Donnerstag, 1. August 2013

Botswana - Sambia

Mit dem Grenzübergang zu Botswana änderte sich gleich so einiges. Ewig lange gerade Straßen ohne auch nur eine Kurve, kommt dann mal eine Abzweigung freut man sich auf Abwechslung. An den Straßenrändern begegnet man massig Kühen, Ziegen und Leuten die immer mal wieder einem die freie Fahrt versperren. So ist dann nun auch das deutsche Flair weg und es man bemerkt stattdessen die Gelassenheit und Freundlichkeit der Bevölkerung. Man sagt sogar dass es eines der sichersten Länder ist, da die Leute selbst zu faul zum Stehlen sind :)

Unser erstes Ziel ist ein kleines Camp an deren Grenze einige Buschleute leben und uns so ihr Leben zeigen. Nun wissen wir wie man sich richtig an Tiere anschleicht um sie anschließend zu erlegen, wie man ein Feuer mit Eselscheiße anzündet und was sich so Brauchbares unter der Erde versteckt.

Doch größtes Fotoobjekt war eindeutig der knackige Hintern eines 80Jährigen der immer noch nach der Frau seines Lebens sucht und am liebsten Vanessa sofort in seinen Stamm aufgenommen hätte. :)

Vollzählig und ohne irgendwelche Verkäufe an kleine, halbbekleidete Leute brachte uns Nyathi nach Maun, das Tor zum Okavango Delta. Um auch nur einen Bruchteil der Ausmaße des Deltas zu erahnen, gönnte ich mir von meinem „Sonderbudget“ einen Rundflug über die Flusslandschaft. Mit einer kleinen 4-Mann-Propellermaschine ging es eine Stunde über die atemberaubende Landschaft um Elefanten, Büffel, Nilpferde, Krokodile und anderen Lebewesen von Oben zu bewundern. Das war dann auch bisher der Flug, den ich auf meiner Reise eindeutig am meisten genossen hab – 1h kann einem so kurz vorkommen! Man kann kaum seinen Mund schließen da man aus dem Staunen und Tiernamen schreien nicht mehr rauskommt :)
Einen Tag später bekamen wir dann den richtigen Eindruck vom Okavango Delta indem wir mit Mokoros (kleinen Holzbooten) und einem Pula (Bootsführer) für 2 Leute zu unserem nächsten Übernachtungsplatz geschippert sind. Ein Buschcamp ohne Dusche und auch für den Toilettengang wurde es speziell. Liegende Schaufel bedeutet, dass das Loch in dem man was vergraben darf frei ist, ist die Schaufel jedoch nicht da, dann besetzt schon jemand anderes den Platz :) 

Doch nicht nur unser Klogang war besonders, auch die Exkremente von sämtlichen Tieren wurden im Delta analysiert. Schließlich findet man die meisten Tiere an ihren besonderen Spuren die sie hinterlassen. So weiß ich nun auch welcher Kot grün, welcher weiß, welcher groß und strohig ist und welches Tier es alles weit mit Sprüheffekt hinterlässt. Der Höhepunkt der Tour war kurz vor Ende noch ein Elefant, der sich vor uns aufbäumte, mit den Ohren schlackerte und uns allen einen riesen Schrecken einjagte. Zurück im Camp wurde noch der feuerrote Sonnenuntergang beobachtet und dann mit Musik und Tanz der Abend am Lagerfeuer frühzeitig beendet…die Malariatabletten setzten mir doch ganz schön zu.
Bevor wir Botswana nach mehr als einer Woche verlassen, war ein letzter Stopp am Chobe National Park eingeplant. Auf einer Bootstour wurden dann auch die Big Five vervollständigt, da wir nun hunderten Büffeln sehr nah kamen. Mich freute es jedoch viel mehr endlich ein Foto eines gähnenden Nilpferdes zu ergattern :) Eines der gefährlichsten Tier wirkt ziemlich harmlos, wenn es fast ohne Regnung am Flussrand dahin vegetiert. Nach mehr als 3 Stunden waren alle mit Tierbesichtigung gesättigt und auch die unzählig schönen Sonnenuntergänge lassen wir vorerst hinter uns, da es nun über die Grenze in die Touristenstadt Livingston in Zambia geht.

Hier spielt der Tourismus eine riesige Rolle, da es täglich tausende Leute an die großen Victoria Wasserfälle zieht. Mal wieder kann man so gut wie alles an den Wasserfällen machen – Bungy, Rundflug, Rafting, Elefantenwanderung,… Ich möchte mein Budget ja nicht überreizen und entscheide mich einfach nur zu Fuß die Wasserfälle anzuschauen – es ist ja doch nur Wasser das über eine Kante strömt :) Und meine Vorahnung hat sich bestätigt. Die Wasserfälle zwischen Zambia und Zimbabwe sind lang nicht so gigantisch wie behauptet und können leider nicht mit den Iguazu Falls mithalten. Aber so ist es nun mal, wenn man schon viel erlebt und gesehen hat, dann fängt man automatisch das Vergleichen an.

Nun sind schon 3 Wochen meiner Rundreise durch Afrika vorbei und ich muss mich von einigen Leuten meiner Gruppe verabschieden. Doch es wäre ja zu langweilig einfach nur Tschüss zu sagen. So nehmen wir Amys Geburtstag als Anlass und verschieben ihn 2 Tage nach vorne um mit einem großen Barbecue und ner Menge kalten Getränken die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen. 

Da nach einem Ende immer auch wieder ein neuer Anfang kommt, geht es einen Tag später auch schon mit einer neuen Gruppe und den Guides Herrmann und Meshack weiter Richtung Norden und endlich nach Ostafrika – dem Teil Afrikas den ich lange entgegen gesehnt habe. 

Von Stunde zu Stunde wirkt es ärmlicher, die Straßen sind stärker bevölkert und man findet weder einen Supermarkt noch komplette Häuserbauten wieder. Auch unsere täglichen Einkäufe erledigen wir nun am Straßenrand und am ersten neuen Campingplatz sagen uns die Zebras Gute Nacht…
Eine spannende Zeit erwartet uns :)

1 Kommentar:

  1. Hey Anne, haben heute deine Karte erhalten!!!! Sie kam mit einem mexikanischen Poststempel. Das erklärt die Versanddauer ;o) Vielen lieben Dank!
    Morgen fahren Krissy und ich 1 Wochean die Ostsee. In die Nähe von Lübeck. Du müsstest demnächst ja in Dänemark sein. Kannst ja dann mal rüber winken.
    Gaaanz liebe Grüße Krissy Dirk

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