Diesen Abschnitt meiner Reise nenn ich einfach mal Buenos
Aires Teil 1. Denn von der Hauptstadt gibt es sicherlich noch einen zweiten
Eintrag – halte mich hier etwas länger auf als anfangs gedacht.
Und nun ist die Zeit gekommen, ich muss mich von den
liebgewonnenen Jungs verabschieden :( Nach ner Menge gemeinsam verbrachten
Kilometern, vielen lustigen Momenten und mehreren neuen Erkenntnissen trennen
sich die Wege, jedoch nicht für immer. Schon in wenigen Tagen werde ich Stephen
hoffentlich in Kapstadt besuchen und auch Graeme und Reuben wollen mal durch
Deutschland reisen.
Die restlichen Touristenpunkte klapperten Carina und ich
selbstständig ab. Jeden Tag gab es also ein neues Ziel und das meistens ohne richten Plan :)
La Boca, bekannt durch die vielfarbigen Häuser. Dies stammt
wohl noch alten Zeiten in denen die übrig gebliebene Farbe der Fischerboote für
die Häuser verwendet wurde. Da die Reste nie komplett ausreichten, strichen sie
einfach jedes Teil anders an. Genauer gesagt ist La Boca aber eins der ärmsten
Viertel und sollte nie allein betreten werden. Ausnahme sind nur die 2
Touristenstraßen die mit Restaurants und Shops gesäumt sind.
Mit freudigen Gesichtern wurde ich nach meiner langen
Busfahrt im Partyhostel Milhouse in Buenos Aires empfangen – schließlich sollte
es eine letzte große Feier geben bevor Reuben nach 11monatiger Reise zurück
nach Australien fliegt und Graeme und Stephen ihren 4 Monats-Südamerika-Trip
gen Heimat antreten.
Nachdem ich mich also im 6-Bett-Zimmer häuslich eingerichtet
hatte ging es noch kurz in die „Florida-Straße“ zum Geldwechseln und nach einem
kleinen Mittagsschlaf wurde sich schon auf abends eingestimmt. Das Hostel hat
jeden Tag sein Unterhaltungs-Trink-Programm, sodass einem ja nicht langweilig
wird und man auch genug Geld im Hostel lässt. Unser Plan war jedoch erst einmal
zum bekannten „La Bomba de Tiempo“ zu gehen. Nur kurz mit der U-Bahn ging zum
Konex-Gelände auf dem mehrere Künstler mit Trommeln und anderen Schlaginstrumenten
Rhythmen spielen. Alle tanzen ausgelassen, doch darf man leider seine Getränke
nicht mit auf die Tanzfläche nehmen…so verbringen wir die meiste Zeit irgendwie
vor der Bar, denn 1l Bier leert sich nicht allzu schnell – und der Becher ist
auch fix wieder aufgefüllt :)
Da die Show erstaunlicherweise schon um 10Uhr endete,
mussten wir einen neuen Plan schmieden…natürlich nicht ohne noch einmal bei
einem Mc Donalds anzuhalten. Doch dann ging es schnurstracks zurück ins Hostel,
dort ging die Party weiter um gegen 2Uhr in die richtige Disco zu gehen. Hier
fängt alles etwas später an. Die Argentinier verlassen normalerweise nie vor 2
Uhr das Haus um Feiern zu gehen, doch für uns „Gringos“ war das fast etwas zu spät
da wir unseren Pegel schon längst erreicht hatten. Den „Zappelschuppel“ haben
wir also ganze 10 Minuten von innen gesehen, bevor wir uns todmüde ins
Doppelstockbett haben fallen lassen.
Der nächste Morgen fiel umso schwerer, vor allem da ich um
11Uhr auschecken musste und Frühstück gibt es auch nur bis kurz nach 10Uhr.
Also im Halbschlaf alles gepackt und übers leckere Frühstück hergemacht. Eines
muss man dem Partyhostel lassen – das Frühstücksbuffet ist ziemlich ausreichend
und lecker. Cornflakes, Obst, Milch, Brötchen, Marmelade und natürlich Dulce de
Leche. Es würde mich überraschen wenn ihr es kennt, denn es ist ein
Brotaufstrich, den es nur hier gibt – und die Argentinier lieben es…sozusagen
die Nutella des Südamerikas. Sie hat auch ähnliche Wirkungen und macht einfach
nur dick, was will man aber auch anderes erwarten bei einer Creme die aus
Kondensmilch hergestellt wird.
Die einzige die mir erhalten bleibt ist Carina und da wir eh
am gleichen Tag unseren Weiterflug haben, beschlossen wir kurzerhand die
letzten Südamerika-Tage gemeinsam zu verbringen.
Vorerst verlasse ich sie aber
auch, da ich bei einer Freundes-Freundin umsonst unterkommen kann. Mein eigenes
Zimmer mit Bad, eine Küche und dazu noch eine super nette Belen warten auf mich
am anderen Ende von Buenos Aires. Die
zierliche Argentinierin nimmt mich für eine Woche kostenlos auf und im
Gegensatz bekoche ich sie mit leckeren Eierkuchen und anderen deutschen
Köstlichkeiten.
Tagsüber schlenderte ich jedoch mit Carina durch die Straßen
der Großstadt da Belen arbeiten musste. Um etwas mehr über die Geschichte der
Stadt zu erfahren, schlossen wir uns einer „Free-Guided-Tour“ an. Nach knapp
2,5h waren einige Wissenslücken gestopft und so konnte ich sogar am Abend Belen
noch mit diversen Dingen über ihren Heimatort überraschen. Wer weiß schließlich
auch schon, dass mitten in der Innenstadt, zwischen all den Hochhäusern ein
kleines Wohnhaus steht? Was mit der Leiche von Evita geschah? Oder mit welchen
Handzeichen die alten Argentinier kommunizieren?
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjObamDKH_sZlm7YSlilovXogi59WVoMc6nOLapyxxLLfhzBtwfgpgcPXDK1JQhFvL6MjippfAIw-eUQJtLjcpcOFj0dIeWp8FlelgDSubVnE2t71EwSyhiPDt2FdBJ55JgDkR9Cs5aRCU/s320/2013-06-02+18.30.28.jpg)
Recoleta, das wohl eleganteste und teuerste Wohnviertel der
Stadt, das vor allem durch seinen Friedhof bekannt ist da hier Evita und andere
Persönlichkeiten begraben liegen. Der komplette Friedhof gleicht einem Dorf, da
die Gräber teilweise größer sind als Wohnhäuser in Bolivien.
Palermo, der größte Stadtteil der Hauptstadt hat eine Menge
zu bieten, vor allem Parks und Shoppingstraßen. Da ich an einem Tag fast 14km
durch diese gelaufen bin, kenn ich nun schon so manche Ecke und kann sagen,
dass der botanische Garten keine Reise wert ist :) In der Ave. Santa Fe kann
man jedoch umso länger Zeit verbringen, jedes Schaufenster verleitet einen
einfach zum Eintreten! Aber über den
Stadtteil werde ich bestimmt noch einmal berichten, da er außerdem ziemlich berüchtigt
für seine Partyszene ist.
San Telmo, hier findet jeden Sonntag ein großer offener
Markt statt. Über 2km ziehen sich die Stände an denen Antiquitäten, Souvenirs
und Kleidung verkauft wird. Für jeden ist was dabei. Damit man auch wirklich
den ganzen Tag dort verbringen kann versorgen einen die laufenden Händler mit
leckeren Empanadas, gebrannten Mandeln oder verschiedenen gefüllten Broten. Durch
viele Gaukler und die Tangoshows an jeder Ecke wird man zusätzlich aufgehalten
und so lässt sich bei schönem Wetter ein ganzer Tag verbummeln!
Puerto Madera, der Hafenabschnitt zieht sich ziemlich lang
und ist meines Erachtens eher unspektakulär. Wenig grün und dafür viele
Hochbauten lassen das ganze eher kühl erscheinen. Vielleicht kam es mir aber
auch nur so vor, da ich mich hier mitten im Winter befinde – bei sage und
schreibe 20°C.
Wie ihr bemerkt hat die Stadt am Rio de la Plata so einiges
zu bieten…und das war noch nicht einmal alles. Doch eine Woche bleibt mir noch
um den ein oder anderen interessanten Ort zu entdecken!
Nachdem ich nun auch wieder ins Hostel gezogen bin, kann ich
viel mehr ablaufen und bin näher am Geschehen. Doch auch Belen werde ich die
nächsten Tage noch einmal besuchen oder zum Essen treffen. Der einizige
Nachteil hier…die Uhrzeiten! Irgendwie haben die Argentinier ein anderes
Zeitsystem.
Das größte Problem ist für mich das Abendessen. Vor 11 Uhr
abends/nachts geht hier nichts. Und
selbst dann wird sich Zeit gelassen. Kein Wunder das sie dann auch erst gegen 2
oder 3 Uhr nachts losziehen um Party zu machen…diese enden natürlich nie vor
7Uhr –bravo! Aber meine Erfahrungen dazu kommen gesondert im 2. Buenos Aires Eintrag,
schließlich bleiben mir noch einige Nächte um diese Kultur genau zu studieren
:) Ich mache das nämlich alles nur um euch dann auch die Eigenarten jedes
Landes weiterzuleiten.
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