen zu folgen?
Und so war es dann auch, ein Tag der einem zum Nachdenken brachte. Das von 2 Deutschen gestiftete Hospital Emmaus ist eigentlich mit dem nötigstem ausgestattet doch nicht mit den deutschen Standards zu vergleichen. Desinfektion, Betäubung, entsprechende Geräte!?!? Eher Mangelware. Dazu kommt noch das Sprachproblem. Der Großteil der Patienten spricht kein Englisch sondern Zulu oder eine andere Stammessprache. So gibt es ständig eine Schwester die übersetzt. Leider sind diese Schwestern nicht gerade die Motiviertesten…und gehen auch einfach mal aus dem Raum ohne wiederzukommen. Da muss man als Arzt schon einige Geduld aufbringen. Was dann auch alles für Fälle in der Notaufnahme eintreffen. Männer die sich die Finger abgesägt haben und nach der Amputation den Finger nach Hause nehmen wollen, Frauen mit seltsamen Geschwülsten, eine 80Jährige mit sämtlichen Beschwerden die aber stark auf eine Röntgenaufnahme beharrt…und immer heißt die erste Frage: HIV positiv oder negativ?
Die zweite Hälfte meines Tages verbringe ich dann auf der Kinderstation. Von 3 Wochen bis 12Jahren ist alles vertreten. Und selbst die Kleinsten haben schon einen wuscheligen Afro :) sehr cool! Doch auch hier sind die Auswirkungen von HIV erkennbar. Ich versuche mein Bestes und unterhalte die Kleinen für mehrere Stunden mit Malen und Basteln. Einigen genügt es schon einfach mal zu kuscheln und umarmt zu werden. So ist mein Schoß nie leer und es wird sich immer schnell um den besten Platz gestritten.
Den Tag werd ich so schnell nicht vergessen, danke Rainer, dass du mir das ermöglicht hast!
Meine Reise geht nun weiter Richtung Süden. Die anderen Mitbewohner Louisa und Shane gehen übers Wochenende ans Meer und so schließ ich mich kurzerhand an, wer schlägt schon eine kostenlose Fahrt aus?!
Der eigentliche Grund, warum ich mich aber angeschlossen hab, war der am nächsten Morgen folgende Tauchgang. Endlich ging es für mich einmal wieder unter Wasser.
Bei etwas erfrischenden 21°C Wassertemperatur starteten wir schon um 6Uhr in den Tag und hatten am Vormittag 2 Tauchgänge.
Aliwal Shoar zählt zu einem der besten Tauchspots der Welt und das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Und die Erwartungen wurden erfüllt. So haben wir nach einer ziemlich wilden 20minütigen Bootsfahrt einige Haie unter Wasser sehen können und später noch ein Wrack bei knapp 28m Tauchtiefe. Zwar bin ich noch ziemlich neu im Scuba-Diving-Business doch schlage ich mich bisher recht gut und kann meist länger als alle anderen unter Wasser bleiben. Lousia an meiner Seite als Tauch-Buddy passte da perfekt da wir beide ziemlich lang mit unserer Luft auskamen.
Doch Tauchen strengt auch an und so freut man sich danach auf ein gutes Mittag und eine heiße Dusche. Leider auch mal wieder ein Abschied von liebgewonnenen Menschen…
Mal wieder weiß ich nicht wie’s weiter gehen soll, da man in Südafrika ohne Auto mehr als aufgeschmissen ist. Öffentlicher Verkehr – Fehlanzeige! Dann gibt es noch den Bazbus, extra für Backpacker, der aber nur 3mal die Woche fährt und dann zu unmöglichen Zeiten. Gott sei Dank bin ich erfinderisch und auch eh ohne Plan, also wurde alles kurzfristig umgeschmissen und der Tauchkollege nimmt mich kurzerhand zurück mit nach Durban (eigentlich die verkehrte Richtung).
Am Busbahnhof gibt es dann leider auch nur schlechte Nachrichten, da alle Busse ausgebucht sind. Na toll, das heißt wohl eine Nacht im schäbigem Hotel gegenüber und am nächsten Tag den ersten erwischen. Doch es bleibt es Fünkchen Hoffnung. Vielleicht hat ja jemand gebucht, aber löst seinen Fahrschein nicht ein. So warte ich hoffnungsvoll in der Ecke des Busterminals. Als alle im Bus verschwinden, komm ich erneut mit meinen Sitzplatzwünschen. Und sie kennen mich bereits schon…. :) Endlich! Jetzt geht es ganz schnell, eine Art Ticket wird ausgestellt, ich muss nun auch nur die Hälfte zahlen und drin bin ich.
So ist es dann auch, wenn man nicht die typisches Party-Backpacker-Route einschlägt. Also sitze ich als einzige Weiße in einem vollgepacktem Greyhound-Bus und verbringe mal wieder eine schlaflose Nacht, denn vom Komfort der Busse in Südamerika können sich die Afrikaner noch etwas abschauen.
Nun gilt es nur noch entlang der Garden Route nach Kapstadt zu finden…
Alles startete mit der Hauptattraktion (laut Tripadvisor) von Johannesburg, dem Gautrain. Mit dem Zug, den es seit der WM 2010 gibt gelangt man schnell und super sicher in der größten Stadt Südafrikas.
So zurück zum Braai. Stefan, ein Deutscher hat eingeladen. Er arbeitet hier und hat einige seiner Freunde auf einen netten Grillabend eingeladen. In einer sehr lustigen Runde wurden mir so schon am ersten Abend alle wichtigen Infos und Tipps zugetragen. Die Mädels lernten mir wie man Pap zubereitet – eine Pampe aus Maismehl, was Chakalaka ist und wie man seine Hüften fachgerecht zur Musik kreisen lässt. Ein komplett gelungener Abend mit ner Menge neuen Freunden :)
Auch die weiteren Tage in Joburg wurden sehr relaxt angegangen. Die Stadt bestimmt ein ziemlich junges Flair…viele Hippster, überall Rooftop-Bars und nette kleine Cafés. So lässt es sich leben. Wiedermal kommt man mit ner Menge Leute aus aller Welt ins Gespräch und alle sind überrascht was ein so zierliches Mädel wie ich allein draußen in der Welt macht…tja – Spaß haben :)
Doch der Zeitdruck hängt ein bisschen im Nacken und so zieht es mich mit einem Bus (die wenigen öffentlichen Verkehrsmittel die es hier gibt!) weiter zu den Drakensbergen. Warum?!?! Ja, da gibt’s so eine Geschichte. Bei meiner Reise durch Thailand habe ich in Railay Beach einen Südafrikaner getroffen. Mitten im Getümmel zwischen Ladyboys und Cocktails fängt er an mit mir Deutsch zu reden…Rainer ist „deutsch“ aufgewachsen, da ein Teil seiner Familie dort herstammt. Sofort wurden damals Kontakte ausgetauscht und siehe da, sie sind ziemlich nützlich :) Da ich leider so gut wie gar nichts über die Gegend und sein Leben wusste, ließ ich mich einfach überraschen.
Die Tage in den Bergen waren einmalig. Mitten in einem Urlaubsgebiet wohnt er auf einem riesigen Grundstück zusammen mit einigen anderen jungen Leuten aus England. Alles Ärzte die im nahegelegenen Krankenhaus täglich unter einfachsten Bedingungen ihr Bestes geben.
Zwar ist momentan Winter hier in Südafrika und nicht alles ist grün sondern gerade hier in der Gegend ist alles verdorrt und ausgetrocknet, doch trotzdem ist ein Ausflug in die Drakensberge allemal wert!
Für ein anderes besonderes Erlebnis sorgte Rainer. An meinem letzten Tag in den Bergen bot er mir an einen Tag das Krankenhaus zu sehen und etwas mitzuhelfen. Wann hat mal schon mal die Chance, das richtige Afrika so nah zu sehen und mehr über die Menschen zu lernen als nur Touristenattraktionen zu folgen?
Und so war es dann auch, ein Tag der einem zum Nachdenken brachte. Das von 2 Deutschen gestiftete Hospital Emmaus ist eigentlich mit dem nötigstem ausgestattet doch nicht mit den deutschen Standards zu vergleichen. Desinfektion, Betäubung, entsprechende Geräte!?!? Eher Mangelware. Dazu kommt noch das Sprachproblem. Der Großteil der Patienten spricht kein Englisch sondern Zulu oder eine andere Stammessprache. So gibt es ständig eine Schwester die übersetzt. Leider sind diese Schwestern nicht gerade die Motiviertesten…und gehen auch einfach mal aus dem Raum ohne wiederzukommen. Da muss man als Arzt schon einige Geduld aufbringen. Was dann auch alles für Fälle in der Notaufnahme eintreffen. Männer die sich die Finger abgesägt haben und nach der Amputation den Finger nach Hause nehmen wollen, Frauen mit seltsamen Geschwülsten, eine 80Jährige mit sämtlichen Beschwerden die aber stark auf eine Röntgenaufnahme beharrt…und immer heißt die erste Frage: HIV positiv oder negativ?
Die zweite Hälfte meines Tages verbringe ich dann auf der Kinderstation. Von 3 Wochen bis 12Jahren ist alles vertreten. Und selbst die Kleinsten haben schon einen wuscheligen Afro :) sehr cool! Doch auch hier sind die Auswirkungen von HIV erkennbar. Ich versuche mein Bestes und unterhalte die Kleinen für mehrere Stunden mit Malen und Basteln. Einigen genügt es schon einfach mal zu kuscheln und umarmt zu werden. So ist mein Schoß nie leer und es wird sich immer schnell um den besten Platz gestritten.
Den Tag werd ich so schnell nicht vergessen, danke Rainer, dass du mir das ermöglicht hast!
Meine Reise geht nun weiter Richtung Süden. Die anderen Mitbewohner Louisa und Shane gehen übers Wochenende ans Meer und so schließ ich mich kurzerhand an, wer schlägt schon eine kostenlose Fahrt aus?!
Der eigentliche Grund, warum ich mich aber angeschlossen hab, war der am nächsten Morgen folgende Tauchgang. Endlich ging es für mich einmal wieder unter Wasser.
Bei etwas erfrischenden 21°C Wassertemperatur starteten wir schon um 6Uhr in den Tag und hatten am Vormittag 2 Tauchgänge.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhW8GonLiW_WiEe5khXhNBkNfbwwBzjbl5NQhxQwSJS6ESOeigqCId7kkdxn_7uuGdl_ZlWXjgCPn3bNFTMSEsCjbs6WYpspoU-kdolSLN1lGYDftj8HVHQ0PLeKs9TJMmMceVBWaozKVs/s1600/3.png)
Doch Tauchen strengt auch an und so freut man sich danach auf ein gutes Mittag und eine heiße Dusche. Leider auch mal wieder ein Abschied von liebgewonnenen Menschen…
Mal wieder weiß ich nicht wie’s weiter gehen soll, da man in Südafrika ohne Auto mehr als aufgeschmissen ist. Öffentlicher Verkehr – Fehlanzeige! Dann gibt es noch den Bazbus, extra für Backpacker, der aber nur 3mal die Woche fährt und dann zu unmöglichen Zeiten. Gott sei Dank bin ich erfinderisch und auch eh ohne Plan, also wurde alles kurzfristig umgeschmissen und der Tauchkollege nimmt mich kurzerhand zurück mit nach Durban (eigentlich die verkehrte Richtung).
Am Busbahnhof gibt es dann leider auch nur schlechte Nachrichten, da alle Busse ausgebucht sind. Na toll, das heißt wohl eine Nacht im schäbigem Hotel gegenüber und am nächsten Tag den ersten erwischen. Doch es bleibt es Fünkchen Hoffnung. Vielleicht hat ja jemand gebucht, aber löst seinen Fahrschein nicht ein. So warte ich hoffnungsvoll in der Ecke des Busterminals. Als alle im Bus verschwinden, komm ich erneut mit meinen Sitzplatzwünschen. Und sie kennen mich bereits schon…. :) Endlich! Jetzt geht es ganz schnell, eine Art Ticket wird ausgestellt, ich muss nun auch nur die Hälfte zahlen und drin bin ich.
So ist es dann auch, wenn man nicht die typisches Party-Backpacker-Route einschlägt. Also sitze ich als einzige Weiße in einem vollgepacktem Greyhound-Bus und verbringe mal wieder eine schlaflose Nacht, denn vom Komfort der Busse in Südamerika können sich die Afrikaner noch etwas abschauen.
Nun gilt es nur noch entlang der Garden Route nach Kapstadt zu finden…
Montag, 17. Juni 2013
Buenos Aires Teil 2
Die letzte Woche in Südamerika verging
schneller als gedacht.
Zurück in Buenos Aires buchten wir uns ins
Partyhostel Milhouse direkt in der Innenstadt ein. Carina und ich wollten
einfach etwas zentraler sein um ausgiebig die letzten Tage zu genießen.
Glücklicherweise hatten wir ein 4 Bettzimmer einige Tage für uns allein. Die
anderen Tage kamen Freunde von Carina vorbei, mit denen sie einen Teil ihrer
Reise im nördlichen Südamerika verbracht hatte. Mal wieder Deutsche :) und die
Australierin Nat. Natürlich mussten auch die das Nachtleben von Buenos Aires
erleben, sodass es erneut einige Nächte auf Partytour ging.
Die Hostels erleichtern einem die
ungewöhnlichen „Weggeh-Zeiten“ von Argentinien, da man hier schon am früheren
Abend das feiern beginnen kann. Täglich gibt es Happy Hours, Free-Shots und
immer wieder neue Leute denen man die gleichen Geschichten erzählt.
Das ist wohl der Nachteil an einer solch
langen Reise – ständig die gleichen Fragen und die überraschten Gesichter auf
die Frage wie wo man denn schon überall war. „What‘s your name?, Where are you from?, How
long are you traveling for? Where have you been so far? Und die beste Frage…
What’s the best place you’ve seen so far?” Also mal
ehrlich, wer kann nach neun Monaten schon EINEN Platz nennen der am besten war?
Und wie bitte vergleicht man New York mit einer Rinderfarm in Australien im
Nirgendwo? Aber nett wie ich bin,
beantworte ich gern immer wieder das Gleiche und gebe Tipps wo man unbedingt
hinsollte und wie man am besten durch welches Land reist. Denn eins ist
sicher…alle Backpacker gehören einem großen Netzwerk an und geben einem die
kleinen geheimen Hinweise für jedes Land. Nur mit einem Reiseführer durch die
Welt zu touren wäre langweilig und man würde wahrscheinlich so manches
verpassen! Also immer her mit den Fragen :)
Eine Regel gibt es jedoch noch – jeder sollte
ein Land auf seine Weise erleben und seinem Gespür nachgehen, jeder hat andere
Ziele und Vorstellungen.
So zurück zum Feiern. Die Argentinier lieben
es den Tag spät zu beginnen. Ein Club öffnet gewöhnlich nie vor 2 Uhr und
selbst dann ist man einer der Ersten. Um etwas Geld zu sparen geht man lieber
jedoch genau um diese Zeit, denn Mädels kommen meist so umsonst rein. Gegen
3Uhr sind die Tanzflächen dann aber auch gefüllt und es wird bis zum
Sonnenaufgang gefeiert. So haben wir Mädels einen Abend/Morgen im Terrazas,
einem bekannten Club am Hafen verbracht.
Verschiedene Musikrichtungen auf mehreren Ebenen, genügend Bier und
Mixgetränke und massig Leute – einige die man auch schon aus dem Hostel kennt,
da diese meisten überteuerten Fahrservice anbieten.
Doch ums nun mal klarzustellen – Argentinien
hat nicht die schönsten Männer! Verzweifelt haben wir versucht auch nur einen
Annehmbaren zu finden. Nichts…aber auch gar niemanden findet man unter mehr als
1000 Leuten. Und die Brasilianer versteht man leider nicht :) Nun bin ich froh,
dass ich mit meinem Spanisch einigermaßen auskomme, da fange ich nicht noch an
portugiesisch zu lernen.
Aber auch eine Nacht ist irgendwann mal zu
Ende und so geht es morgens um 7Uhr mit dem Taxi zurück – erstaunlich günstig,
dafür dass man die halbe Stadt durchquert.
Wie der Morgen aussieht könnt ihr euch
bestimmt denken. Die meistens verschlafen ihn einfach. Doch das gilt nicht für
mich, denn wenn ich schon ein Frühstück bezahle, dann möchte ich es wohl auch
gern nutzen. Also wurde täglich der
Wecker auf 9:30Uhr gestellt um pünktlich das große Buffet zu genießen. Danach
hatte mich mein Bettchen jedoch für einige Stunden wieder.
Für jeden Tag haben wir dann etwas Anderes
geplant gehabt.
3 Tore – 2 rote Karten – 1 Lionel Messi – und
keine Schlägerei.
Wir hatten dazu noch recht gute Plätze im
argentinischen Fanblock, genau hinterm Tor in dem alle Tore fielen. Doch keins
derer zählte, da sie alle Abseits waren :) Die größte Show begann jedoch als
Messi eingewechselt wurde. Fangesänge, Jubelschreie und Fanbanner wo man nur
hinsah. Die gegnerische Mannschaft wurde parallel ausgepfiffen und alle
spanischen Schimpfwörter hab ich nun auch in meinem Repertoire.
Was den Mädels um mich rum wohl jedoch am
meisten im Kopf bleiben wird, war eindeutig am Ende der Trikottausch :) Wie
gesagt, sonst sucht man ja vergeblich in Argentinien danach!
Ein anderer Tagestrip ging nach Tigre – einem
Vorort von Buenos Aires der übersetzt „Tiger“ heißt, da die Leute die damals
dort lebenden Panther mit Tigern verwechselten. Carina hatte leider eine kleine
Grippewelle erwischt sodass ich die 1h Zugfahrt allein antrat. Und es hatte
sich gelohnt! Bei bestem Wetter schlenderte ich durch die engen Gassen und
entlang der vielen Kanäle. Tigre liegt direkt einem Delta und wird von vielen
Flüssen gespeist. So konnte ich auch einen Mittagssnack direkt am Wasser
verbringen. Da ich bisher noch nie einen Submarino probiert hatte stand das auf
dem Plan. Das „Nationalgetränk“ ist eigentlich nur heiße Milch in die ein kompletter
Schokoriegel getaucht wird, sozusagen eine heiße Schokolade! Sehr lecker und
bei Sonnenschein und mit Medialunas (Croissants) noch viel besser zu genießen.
Leider fühlte sich Carina auch die nächsten
Tage noch nicht allzu gut, sodass ich die Nachmittage allein auf Erkundungstour
ging. Doch ehrlich gesagt war ich nie allein. So traf ich Pascal wieder, der
damals schon mit mir in Thailand tauchen war. Er zeigte mir in Palermo das
beste Steakrestaurant bevor er seine Heimreise in die Schweiz antrat. An einem
anderen Tag macht ich verbrachte Belen ihre Mittagspause mit mir und an einem
anderen Tag zeigte ich neuen „Zimmergenossen“ San Telmo und den Hafen auf der
Suche nach speziellen Graffitis. Buenos Aires ist komplett voll davon. An jeder
Ecke sind Kunstwerke zu finden – egal wo man hinschaut ist es bunt. Um einige von euch nun nicht damit zu
langweilen, gibt es in der Bildergalerie ein extra Album voll mit einigen
Highlights.
Mit Favorit war das „Che“ Graffiti, das auch
einige Zeit an Suche beansprucht hat. Umso einfacher war es letztendlich, da es
genau neben dem schmalsten Haus der Stadt zu finden ist. Auch das ist ein
kleiner Touristenmagnet, da das Haus gerade Mal 2,5m breit ist.
Mit der Zeit kam dann jedoch langsam ein Ende
der Südamerika-Zeit nahe :( Noch einmal wurde das letzte Geld gezählt, wie viel
man denn noch ausgeben muss. Denn ein Rücktausch des Peso wäre sehr sinnlos.
Also shoppen, feiern und an Aktivitäten des Hostels teilnehmen.
Cook & Booze war eins davon. Übersetzt
sowas wie Kochen und dabei betrinken :) Unsere kleine Gruppe von 11 Leuten
bereitete die besten Empanadas der Welt zu und verkostete dazu sehr guten
Wein. Und schon bei der
Vorstellungsrunde wurde es lustig, da ein jeder die üblichen Dinge berichten
sollte + ein lustiges Erlebnis seiner letzten Tage oder Reise. Scott (Name
wurde verändert) hatte eindeutig den Hauptgewinn, da er irrtümlicherweise in
Thailand das Vergnügen mit einem Ladyboy hatte.
:) Das war dann auch das Hauptthema des ganzen Nachmittags und ihr könnt
euch sicher vorstellen, wie sein „freierfundener“ Empanada am Ende aussah…die
Form einer Frau mit einigen kleinen besonderen Details. Leider schaffte es
meine Insel-Empanada so nicht ins Finale…wie soll man da auch mithalten können?
Das „Vorglühen“ mit heimischem Wein machte
unseren letzten Abend in der Hauptstadt sehr angenehm. So konnten wir danach
direkt in einem Steak-Restaurant mit „All-you-can-eat…and drink“ weitermachen.
Die Party im Hostel und der anschließende Hiphop-Club gaben dem ganzen einen
krönenden Abschluss, sodass Carina ganze 45min Schlaf hatte bis ihr Shuttlebus
zum Flughafen abfuhr. Gut das mein Flieger etwas später ging und ich so sogar
das erste Mal mein geliebtes Frühstück ausließ.
Donnerstag, 13. Juni 2013
Uruguay - Colonia del Sacramento
Um mal etwas vom Großstadtstress Abstand zu gewinnen legten wir einen Kurztrip nach Uruguay ein.
Schnell wurde eins gefunden, dass auch noch übersetzt den
Namen „ Der Reisende“ trägt. Trifft ja auf uns zu und da wir doch etwas beim
Preis verhandeln konnten haben wir uns sofort „häuslich“ eingerichtet. Das
Wohnzimmer des Hostels machte das aber auch sehr einfach. Ein Kamin, LCD
Fernsehen und ein sehr gemütliches Sofa mit Decken lädt sofort zum Relaxen ein.
Gut das wir auch nicht viel mehr geplant
haben und die Stadt auch nicht allzu groß ist.
Der letztere Part ist dann auch in knapp 2 Stunden
abgehandelt. Einmal durch den reizenden Ort, vorbei am Leuchtturm, durchs
spanisch und portugiesisch geprägte Viertel, dann noch zum Hafen und ein Stopp
auf einer alten Bank um dem Rauschen des Rio de la Plata zu lauschen! Colonia
ist auf jeden Fall einen Stopp wert. Gerade zu dieser Jahreszeit wenn man kaum
anderen Touristen begegnet und schon alles in buntes Laub gehüllt ist. Es ist
halt doch schon der Herbst hier eingekehrt und die Temperaturen sinken stetig.
Doch immer noch ist ein Winter hier wärmer als mancher Sommertag in
Deutschland.
Und der Plan ging auf. Schon auf der Fähre haben sich Carina
und ich einen kleinen Mittagsschlaf gegönnt, die 1,5h wurden also gut genutzt. Mit
einem neuen Stempel im Pass ging es dann zu Fuß durch das kleine Städtchen
Colonia del Sacramento auf der Suche nach einem günstigen Hostel.
Am 2. Tag gab es ja nicht mehr viel Neues zu entdecken also
wurde ein paar Uruguayische Peso ausgegeben um alte Backpackerkleidung zu
ersetzen. Doch ich hab natürlich auch wieder an die Lieben daheim gedacht und
wie immer ein paar Postkarten richtig Heimat geschickt. Wer bisher also noch
keine bekommen hat, der war entweder nicht nett zu mir oder hat mir noch nie
seine Adresse hinterlassen :)
Durch die ganze Ruhe, das ständige Filmschauen und mal „Nichts“
tun hab ich sogar mein Tagebuch vernachlässigt und bin nun schon mehr als 5 Wochen
zurück :) Naja vielleicht hab ich ja bald in Afrika etwas mehr Zeit und Muße!
So schnell wir nach Uruguay kamen, so schnell sind wir auch
nach 2 Nächten wieder in Argentinien angekommen, nur mit einer Menge mehr
Dollars im Geldbeutel ( zum Tauschen natürlich) und einem wildgestempeltem
Reisepass (gut das sie nicht die freien Seiten nutzen, sondern einfach
übereinander alles quetschen) :)
Dienstag, 11. Juni 2013
Buenos Aires Teil 1
Diesen Abschnitt meiner Reise nenn ich einfach mal Buenos
Aires Teil 1. Denn von der Hauptstadt gibt es sicherlich noch einen zweiten
Eintrag – halte mich hier etwas länger auf als anfangs gedacht.
Und nun ist die Zeit gekommen, ich muss mich von den
liebgewonnenen Jungs verabschieden :( Nach ner Menge gemeinsam verbrachten
Kilometern, vielen lustigen Momenten und mehreren neuen Erkenntnissen trennen
sich die Wege, jedoch nicht für immer. Schon in wenigen Tagen werde ich Stephen
hoffentlich in Kapstadt besuchen und auch Graeme und Reuben wollen mal durch
Deutschland reisen.
Die restlichen Touristenpunkte klapperten Carina und ich
selbstständig ab. Jeden Tag gab es also ein neues Ziel und das meistens ohne richten Plan :)
La Boca, bekannt durch die vielfarbigen Häuser. Dies stammt
wohl noch alten Zeiten in denen die übrig gebliebene Farbe der Fischerboote für
die Häuser verwendet wurde. Da die Reste nie komplett ausreichten, strichen sie
einfach jedes Teil anders an. Genauer gesagt ist La Boca aber eins der ärmsten
Viertel und sollte nie allein betreten werden. Ausnahme sind nur die 2
Touristenstraßen die mit Restaurants und Shops gesäumt sind.
Mit freudigen Gesichtern wurde ich nach meiner langen
Busfahrt im Partyhostel Milhouse in Buenos Aires empfangen – schließlich sollte
es eine letzte große Feier geben bevor Reuben nach 11monatiger Reise zurück
nach Australien fliegt und Graeme und Stephen ihren 4 Monats-Südamerika-Trip
gen Heimat antreten.
Nachdem ich mich also im 6-Bett-Zimmer häuslich eingerichtet
hatte ging es noch kurz in die „Florida-Straße“ zum Geldwechseln und nach einem
kleinen Mittagsschlaf wurde sich schon auf abends eingestimmt. Das Hostel hat
jeden Tag sein Unterhaltungs-Trink-Programm, sodass einem ja nicht langweilig
wird und man auch genug Geld im Hostel lässt. Unser Plan war jedoch erst einmal
zum bekannten „La Bomba de Tiempo“ zu gehen. Nur kurz mit der U-Bahn ging zum
Konex-Gelände auf dem mehrere Künstler mit Trommeln und anderen Schlaginstrumenten
Rhythmen spielen. Alle tanzen ausgelassen, doch darf man leider seine Getränke
nicht mit auf die Tanzfläche nehmen…so verbringen wir die meiste Zeit irgendwie
vor der Bar, denn 1l Bier leert sich nicht allzu schnell – und der Becher ist
auch fix wieder aufgefüllt :)
Da die Show erstaunlicherweise schon um 10Uhr endete,
mussten wir einen neuen Plan schmieden…natürlich nicht ohne noch einmal bei
einem Mc Donalds anzuhalten. Doch dann ging es schnurstracks zurück ins Hostel,
dort ging die Party weiter um gegen 2Uhr in die richtige Disco zu gehen. Hier
fängt alles etwas später an. Die Argentinier verlassen normalerweise nie vor 2
Uhr das Haus um Feiern zu gehen, doch für uns „Gringos“ war das fast etwas zu spät
da wir unseren Pegel schon längst erreicht hatten. Den „Zappelschuppel“ haben
wir also ganze 10 Minuten von innen gesehen, bevor wir uns todmüde ins
Doppelstockbett haben fallen lassen.
Der nächste Morgen fiel umso schwerer, vor allem da ich um
11Uhr auschecken musste und Frühstück gibt es auch nur bis kurz nach 10Uhr.
Also im Halbschlaf alles gepackt und übers leckere Frühstück hergemacht. Eines
muss man dem Partyhostel lassen – das Frühstücksbuffet ist ziemlich ausreichend
und lecker. Cornflakes, Obst, Milch, Brötchen, Marmelade und natürlich Dulce de
Leche. Es würde mich überraschen wenn ihr es kennt, denn es ist ein
Brotaufstrich, den es nur hier gibt – und die Argentinier lieben es…sozusagen
die Nutella des Südamerikas. Sie hat auch ähnliche Wirkungen und macht einfach
nur dick, was will man aber auch anderes erwarten bei einer Creme die aus
Kondensmilch hergestellt wird.
Die einzige die mir erhalten bleibt ist Carina und da wir eh
am gleichen Tag unseren Weiterflug haben, beschlossen wir kurzerhand die
letzten Südamerika-Tage gemeinsam zu verbringen.
Vorerst verlasse ich sie aber
auch, da ich bei einer Freundes-Freundin umsonst unterkommen kann. Mein eigenes
Zimmer mit Bad, eine Küche und dazu noch eine super nette Belen warten auf mich
am anderen Ende von Buenos Aires. Die
zierliche Argentinierin nimmt mich für eine Woche kostenlos auf und im
Gegensatz bekoche ich sie mit leckeren Eierkuchen und anderen deutschen
Köstlichkeiten.
Tagsüber schlenderte ich jedoch mit Carina durch die Straßen
der Großstadt da Belen arbeiten musste. Um etwas mehr über die Geschichte der
Stadt zu erfahren, schlossen wir uns einer „Free-Guided-Tour“ an. Nach knapp
2,5h waren einige Wissenslücken gestopft und so konnte ich sogar am Abend Belen
noch mit diversen Dingen über ihren Heimatort überraschen. Wer weiß schließlich
auch schon, dass mitten in der Innenstadt, zwischen all den Hochhäusern ein
kleines Wohnhaus steht? Was mit der Leiche von Evita geschah? Oder mit welchen
Handzeichen die alten Argentinier kommunizieren?
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjObamDKH_sZlm7YSlilovXogi59WVoMc6nOLapyxxLLfhzBtwfgpgcPXDK1JQhFvL6MjippfAIw-eUQJtLjcpcOFj0dIeWp8FlelgDSubVnE2t71EwSyhiPDt2FdBJ55JgDkR9Cs5aRCU/s320/2013-06-02+18.30.28.jpg)
Recoleta, das wohl eleganteste und teuerste Wohnviertel der
Stadt, das vor allem durch seinen Friedhof bekannt ist da hier Evita und andere
Persönlichkeiten begraben liegen. Der komplette Friedhof gleicht einem Dorf, da
die Gräber teilweise größer sind als Wohnhäuser in Bolivien.
Palermo, der größte Stadtteil der Hauptstadt hat eine Menge
zu bieten, vor allem Parks und Shoppingstraßen. Da ich an einem Tag fast 14km
durch diese gelaufen bin, kenn ich nun schon so manche Ecke und kann sagen,
dass der botanische Garten keine Reise wert ist :) In der Ave. Santa Fe kann
man jedoch umso länger Zeit verbringen, jedes Schaufenster verleitet einen
einfach zum Eintreten! Aber über den
Stadtteil werde ich bestimmt noch einmal berichten, da er außerdem ziemlich berüchtigt
für seine Partyszene ist.
San Telmo, hier findet jeden Sonntag ein großer offener
Markt statt. Über 2km ziehen sich die Stände an denen Antiquitäten, Souvenirs
und Kleidung verkauft wird. Für jeden ist was dabei. Damit man auch wirklich
den ganzen Tag dort verbringen kann versorgen einen die laufenden Händler mit
leckeren Empanadas, gebrannten Mandeln oder verschiedenen gefüllten Broten. Durch
viele Gaukler und die Tangoshows an jeder Ecke wird man zusätzlich aufgehalten
und so lässt sich bei schönem Wetter ein ganzer Tag verbummeln!
Puerto Madera, der Hafenabschnitt zieht sich ziemlich lang
und ist meines Erachtens eher unspektakulär. Wenig grün und dafür viele
Hochbauten lassen das ganze eher kühl erscheinen. Vielleicht kam es mir aber
auch nur so vor, da ich mich hier mitten im Winter befinde – bei sage und
schreibe 20°C.
Wie ihr bemerkt hat die Stadt am Rio de la Plata so einiges
zu bieten…und das war noch nicht einmal alles. Doch eine Woche bleibt mir noch
um den ein oder anderen interessanten Ort zu entdecken!
Nachdem ich nun auch wieder ins Hostel gezogen bin, kann ich
viel mehr ablaufen und bin näher am Geschehen. Doch auch Belen werde ich die
nächsten Tage noch einmal besuchen oder zum Essen treffen. Der einizige
Nachteil hier…die Uhrzeiten! Irgendwie haben die Argentinier ein anderes
Zeitsystem.
Das größte Problem ist für mich das Abendessen. Vor 11 Uhr
abends/nachts geht hier nichts. Und
selbst dann wird sich Zeit gelassen. Kein Wunder das sie dann auch erst gegen 2
oder 3 Uhr nachts losziehen um Party zu machen…diese enden natürlich nie vor
7Uhr –bravo! Aber meine Erfahrungen dazu kommen gesondert im 2. Buenos Aires Eintrag,
schließlich bleiben mir noch einige Nächte um diese Kultur genau zu studieren
:) Ich mache das nämlich alles nur um euch dann auch die Eigenarten jedes
Landes weiterzuleiten.
Samstag, 8. Juni 2013
Salta - Cordoba - Puerto Iguazu + Brasilien/Paraguay
Einmal quer durch Argentinien…nun brauch ich erstmal eine Pause.
Doch irgendwie vergeht die Zeit wie im Fluge und ich hab bemerkt das ich euch schon lange nichts mehr berichtet habe.
Nun also einiges zu Argentinien:
Die letzten Tage wurden noch einmal so einige Kilometer zurückgelegt. Von Salta, kurz nach bolivianischer Grenze ging es nach Cordoba, von dort mit einem 22h Bus nach Iguazu ans 3-Länder-Eck (Brasilien, Argentinien, Paraguay) und die letzte große Busreise dann in die Hauptstadt Buenos Aires. Dort hab ich mich knapp eine Woche aufgehalten – die Zeit vor allem mit Feiern und ausruhen verbracht. Also kurze Erholung vom Großstadtstress ging dann für 3 Tage nach Uruguay und nun bin ich zurück in der Hauptstadt Buenos Aires.
Aber alles Stück für Stück.
In Salta angekommen waren wir alle erst einmal froh wieder etwas Normalität und westlichen Standard vorzufinden. Nun fällt man nicht mehr allzu stark als Tourist auf, kann gewisse Dinge in Hostels voraussetzen, alle möglichen Geschäfte kommen einem vertraut vor und die Freundlichkeit der Menschen im Gegensatz zu Bolivien nimmt auch stark zu. Das alles hat natürlich seinen Preis und wir sind überrascht wie teuer Südamerika auch sein kann.
Die kleine Stadt, die wir erwartet hatten, hat sich dann plötzlich als ziemlich großer Ort mit besonderem Flair entpuppt. Riesiger Park, schöner Hauptmarkt, ganz viele alte Häuser und massig Hunde, die sich irgendwie alle um die Mittagsstunde in die Sonne legen und schlafen.
Auch meine kleine Crew und ich gehen den Tag mehr als relaxt an, so wurde bei bestem Wetter das Nationalgetränk Fernet-Cola und ein Bierchen auf dem Marktplatz geschlürft. Besser kann es einem doch als Backpacker gar nicht gehen. Auch das Essen hat uns überzeugt – riesen Sandwiches und Empanadas die man echt täglich so mal zwischendurch essen kann.
Überall gibt es auch wieder die „Cambio-Männer“ die einem die Dollars zu einer besseren Rate in Pesos tauschen als die Bank. Und auch die Zeit vergeht wie im Fluge, denn die Männer stellen fest das ihr Flieger nach Hause schon in wenigen Tagen von Buenos Aires aus geht, viel Zeit bleibt also nicht mehr um Party zu machen…und einen Abschied muss man ja schon ordentlich begießen :)
Berühmt fürs Ausgehen ist die Studentenstadt Cordoba und so ging es erneut mit teurem Nachtbus dorthin. Schlafmangel wird zur Gewohnheit und damit wir endlich mal in Schwung kommen, gehe ich mit Ferry, Reuben, Graeme und Stephen in den Park zum „Workout“. Erstaunlicherweise ging es ziemlich leicht, das Höhentraining von Bolivien hat also doch Spuren hinterlassen – das zu viele Essen leider auch :)
Ich weiß nicht wie ich es immer schaffe, die besten Deals abzugreifen, denn erstaunlicherweise hatte ich für den günstigsten Bus den meisten Luxus – riesen Sitze, 3 Mahlzeiten, englischsprachige Filme und nach 22h Fahrt kam ich einer anderen Welt an. Es wird wieder tropischer. Doch wärmer bedeutet auch mehr Moskitos.
Da dachte ich doch auch ich bin jetzt für einige Tage erst einmal allein, da steht ein hilfloser Franzose neben mir, wo ich nur schwer wegschauen kann wie dumm er sich doch anstellt. Das Muttergen kommt durch und ich erkläre ihm das 1x1 des Backpackings. So hängt er mir dann auch den ganzen Tag bei dem kleinem Stadtrundgang am Rockzipfel, doch als Belohnung schmiert er mir für den nächsten Tag Sandwiches in aller Gemütlichkeit.
Und mal wieder stelle ich fest, welche Nation am meisten reist – die Deutschen. Das komplette Hostel spricht Deutsch, ein älteres Pärchen aus Karlsruhe, 2 Backpacker aus Bayern, 2 Österreicher und ich. Das wurde dann mal wieder mit Wein begossen und der nächste Tag begann mit leichtem Kopfschmerz.
Gott sei Dank musste ich mich um nichts kümmern, da wir mit einem Minibus abgeholt wurden. Damit ging es quer durch den Ort um andere Reisende einzuladen und ab an die brasilianische Grenze. Mein Pass wird wild abgestempelt – einfach alle Stempel übereinander und dann rein in den nahegelegenen Nationalpark in dem sich die riesigen Wasserfälle von Iguazu befinden. Zum Glück wurde ich dann auch etwas den hilflosen Franzosen Aurelien (oder auch Ludwig) los, da sich mal wieder 2 Deutsche im Bus befanden – Manuel und Hakan aus dem Schwabenländle.
Gemeinsam liefen wir den „Rundkurs“ ab mit der Feststellung das bei Wasserfällen einfach nur ne Menge Wasser über ne Felsenkante rast. Doch diese hier sind schon etwas spezieller, ist ja auch nicht nur einer sondern hunderte und die Wassermasse ist schon gewaltig, sodass man beim Vorbeilaufen ne kleine Dusche abbekommt. Bei bestem Wetter wurde das aber schnell wieder trocken und man konnte an allen Eken Regenbogen beobachten. Leider wiedermal auch hundert Japaner mit Regenhüllen und einer Kamera in der Hand die größer als ihr Kopf ist.
Aber schaut einfach mal meine Bilder an, denn die sagen mehr als Worte.
Der Tagesausflug war damit noch lang nicht beendet sondern es folgte ein Gala-Mittagessen und dann die Weiterfahrt ins 3. Land für diesen Tag…Paraguay.
Colonia del Este hat jedoch einen besonderen Status in Paraguay – es ist eine Zollfreie Stadt. Genau richtig um Einzukaufen, Dollars abzuheben (um die wieder mal zu tauschen) und da wir nur auf „Durchreise“ sind bekommen wir auch keinen Passstempel. Der letzte Stopp des Tages ist dann noch der Itaipu Damm – der größte Staudamm der Welt. Schon beeindruckend welche Erdmassen damals beim Bau bewegt wurden und welche Wassermassen nun durchströmen. Das Infovideo am Anfang habe ich leider aus erschöpfungstechnischen Gründen verpasst – aber war ja eh auf Spanisch, was noch immer nicht meine Stärke ist.
Leider hat der ganze Trip auch etwas länger gedauert als erwartet und so mussten wir das Spiel Dortmund-Bayern übers Radio an der Grenze zu Argentinien verfolgen…
Genug von Wasser das irgendwo runterfließt und etwas überrascht von den hohen Preisen in Brasilien entschied ich mich gegen eine Weiterreise nach Florianopolis (wo es eh grad regnete) und buchte kurzerhand einen 20h Bus nach Buenos Aires um meine kleine Crew (Carina, Graeme, Stephen und Reuben) noch einmal zu treffen und BA unsicher zu machen…
Doch das gibt es später!
So…genug für heute – außerdem muss ich mich noch etwas ausruhen, gestern wars schon ziemlich anstrengend. Ich konnte Tickets für ein Fußballspiel ergattern (Argentinien gegen Kolumbien) und die Party danach hatte es auch in sich :)
Für Buenos Aires und meinen Kurztrip nach Uruguay gibt es einfach einen extra Eintrag.
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