Schon mal vorne weg – Bolivien ist einmalig und definitiv
eine Reise wert! Doch die Internetverfügbarkeit lässt noch zu wünschen übrig :)
In der letzten Woche hab ich so viel erlebt wie selten auf
meiner Reise. Alles begann mit dem erneuten Aufeinandertreffen von ein paar
Jungs und einer jungen Deutschen, in die ich schon auf dem Machu Picchu
gestolpert bin.
Meine Reisegruppe für die nächsten Tage war also gefunden.
Ihr Ziel war es auch einfach über die Grenze an den Titicacasee zu kommen und
von dort aus weiter nach La Paz.
Vorerst waren es jedoch nur Bettina, aus Stuttgart und
Graeme + Stephen aus Südafrika. Den Australier Reuben haben wir auf halbem Weg
verloren, besser gesagt hat er seinen Reisepass liegen gelassen, sodass er
nicht über die Grenze kam. Für alle anderen war die Überquerung leichter als
gedacht – rein aus dem Bus, Stempel eins…100m laufen, Stempel 2 und wieder rein
in den Bus. Ab ging‘s nach Copacabana, das kleine bolivianische Städtchen, das
direkt am Titicacasee liegt.
Mit einem entspanntem Rundgang haben wir uns erst einmal an
die Höhe von knapp 4000m gewöhnt, die bolivianische Küche getestet und schwups
konnten sich Bettina und ich schon von den Männern verabschieden, da diese
erstmal einen Mittagsschlaf brauchten. Für uns ging es also weiter hoch, bis
auf einen Aussichtspunkt von dem man einen super Blick über den gigantischen
See hatte.
Was man dann doch oben auf so einem Berg alles feststellt…so
habe ich Bettina zum Beispiel schon einmal auf meiner Reise gesehen. Durch
Zufall haben wir festgestellt, dass wir am Silvesterabend nur 20m voneinander
entfernt am selben Ort in Sydney aufs Feuerwerk gewartet haben - Sachen gibt’s.
Auch sind wir beide nun froh eine kleine „Reisegruppe“ gefunden zu haben, also
nichts wie zurück in unser Luxushotelzimmer für 3 € pro Person – kein Witz!
Haben sogar ein eigenes Bad, Warmwasser, Internet und Platz für doppelt so
viele Schlafgäste. Und kaum angekommen, war meine Hilfe als „Schwester Anne“
auch schon gefragt. Nur gut, dass mein Medizinpaket so gut gefüllt ist und ich
immer wieder anderen Reisenden aushelfen kann. Stephens Fieber und
Erkältungsattacke ist somit am nächsten Morgen wie weggeflogen.
Eine weitere Überraschung erreichte uns am Abend ebenso.
Nach einigen wirren SMS standen wir plötzlich wieder vor dem verlorengegangenen
Reuben. Sein Reisepass wurde gefunden und er konnte nach mehreren Busfahrten
quer durch Peru nun doch nach Bolivien einreisen. Die Wiedervereinigung wurde
natürlich ordentlich mit einheimischem Gebräu begossen und auch um die
Unterbringung mussten wir uns keine Sorgen machen, da wir eh genügend Betten
zur Verfügung hatten.
Mit einem Localbus ging es in der Nacht dann weiter in die
Hauptstadt La Paz. Da denkt man doch, dass man endlich mal eine gemütliche Schlafstellung
gefunden hat, wird man doch glatt aus dem Bus geschmissen und muss mit einem
wackeligen Boot einen Fluss überqueren…die einzige Möglichkeit auf
bolivianischem Grund zu bleiben. Um nach der Fahrt nicht noch mehr Kraft zu
verschwenden wurde die einfachste Möglichkeit genutzt und ins allseits bekannte
„Wild Rover Hostel“ eingecheckt.
Schlaflose Nächte also inklusive, da es sehr bekannt für
seine ausgedehnten Partys ist. Auch wir ließen das Feiern nicht außer Acht und
konnten so manchmal nur 2 Stunden Schlaf zählen, naja besser als nichts. Nur
eine Erfahrung muss ich in meinem Leben nicht noch einmal haben…aber die
Geschichte erzähl ich irgendwann später mal!
Nebenbei laufen dann noch hunderte Arbeiter an einem vorbei,
die für ihre Rechte protestieren und Feuerwerkskörper zünden. Dies hatte dann
auch zur Folge das einige Backpacker tagelang festsaßen, da weder Busse noch
Züge fuhren. Gott sei Dank waren unsere Pläne dieser Tage alle rund um La Paz.
Doch unfallfrei und total stolz kam jeder
unten an und wollte am liebsten morgen noch einmal fahren. Denn so schlimm wie
alle meinten war es dann doch nicht. Mit Essen und einem Pool wurden wir nach
der Anstrengung dann wieder auf Normalstatus gebracht und so wurde die lange
Heimfahrt im Bus auch fast nur mit schlafen verbracht.
Die bolivianische Küche hat es mir mittlerweile auch etwas
angetan. Leckere Empanadas, immer Menüs mit Vorsuppe und dann das beste
Steakrestaurant in La Paz. Ein 450g T-Bone Steak für nicht mal 8 €. Seeeeehr
lecker. Das einzige was ich nun nicht mehr unbedingt brauch ist Reis und
Kartoffeln – das gibt es hier fast täglich (3x). Abnehmen also wieder mal nicht
möglich… :(
Den letzten Teil meiner Bolivienreise gibt es morgen.
Momentan bin ich zwar schon in Argentinien doch die Erlebnisse der vergangenen
Tage muss ich noch verarbeiten und für euch in Worte fassen.
Über eine Sache hatte ich mich in La Paz jedoch auch noch
gefreut – das Wiedersehen mit Pascal. Den Schweizer hatte ich damals bei
Tauchgängen in Thailand kennen gelernt und nun durch Zufall haben wir ähnliche
Reisepläne und konnten so einen Tag in der Hauptstadt verbringen…Danke für das
nette Wiedersehen!
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