Freitag, 21. Dezember 2012

Adelaide – Great Ocean Road – Melbourne

Weihnachtszeit – Familienzeit…und auch ich bin so kurz vor Weihnachten nicht ganz allein :)
Am 12.12.2012 war es soweit, ich empfing mit einem großen Willkommensplakat meine Eltern am Flughafen von Adelaide. Doch um ihnen dann auch schon etwas zeigen zu können, reiste ich einen Tag früher an und übernachtete erneut bei einem Couchsurfer. 

Dieses Haus war „speziell“. Marion, 59Jahre, die Hausbesitzerin geht eigentlich keiner Arbeit mehr nach. Ihre Hauptaufgabe ist „Bin-Diving“. Auf gut Deutsch heißt das – Mülleimerdurchwühlen :) Ja…richtig gehört, sie geht an Müllcontainer von Supermärkten und schaut nach noch Essbarem. Aber nicht nur das ist anders, denn ich bin auch nicht die Einzige auf ihrer „Couch“. Mit mir bewohnen weitere 5 junge Leute sowie ein Hund und eine Katze die Wohnung. So kommt es schon mal vor, dass man nachts mit einer Italienerin und einem Hund um seinen Schlafplatz kämpfen muss…

Am nächsten Morgen ging es per Fuß zum Flughafen um meine Eltern zu empfangen. Ewiges Warten und keine Ummerstädter in Sicht, doch nach fast einer Stunde waren sie draußen! Ich dachte schon der Spürhund hat im Koffer die Weißwurst entdeckt, doch Gott sei Dank sind sie bei der Kontrolle nur auf Drogen spezialisiert… Mein verspätetes Nikolausgeschenk hat also den ganzen Weg von Ummerstadt über Singapur nach Australien überlebt – ein großer Presssack Weißwurst – LECKER :)

Aber nicht nur über die deutschen Köstlichkeiten hab ich mich gefreut, vor allem das ich meine Eltern nun endlich wieder sehe! So erkundeten wir die nächsten Tage Adelaide, dessen Strand Glenelg und die Shoppingmeile mit der großen Weihnachtsbeleuchtung. In jedem Geschäft hört man „White Christmas“ und „Jingle Bells“, auf den Straßen verkaufen Feuerwehmänner ihren Aktkalender und Palmen sind weihnachtlich geschmückt - so kommen Mutti und Papa nicht mehr aus dem stauen raus. Doch ein was stört sie von Anfang an – die Fliegen. Sie fliegen in die Nase und in den Mund, landen auf der Brille und wollen ein Stück getragen werden und das größte Problem…sie sind nie allein :)
Das einzige was es etwas für meinen Vater entschädigt, sind die unzähligen Kakadus und anderen Vögel die wir ständig um uns rum sehen. Gelbhaubenkakadu links, Pennantsittich rechts, Nacktaugenkakadu oben und dann noch paar anderen deren Namen ich nicht weiß! 

Mit dem gemieteten Wagen ging es am Freitag dann los Richtung Great Ocean Road. Erster Stopp – Hahndorf. Ein von Deutschen gegründeter Ort, der für Touris nun „deutsch“ gemacht wurde. Für „lediglich“ 5,80$ kann man eine Maggie-Fix-Tüte für Schweinebraten erwerben – Schnäppchen :)
Eine Bierbrauerei, die Erdbeerbier anbietet…sehr Deutsch! Eine Pappfigur mit Dirndl und Lederhose um davon auch ein Bild fürs Familienalbum zu haben und dann noch 5 Bäckereien, 4 Wollgeschäfte und 4 Metzger. Alles nur nicht wirklich typisch!

Unser Weg führte uns dann die nächsten Tage entlang der Küste, von einem kleinen Örtchen zum Nächsten. Und es wurde kälter – die 30° die wir noch anfangs haben sind irgendwie vom Wind weggetragen worden. So sucht Mutti ihre Strumpfhose raus, Papa geht nicht mehr ohne Schal und auch in jeder Unterkunft gibt es Heizdecken im Bett :)           

So erinnert uns der erste Abschnitt der Reise sehr an Irland…viel Wind, hügelig mit ner Menge Kühe. Und doch ist Australien anders. Ab und an kommt mal gar nichts, einfach nur weites, flaches, braunes Land – dann fährt man in die Grampians (einen Nationalpark) schon ist es grün mit vielen Kängurus, Schnabeligeln, Papageien und atemberaubenden Bergen.  Hier konnten wir auch in einem Info-Center mehr über die Kultur der Aborigines kennen lernen und unseren eignen Bumerang bemalen. Weiter ging‘s zu tosenden Wasserfällen, in einen Regenwald und natürlich auch entlang der Great Ocean Road, die sich von Port Champell bis nach Geelong erstreckt. Immer wieder findet man Hinweisschilder für Aussichtspunkte, die wir oft ansteuern. An den Hauptattraktionen wie der „London Bridge“, dem „Loch Ard Gorge“ oder dem „Arch“ findet man die meistens Touristen – vor allem Asiaten! Doch das alles übertrifft ein Stopp bei den „12 Aposteln“… Massen von Menschen drängen sich ans Geländer um tausende von Fotos zu machen, dabei sind es doch nur Felsformationen die aus dem Wasser ragen! Also nichts wie weg dort. 

Viel besser war ein kurzer Abstecher in eine kleine Straße. Wir haben einen Hinweis erhalten, dass in diesem Weg besonders viele Koalas zu sehen sind. Anfangs fuhren wir noch voller Hoffnung und schauten an jeden Baum…NICHTS…kein Koala :( Doch dann…ganz plötzlich – einer, zwei,…ok wir hören auf darauf zu deuten denn es sind viele! Weitere Autos halten und jeder starrt hoch in die Bäume, wie die kleinen flauschigen Tierchen genüsslich ihre Eukalyptusblätter zerkauen. 

Ich genieße sichtlich die Tage mit meinen Eltern, denn endlich kann ich auch mal wieder in einem richtigen Bett schlafen, habe 3 Mahlzeiten am Tag und erfahre Neues über die Heimat. Somit habe ich  also Urlaub…Urlaub vom vielen Reisen :) Klingt komisch, ist aber so, denn als Backpacker liegt man nicht nur am Strand rum und relaxt. 
Die letzte Etappe der „Südtour“ brachte uns von der Goldgräberstadt Ballarat nach Melbourne. Beides sehr große Städte die zum Weihnachtsshopping einladen – nur leider fehlt mir dazu das Geld und die Zeit. Mein Flieger geht einen Tag früher zurück nach Brisbane – zurück zu Kristin und ihrem Daredevil. Wir lassen es uns ein paar Tage am Strand von Mooloolaba gut gehen, versuchen zu surfen und sortieren all unsere Sachen aus, denn das liebgewonnene Auto wird in ein paar Tagen verkauft :( In 4 Tagen – pünktlich zu Weihnachten, werde ich erneut in Brisbane auf meine Eltern treffen, in der Zwischenzeit steht bei ihnen Fraser Island und ein paar Strandtage auf dem Programm. 

So, nun wünsche ich allen ein wunderschönes Weihnachtsfest. Geniest den Schnee und trinkt nen Glühwein für mich mit. Wir lassen uns es hier am Strand mit einem kühlen Bier und einem BBQ gut gehen…


PS.: Da ich natürlich ganz brav  war, habe ich viele viele Postkarten verschickt. Hier in Australien gibt es ein Gerücht, dass man Postkarten von Australien nach Deutschland nicht mit einer Briefmarke versehen muss und diese Sparvariante hab ich natürlich als armer Backpacker gewählt. Also meldet euch mal bei mir, wenn eine ankommt. Der Rest hat einfach mal Pech gehabt :) 
Aber nicht traurig sein…vielleicht kommt sie ja doch noch irgendwann an… Achja, um kurz das Bild zu erklären – ich hatte natürlich auch kein Geld für Postkarten, deshalb entstanden sie dieses Mal aus einer Cornflakes-Packung oder waren Freiexemplare aus der Bibliothek!

Montag, 10. Dezember 2012

Bundaberg - Fraser Island -Noosa - Brisbane


Das Ende des „Roadtrips“ mit Kristin naht. Unser „Daredevil“  bringt uns weiter Richtung Süden…

Erster längerer Stopp Bundaberg. Infocenter, Strand, Bibliothek, Woolworth und „of course“ die Bundaberg Rum-Brennerei :) Schon von außen kann man den leicht süßlichen Geruch wahrnehmen, doch um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, halten wir uns gar nicht lang auf und bereiten alles für die nächste Etappe vor – Fraser Island.

3 Tage geht es auf die größte Sandinsel der Welt. Doch nicht mit irgendeiner Tour…nein wir 2 Mädels und Daredevil schaffen das auch allein :) Kristin hat Gott sei Dank etwas Offroad-Erfahrung, sodass ich mich nicht ganz hilflos fühle. Also Reifendruck verringern, Vorderräder feststellen, volltanken, Wasservorräte auffüllen, alles gut festzurren und das ganze Kleingerümpel der letzten Tage endlich mal ordentlich im Auto verstauen! Etwas haben wir jedoch vergessen, aber das fiel uns erst später auf…
Noch fix im Bikini  in die Fähr-Überfahrt-Ticket-Stelle gehuscht und nichts wie ab auf den Sand. Schon auf der Fähre werden wir verwundert angeschaut, da es keiner so richtig für möglich hält, dass wir nach 3 Tagen heil die Insel verlassen.  
Was soll‘s...wir schaffen das schon!!! Die ersten Meter sind noch ungewohnt. Zu viel aufgestauter Sand, zu viele Spuren und dann noch das steigende Wasser… die erste Strecke führt uns also mitten durch die Insel. Doch das heißt nicht, dass die Wege hier besser sind. Mein „Angsthaltegriff“ wurde zum besten Freund und auch die Eierkuchen vom Frühstück bewegten sich langsam wieder nach oben. Mit ner Menge Spaß ging es also hoch, runter, noch weiter runter und wieder bisschen hoch…um ne Kurve – Achtung…HUPEN nicht vergessen, denn Platz ist hier nur für einen auf der Strecke. Wenn doch mal einer entgegen kam hieß es nett lächeln und hoffen das er Platz macht, denn einmal anhalten heißt hier meistens gleich „stecken bleiben“. Unsere Taktik funktionierte…alle machten Platz für unsere rote Maschine. Mit beginnender Dämmerung machten wir uns dann auf den Weg zum Strand, denn wir wollten die Nacht hinter den Dünen campen. Gesagt, getan…ein Plätzchen war schnell gefunden.

Traumhafter Anblick…die langsam untergehende Sonne und der kilometerlange Sandstrand! Das brachte mich auf die Idee endlich mal wieder joggen zu gehen. Sport fehlt mir eindeutig und so legte ich eine 40minütige Laufeinheit ein. Ich hatte den Strand komplett für mich allein, irgendwie ist der Rest der Insel wohl nicht sehr aktiv, dachte ich…tja – ich war hier diejenige die nicht nach dachte… Fraser Island ist vor allem für die vielen Dingos bekannt, die auch gern mal Menschen angreifen, was in schlimmen Fällen tödlich endete. Deshalb gibt es einige Warnhinweise die beachtet werden sollten. Das habe ich dann auch verstanden, als ich am nächsten Morgen meiner Aktivität erneut folgen wollte. 2 Dingos haben nur darauf gewartet mir nach zu sprinten, also besser zurück zum Auto und ein gutes Frühstück gemacht :)
Frühs ist für uns auch wirklich FRÜH! Die Nacht ist meistens zwischen 5:30 und 6:30Uhr rum…Mücken und Steckviecher kann ich eindeutig nicht mehr sehen. Der einzige Weg dem zu entkommen ist Fahrtwind. Also ab ins Auto und den ganzen Strand hoch bis zum Waddy Point. Ab und zu mal einen Fotostopp am Schiffswrack, den Champagne-Pools oder bei Weihnachtsmännern die am Strand rum laufen. Immer wieder sieht man auch die ein oder anderen steckengebliebenen 4-WDs.

So lockt ein Schild mit 200$ fürs Abschleppen…4 deutsche Jungs haben ihr Auto geschrottet – besser gesagt ist die Kupplung im Arsc… Kristin fühlt sich im Stande zu helfen, also bereiten wir unsere Seile vor, die Jungs packen all ihre Sachen ins Auto und los geht’s ans Schieben. Schhhhhrrrrrrrrrzzzzzzzz – Seil gerissen, das war wohl nichts. Egal, wir hatten unseren Spaß, denn unser Gefährt  ist top in Schuss :)

Die weitere Zeit verbringen wir meistens in der Sonne oder mit Essen…was will man auch weiter tun? :) Achja…duschen! Um Geld zu sparen nutzen wir einfach die Sprinkleranlage vor einer Campinganlage – die ist umsonst und Spaß macht‘s auch noch :) Doch eines Abends war es soweit, wir wussten was wir vergessen hatten…ALKOHOL :) Kein Bier, kein Schlückchen Wein und das auf einer „fast“ einsamen Insel! Doch wozu haben wir lange Beine und einen netten Bikini? So konnten wir auch dieses Dilemma mit einem Wimpernschlag lösen…

Total verbrannt, mit 20 geschriebenen Postkarten und einmal komplett durchgeschüttelt fahren wir nach 3 Tage wieder auf die Fähre die uns zurück zum Rainbow Beach bringt. Und er wirkt mal wieder…der weibliche Charme. Denn kaum das Auto geparkt kommt ein netter junger Mann an unseren Wagen und fragt ganz verblüfft ob wir ganz allein auf Fraser waren…?!?! Er arbeitet für eine Reisefirma und bringt täglich kaputte Autos zurück aufs Festland. So konnten wir auch in seiner Firma unser Auto komplett grundreinigen und hatten für diese Nacht wieder einen Schlafplatz inklusive Spaghetti Carbonara und ein paar Bier…

Um unser Ziel Brisbane nicht ganz aus den Augen zu verlieren, mussten wir weiter fahren – NOOSA war an der Reihe. Kristin hatte eine Adresse von einem Bekannten erhalten. Michael war schnell gefunden, er arbeitete an diesem Tag an einer Fähre und erklärte uns den Weg zu seinem Haus…wir sollten uns einfach wie zu Hause fühlen. Und das konnten wir auch! Das Haus ist einmalig. Weitabgelegen von jeglicher Zivilisation…der Eingang ist nur über eine Hängebrücke zu erreichen. Küche, Klo und Dusche sind unter freiem Himmel, ein riesiger Garten, Bananenstauden, sämtliche Kräuter und frische Tomaten. Etwas versteckt ein größerer Schuppen…drinnen – ein Boot, selbst gebaut, so gut wie fertig! 
 
Zum Dank für die Gastfreundlichkeit wollten wir einen Kuchen backen – doch auch den Ofen suchten wir vergeblich. So kochten wir uns eine leckere Thai-Suppe und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Auch am Morgen konnten wir uns nicht mit Eierkuchen bedanken, da unsere Gastgeber für uns ein bezauberndes Frühstück mit frischem Obst und Müsli bereitet haben…DANKE! Nach einem guten Chai-Tee und ausgiebigen Gesprächen mussten wir leider weiter…Brisbane wartet!


Denn nun war ich an der Reihe mit den „Kontakten“. So besuchten wir Dave, den ich in Thailand beim Klippenspringen kennen gelernt hatte. Er und seine deutsche Freundin haben uns total lieb mit einem Essen in ihrer Wohnung empfangen und am gleichen Abend ins Brissie-Nachleben entführt. Große Pubs, viele Livebands und gutes Bier…was will man mehr! 

Ein bisschen Weihnachtsstimmung…die fehlt noch! Denn bei mehr als 30°C nützen all die Lichterketten und Weihnachtslieder in den Supermärkten nichts. Wir müssen selbst handeln…es werden Weihnachtsmannmützen gekauft und Plätzchen gebacken – Vanillekipferl :)

Und ja…mittlerweile frieren wir abends, bei sage und schreibe 24°C…irgendwas läuft hier falsch. Kristin und ich sind noch die heißen Temperaturen vom Norden Australiens gewohnt. Warmer Tee, 2 Jacken und im Bett gibt’s ne extra Decke. Was mache ich bloß, wenn ich wieder in Deutschland bin? Denn die momentanen Bilder meiner Heimat zeigen mehr weiß als eine andere Farbe :)

Montag, 3. Dezember 2012

Mission Beach-Tully-Paluma NP-Airlie Beach

Die letzten Tage vergingen mal wieder wie im Flug. Unser Hauptthema war diese Woche „The Beach“.


Es stand zur Auswahl: Strand mit vielen tödlichen Quallen oder wenigen, feiner weißer Sand oder eher steinig, viele Touris und Backpacker oder ganz für uns allein und dann noch ein Ort der Beach im Namen trägt, aber eigentlich keinen richtigen hat, sondern einen viel schöneren Hafen und die entsprechenden Inseln drum herum.

Bei bestem Wetter fuhren wir mit unserem „Daredevil“ also erstmal nördlich Richtung Cairns. Doch um den Tankgeldbeutel nicht ganz so stark zu strapazieren sollte Mission Beach unser nördlichstes Ziel bleiben. Nun kann die „Strand-Tour“ beginnen! Schon nachts campen wir an einem Platz mit dem direkten Blick aufs Meer…da wacht man doch gern auf, wenn man das Rauschen des Meers und warme Sonnenstrahlen im Nacken hat :) 

Tagsüber erkunden wir dann verschiedene National Parks mit großen Wasserfällen - Wandern ein bisschen, genießen die Natur und haben zwischendurch ein ganz normales Camperleben. Die wichtigste Regel ist jeden Tag…was gibt’s umsonst oder wo kann man sparen? Hier an der Küste geht das vor allem gut beim Obst. Links und rechts an den Straßen findet man ständig „Fruitpicker“-Stände, die frische Banane, Mangos oder Wassermelonen zu einem günstigen Preis verkaufen, besser gesagt gibt es dort nur eine „Kasse des Vertrauens“. Endlich also mal was Gesundes zwischendurch!

So sitzen wir mit unserer Melone und einem großen Messer bewaffnet am Strand und lassen den Tag einfach mal dahin ziehen. Nun haben wir uns auch eine Aufgabe gesetzt. An jedem Strand den wir erreichen wird ein „Jumping-Picture“ gemacht! Bissl Sport zwischendurch tut ja doch mal ganz gut und wie viele von mir ja schon wissen, sind diese Fotos schon ein bisschen zur Tradition von mir geworden :) Die Ergebnisse seht ihr in der Bildergalerie, dieses Mal gibt’s 2 Diashows…sozusagen ein kleines „Vorweihnachtsgeschenk“ an alle Blogleser!

Dann ging es kilometerlang nun endlich mit dem Auto Richtung Süden, schließlich wollen wir Brisbane am 8.12. erreichen. Mittlerweile haben wir auch die kuriosesten Schlafplätze hinter uns – natürlich immer umsonst. 
Das nächste Ziel ist in Sicht… Airlie Beach! Doch den Strand suchen wir vergeblich. Dafür hat es einen riesigen Hafen und ne Menge Schiffe zu bieten. Nicht zu vergessen, die Massen an Backpackern! Denn irgendwie macht hier wohl jeder einen kurzen Stopp. So sind die Straßen mit Hostels, Bars und Geschäften gesäumt. Ein Reisebüro nach dem anderen und jeder will einem eine Tour verkaufen. Wir wollen doch einfach nur den schönen weißen Sandstrand sehen, den man in allen Prospekten wiederfindet. Doch so einfach ist das hier nicht. Es muss eine Tour gebucht werden. Aber wenn wir schon einmal mit dem Boot rausfahren, dann wollen wir auch gleich noch am Great Barrier Reef tauchen gehen. Also doch…es wurde eine Tour gebucht.
Nach 5 verschiedenen Reisebüros konnten wir ein „Schnäppchen“ ergattern, nur leider nicht am Tag drauf sondern einen Tag später. 

Wie verbringt man nun die Zeit ohne viel Geld auszugeben? Ganz einfach! Man schlendert lang genug am Hafen entlang und fragt alle möglichen Bootsbesitzer ob sie nicht noch jemanden zum Fenster putzen oder Reling streichen benötigen. Und siehe da…ein älteres Ehepaar möchte eh gerade ein paar Verwandte auf Hayman Island besuchen und haben noch 2 Plätze frei für arme Backpackerinnen. Geld genug haben sie auch, dass sieht man ihnen viel zu deutlich am Botox-gespritzten-Gesicht an :) Also geht es für uns ohne auch nur einen Cent zu bezahlen (ok, ne Flasche warmen Rotwein als Bestechung), auf die Hayman Insel, die nur per Boot oder Wasserflugzeug zu erreichen ist. Eigentlich gibt es auf der Insel auch nicht mehr als ein riesiges Resort, bei dem man schon mal für eine Nacht 700 $ bezahlt. Hayman  hat fast mehr Angestellte als Urlauber wodurch der Luxuscharakter noch viel deutlicher wird. Und da stehen wir…2 deutsche Rucksacktouristen die nicht daran gedacht hatten Geld mit auf die Insel zu nehmen. Doch wie es der Zufall will, findet man immer in irgendeiner Hosentasche noch einen „Notgroschen“ um sich doch einen Cocktail und ein kleines Bier am Pool zu gönnen. Mehr war bei den Preisen leider nicht drin… Irgendwie war es eine verkehrte Welt an diesem Tag. Am Morgen noch sind wir total zerstochen von Sandfliegen im Auto aufgewacht, haben unser Essen am Straßenrand zubereitet und ein paar Stunden später fahren wir mit einer Luxusyacht auf eine Privatinsel. 

Den Weg zurück zur Realität fanden wir dann am Abend bei einer erneuten Schlafplatzsuche. Man muss dazu wissen, dass im kompletten Whitsunday-Gebiet, vor allem aber in Airlie Beach das Campen auf nichtausgewiesenen Plätzen strikt untersagt ist und immer ein Strafzettel folgt. Also fahren wir in den Nachbarort auf eine nicht befestigte, abseitsgelegene Straße und sprechen Leute an, ob wir nicht in ihrer Einfahrt übernachten können. 3 nette, etwas chaotische Jungs sagen prompt zu und so lassen wir den Abend bei einem Bierchen mit interessanten Gesprächen ausklingen. Mehr als ein Bier war leider nicht drin, schließlich geht’s am Tag drauf unter Wasser! 

Als wir am Morgen aufwachten fühlten wir uns jedoch irgendwie an einem neuen Ort. Das gesamte Haus war geputzt und nicht mehr wiederzuerkennen. In der Nacht mussten wir uns noch unseren Weg zum Bad über Wäsche- und Abfallberge kämpfen… Nur wenige Stunden später strahlt die Hütte in neuem Glanz :) Phil, Benni und der Rest waren die ganze Nacht wach und scheinen auch nicht wirklich Schlaf zu brauchen. Wie sie das nur machen…? :) 

Leider hatten wir keine Zeit um noch länger mit den Jungs zu feiern, denn auf unserem Programm Stand „Whithaven Beach und Tauchen am Great Barrier Reef“! 

Mit weiteren 20 Mann und der netten Crew von Mantaray verbrachten wir also einen ganzen Tag auf und im Meer. Kristin hatte ihren ersten Schnupper-Tauchgang und für mich ging es auf 17m Tiefe. Unter Wasser ist einfach alles doch ganz anders…auch wenn ich mir irgendwie mehr vom Tauchgang versprochen hatte, lohnte sich der Ausflug! Einen Stopp am Whithaven Beach darf man einfach nicht auslassen, wenn man schon mal in Airlie ist. Rund um die Insel ist der Sand kühl und schneeweiß…wie kleine Glassplitter die sich nicht aufheizen. Umso schneller holt man sich jedoch einen Sonnenstich. :) Somit verbrachte ich die Rücktour liegend im Boot!
                
Eine Sache muss man jedoch in Airlie Beach noch machen – mal so richtig schön feiern! Also folgten wir der Einladung unserer Tauchlehrer und trafen sie am späten Abend in einer Bar wieder…doch eins sei allen Männern dieser Erde gesagt – trinke nie mit deutschen Mädels, sie vertragen eindeutig mehr! :)

Mittwoch, 28. November 2012

Roadtrip Teil 1 - Darwin to Townsville

Wir haben es geschafft – die erste Etappe unseres Roadtrips liegt hinter uns. Gestern haben wir am späten Nachmittag die Ostküste Australiens erreicht… TOWNSVILLE.


Am Freitag ging es mit Kristin und ihrem „Daredevil“, einem 4-Wheel-Drive-Car los direkt Richtung Mitte des roten Kontinents. Mein erster richtiger Roadtrip und er sollte auch nicht ohne Zwischenfälle bleiben. 

Den ersten Tag ließen wir langsam angehen. Das lag jedoch nicht an uns Mädels, nein – eher an 4 Jungs die uns einen Teil unserer Reise mit ihrem Van begleiten wollten. Doch Bummeln war irgendwie ihre Lieblingsbeschäftigung. Einen der Franzosen haben wir ständig irgendwo gesucht, sei es im Supermarkt wo er verschollen ging oder im Nationalpark wo er im nirgendwo Spinnen suchte. Der andere Franzose hat sich durch seine außergewöhnliche Unterbekleidung in mein Gehirn „gebrannt“, denn noch nie hab ich einen so lustigen Anblick eines leicht übergewichtigen „Kuschelbärs“ gesehen, der sich am See entkleidet und dann mit seiner leuchtend pinken Unterhose blitzschnell ins Wasser springt :) Der 3. Teilnehmer war ein deutscher, der es bevorzugt mit großem Koffer zu reisen – ich weiß zwar nicht warum er sich dann Backpacker nennt, aber egal…und zu guter Letzt Aytag (Aussprache: I-Touch, nein nicht I-Phone  -EITATSCH :) ), ein Deutsch-Türke mit Schnauzer, der die Gruppe anführt und ein bisl Spaß in den Haufen bringt. 

Das Tagesziel war Kathrine, was wir nach einem Stopp in einem Nationalpark am Ende des Tages erreicht hatten. Da unser Auto auch gleichzeitig unser Schlafplatz ist, brauchen wir eigentlich nur einen sicheren Stellplatz, der meistens aber auch kostet – also hieß es spät anreisen und sehr früh am Morgen den Platz wieder verlassen um nicht bezahlen zu müssen…das ist also unsere Taktik für die nächste Zeit :) An dieser Stelle hatten wir kostenlos auch noch einen „Tierpark“ dabei – ein eigenes Krokodil das sich im Billabong versteckte, einige Enten und ne Menge Wallabys die uns am Abend Gesellschaft leisteten. 

Meine neue Teilzeit-Backpacker-Roadtrip-Begleitung Kristin, die eigentlich aus der Nähe Berlins stammt hat bereits 10 Monate Aussie-Erfahrung hinter sich und ist somit sehr vertraut mit dem Leben in ihrem roten Teufel…das macht es alles etwas entspannter und ich starte nicht komplett von Null. Um nun endlich ein Stück voran zu kommen, ging es für uns am nächsten Tag ziemlich früh los…die leicht unorganisierten Jungs lassen wir zurück und fahren nun an einem Tag mehr als 800 km, wenn auch etwas unfreiwillig zum Ende hin :)

Da sind sie also die ersten 500km die ich selbst auf der „falschen“ Seite fahre. Aber um ehrlich zu sein, stellt das im Outback keine große Schwierigkeit dar, denn die Straßen gehen eigentlich nur stupide gerade aus, alle halbe Stunde mal ein entgegenkommendes Auto, die aber immer mit Handgruß einem ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Doch kommt dann mal ne Abzweigung, kann man schnell mal den Scheibenwischer mit dem Blinker verwechseln :) 

Sonst gestaltete sich die Fahrt eher eintönig und immer schön mit max. 80-90 Sachen…man will ja als armer Backpacker kein Benzin verschwenden! Alle paar Meter ein überfahrenes Känguru oder ne tote Kuh – beide hinterlassen einen erbärmlichen Geruch, links und rechts viele Termitenhügel, die ab und an mal mit Kleidungsstücken als Menschen verkleidet sind, lange weite trockene Fläche mit dem ein oder anderen Baum und dann Buschfeuer, die man von weitem durch die Rauchschwaden erkennt. Damit wir nicht einschlafen machen wir’s uns mit manch deutschen Liedern in unserem Gefährt gemütlich, doch gesprochen wird nur Englisch…das war unser Deal bevor wir gemeinsam auf Tour gingen! Wir sind ja schließlich nicht hier um Deutsch zu lernen! So kommen wir auf neue Wortschöpfungen wie den „Eggstick“, was eigentlich „ovary“ heißt :)

Nun ist es kurz nach Mittag und wir haben unser angepeiltes Ziel vor Augen – Tennant Creek. Da jedoch noch genügend Zeit ist, schmeißen wir kurzerhand unseren Plan um und fahren auf den nächsten Highway…hier kommt nun die Geschichte, die Grundlage eines neuen Hollywood-Films werden könnte. 2 Mädels, nur mit einem Bikini bekleidet, die bei drückender Hitze (im Auto mehr als 40°, ohne Klimaanlage) ins Ungewisse fahren. Erst ein kurzer Stopp mitten am Straßenrand, ein Kanister Benzin wird nachgefüllt um ja genug bis zur nächsten Haltestelle zu haben.  Doch was dann kam werde ich nicht mehr vergessen! Alles begann mit leichtem Regen, der in der Ferne schon in ein leichtes grau bis „dunkelschwarz“ sich färbte. 
So ging es vorerst wieder einige Kilometer eintönig entlang des Barkly Highways – der Route 66 :) Und hier war es…ein Bushfire und wir mitten drin. Was noch aussah wie Regen war Asche, viel Asche und ab und an noch ein loderndes Fleck am Wegrand. Umdrehen war keine gute Idee also hieß es sich langsam durchkämpfen und auf Besserung hoffen. Doch die blieb leider aus :( Im Gegenteil, zum Rauch kam dann noch ein Sturm mit starkem Wind und Blitzen die uns jedes Mal erneut zusammen zucken ließen. Mittlerweile war es auch noch dunkel geworden und das machte alles nicht besser. Denn nun mussten wir zusätzlich auf die Tiere achten, damit wir nicht noch eine Kuh anfahren. Doch alles was wir sahen, war eine kleine herumstreunende Katze „in the middle of nowhere“. Ihr denkt das war‘s…Nein! Zu allem Übel kam dann noch die liebe Tankanzeige, die uns nun Sorgen machte. Wir hatten zwar einen „Notkanister“ auf dem Dach, aber wer will schon freiwillig bei den Bedingungen aussteigen und nachfüllen? 
So kämpften wir uns tapfer Kilometer um Kilometer langsam nach vorne. Der erste Rastplatz der nun nach 160km kam, war uns eindeutig zu nah am noch immer sichtbarem Feuer, der zweite war leider unbelebt und irgendwie wollten wir die Nacht doch ein paar Menschen um uns haben, also ging es mit dem letzten Tröpfchen Sprit bis zum Barkly Roadhouse – irgendwo im nirgendwo!!! Der Gegenverkehr beschränkte sich übrigens auf max. 1 Auto pro Stunde!  Und hier war es, endlich ein Licht!
Die letzten trocknen Grasbüschel rollen über den Highway – alles wie im Wilden Westen und zudem noch die Raststätte. Eine Tankstelle mit einer Kneipe, in der einige Männer kartenspielend mit einem Bier am Tresen sitzen und die Barbedienung mir etwas unfreundlich eine Auskunft gibt. Vielleicht aber auch nur weil ich leichtbekleidet, mitten in der Nacht um einen Schlafplatz gebeten hab :) Doch auch der war zu teuer, also wurde am Rande wild gecampt. Einmal ganz tief durchschnaufen….“Yes, we did it“. Mehr als geschafft kochten wir uns fix was zu essen um dann unter Sternenhimmel friedlich einzuschlafen.

Eigentlich bekamen wir nur 2 große Regeln mit auf den Weg, wenn man durchs Outback fährt – genügend Sprit und nicht bei Nacht fahren…Naja, man kann ja mal beides gleichzeitig vernachlässigen! :) 

Um die Zusammenfassung des Tages danach hat sich freundlicherweise Kristin schon auf Facebook gekümmert – hier ein kleiner Auszug davon:

Der nächste Tag war nicht so spektakulär. 700 km entlang hieß es, Steppe, Kühe, Steppe, oh ein Baum, Steppe, Gegenverkehr mit Handgruß, Kühe, grüner Bus der uns überholte, Steppe, Känguru platt auf der Straße, Steppe, oh Berge bzw. Hügel, mehr Hügel, Hügel mit Bäumen, Hügel ohne Bäumen, Verwesungsgeruch von der toten Kuh am Straßenran, weitere Hügel, oh eine Stadt, Menschen, mehr Menschen, juhu eine preiswerte Tankstelle, weitere Hügel, grüner Bus am Straßenrand, Bäume, Termitenhügel, Steppe, Schweiß auf der Oberlippe, grüner Bus der uns überholte, Schweiß auf der Stirn, ohh Gegenverkehr mit Handgruß, kleine Stadt und einem grünen Bus an der Tankstelle, Steppe mit Bushfire in der Ferne, totes Känguru auf der Straße, grüner Bus der uns mit Hupsignal überholte, Stopp für Pinkelpause, Steppe mit wunderschönem Sonnenuntergang und finally der Rastplatz mit einem grünen Bus...

Der letzte Tag führte uns dann raus aus dem Outback zurück in die Zivilisation…mehr Menschen, mehr Autos und vor allem mehr Grün! Plötzlich erkennen wir in manchen Gegenden unsere Heimat wieder – hohe Berge mit ner Menge Bäumen und dazwischen ein paar grasenden Kühen. Fast wie im Harz, nur fahren wir immer noch auf der linken Seite. Auch durchqueren wir nun einen Ort nach dem nächsten. Ab und zu ein Stopp um was zu essen oder den Fahrer zu wechseln, achja und nicht zu vergessen – die Erfrischung im MC Donalds…ein Eis für $ 0,30 mit kostenloser Internetnutzung für wenige Minuten!
                                        
Und dann war es endlich soweit…Townsville in Sichtweite. Zuerst huschten wir fix in das Information Centre um die neue Gegend ein bisschen besser kennen zu lernen, dann noch einer kleiner Plausch mit den Aussies und ab geht’s an den „Strand“. Ihr lest richtig – Strand not Beach…in Townsville nennen sie einen kompletten Küstenabschnitt so. Aber allgemein gibt es hier viele deutsche Namen für alles Mögliche und noch mehr deutsche Backpacker. Sodass wir am „Rock Pool“, das Ende des Strands, wieder unsere Truppe mit dem grünen Bus treffen…Australien ist einfach doch zu klein! 

Nach einer kleinen Auszeit im Wasser hieß es wieder Schlafplatzsuche, Gaskocher anschmeißen und dieses Mal bei starkem Wind direkt am Meer Spaghetti essen! Nun lassen wir uns es mal ein paar Tage am Strand so richtig gut gehen…

Fortsetzung folgt…
PS.: Beitrag vom 26.11. !

Mittwoch, 21. November 2012

Australien - Darwin

Und hier ist er – der von vielen erwartete, erste Blogeintrag aus „Down Under“.

Nach einer schlaflosen Nacht im Flugzeug mit einer Horde 14-jähriger Rugby-Spieler konnte ich vom Flugzeug aus den Sonnenaufgang von Australien beobachten. Mit voller Vorfreude ging es dann durch mehrere Sicherheitskontrollen endlich raus in die Hitze. 35° im Schatten machen einen erstmal zu schaffen, vor allem wenn man mit schwerem Gepäck und Wanderschuhen versucht eine günstige Mitfahrgelegenheit Richtung Darwin-City zu finden. Doch leider ist die Gegend momentan hier wie „ausgestorben“ – naja nicht ganz, denn wegen der angeblichen Regenzeit trifft man momentan eher weniger Backpacker oder Urlauber an, mit denen man sich die Fahrtkosten hätte teilen können. Ich merk jedoch nichts vom Regen – im Gegenteil es ist brütend warm!

Der Vorteil von geringem Tourismus? Man findet schnell eine Unterkunft nur leider kann ich mich noch nicht an die Preise hier in Australien gewöhnen…Asien war sooooo schön günstig! Nun brauch ich mein Tagesbudget von Thailand allein für eine Nacht im Hostel! Und dann noch ein Zimmer mit 3 weiteren deutschen Mädels teilen, obwohl ich doch das eigentlich vermeiden wollte…so wird mein Englisch garantiert nicht besser. Also musste ich mir für die weitere Zeit hier etwas Anderes suchen – Couchsurfing!  

Gesagt, getan…es ging für ein paar weitere Nächte in eine WG voller Inder – die Kultur bin ich ja mittlerweile gewohnt und Anil hat mich zudem auch noch super bekocht. Doch das richtige Australien lernt man erst bei Aussies kennen, also verbringe ich nun meine Tage bei Jane und Bill, typischen Australiern die mich total lieb aufgenommen haben. Das Beste hier an den Häusern ist, dass jeder seinen eignen Pool besitzt und man somit fast jeden Nachmittag im kühlen Nass verbringt…das sollte man in Deutschland irgendwie auch mal einführen! :) 

So wurden meine letzten Tage also mit platschen, essen und ein bisschen Sightseeing verbracht. Das Essen ist einfach überragend – BBQ mit Büffel-Burgern die man weder mit einer Hand halten noch ohne sich zu bekleckern in den Mund bekommt :) dazu wahlweise auch noch selbstgefangenen Fisch, am nächsten Tag folgte ein Känguru-Steak mit gebratenem Gemüse und morgens gibt’s meistens Müsli mit selbstgemachtem Fruchtshake. Um auch zwischendurch nicht hungrig zu bleiben werden ständig Mangos verspeist, die es hier im Überfluss gibt! Ihr seht ich falle hier definitiv nicht vom Fleisch…

Doch auch kulturelle Ereignisse lasse ich mir hier nicht entgehen. So sieht man zum Beispiel in Darwin eine Menge Aborigines, die einen ständig nach Essen oder Geld fragen. Manche von ihnen sind aber einfach nur redebedürftig oder sitzen im Park rum. Doch leider schlägt der Alkohol bei den meisten von ihnen nicht gut an, so kann man ziemlich jeden Abend auf Darwins Straßen die eine oder andere Auseinandersetzung miterleben… Auch gibt es hier ein sehr schönes Museum das das komplette Nothern Territory zeigt. So auch Sweetheart, das bisher größte gefangene Krokodil – über 5 Meter lang und ich hab das Gefühl das ich da locker reinpassen würde…

Das bisher größte Highlight war jedoch Rodeo in Noonamah. Hier gehört es wohl zur Familientradition, dass die gesamte Familie mit Stiefeln, kariertem Hemd und einem Cowboyhut loszieht um dieses Ereignis nicht zu verpassen. Wildgewordene Bullen, lebensmüde Männer und ne Menge Alkohol in Dosen sind irgendwie die Hauptattraktion. Doch nicht nur auf Bullen wird geritten auch Pferde deren Hoden abgeklemmt werden gilt es zu bezwingen, andere Pferde werden durch einen Parcour gejagt und dann kamen noch motorbetriebene Pferdestärken zum Einsatz. Motorräder die Saltos in der Luft schlagen und Autos die ihre Reifen zerplatzen lassen…den krönenden Abschluss machte ein riesiges Feuerwerk! Eine Show die man so schnell nicht vergisst. Doch auch nach dem Rodeo konnte man sich auf dem Gelände noch eine Weile aufhalten, denn mit einer Liveband und einem Boxring, in dem sich Laien verprügeln wurde es so schnell nicht langweilig.

Die anderen Abende wurden dann irgendwie auch mit Feiern verbracht, da Darwin auch als kleine „Backpacker-Party-Stadt“ bekannt ist. In der Mitchell Street grenzt eine Bar an die andere und es ist schwierig daran vorbei zu kommen. Doch was sehr auffällig ist…hier treiben sich fast nur Deutsche oder Franzosen rum – so ist es auch nun der Fall, dass ich am Freitag meinen ersten Roadtrip Richtung Cairns mit einer deutschen Backpackerin starte. Aber mehr dazu im nächsten Eintrag!

Jetzt geht’s erstmal auf eine Geburtstagsparty mit einem selbstgebackenen, deutschen Blechkuchen :) Ich hoffe der schmeckt, denn das Rezept hab ich irgendwie versucht aus meinem Gedächtnis wieder heraus zu kramen... Und solang der Kuchen nun im Ofen weilt geht es ab in den Pool – die Zeit muss man ja irgendwie sinnvoll rumbringen :)