Der Heimat ein ganzes Stück näher… :)
Leider konnte sie es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest zusagen, doch ich war mal wieder auf der Liste der Möglichen. Meine 8 Stunden Wartezeit musste ich jedoch trotzdem mit allen anderen „normalen“ Passagieren im riesigen Flughafen von Doha verbringen – zwischen Scheichen, vermummten Frauen und schreienden Kindern. Aber was soll‘s, Gott sei Dank war es wohl temperiert, denn die Außentemperaturen von knapp 40°C ließen kaum Atemspielraum.
Und schon die Anreise war eine Geschichte für sich. Das Ganze begann am Flughafen von Nairobi, noch vom Brand eine Woche zuvor mitgenommen mussten wir uns mit Zelten und provisorischem Check-in Schalter zufrieden geben, doch trotzdem kann man ja einmal nach einem besseren Sitzplatz fragen. Und hier war sie, die entscheidende Frage: „How much is an upgrade?“
Natürlich wusste ich von Anfang an, dass ich mir Business Class wohl nie leisten kann, doch fragen kostet bekanntlich nichts und siehe da, schon hatte mich die nette Dame vom Schalter auf die Liste gesetzt. Den Preis wolle sie mir später nennen, da die Systeme es momentan nicht anzeigen. Nach mehreren Stunden Warten unter der weißen Plane wurden wir zum „Boarding“ aufgerufen. Als ich an die Reihe kam empfing mich die gleiche Frau schon mit breitem Lächeln und meint – 200$ mehr müssen sie nicht zahlen für Business Class, ein Schnäppchen…doch nicht für mich. Also verhandelt sie erneut und meint ok, 100$ - doch auch so viel Geld trage ich nicht mit mir herum. So winken sie mich ins Flugzeug und beten um etwas Geduld. Nach nur 5 Minuten kommt eine Stewardess auf mich zu und gibt mir ein Handzeichen das ich auf Platz 1D sitzen bleiben kann – so flieg ich also beste Klasse bis nach Katar – Doha!
Und der Luxus lässt sich gut genießen. Wein, Champagner, Cocktails und dann noch die 10 verschiedenen Gerichte von denen man sich seine Vorspeise, Hauptmenü und Nachspeise zusammenstellen kann. Der extra Shuttle-Bus vom Flugzeug zum Umsteigeterminal war das noch das Sahnehäubchen. Und genau das war meine Chance auch für den Anschlussflug einen guten Sitzplatz zu ergattern, denn was einmal klappt kann ja noch einmal geschehen. Also angekommen in der Luxus-Lounge, wohl bemerkt im dreckigsten Backpacker-Outfit, ging es erneut zur Dame die sich um die Sitzplätze kümmert. Wieder einmal wurde meine lange Weltreisegeschichte erzählt und das es doch mein letzter Flug sei, mit der Frage ob es möglich wäre mich Business Class hoch zu stufen.
Um 1:30Uhr dann der Aufruf zum Boarding am Gate 41. Als ich dann endlich an der Reihe war, mein Ticket abreißen zu lassen, wurde mir auch schon das neue Sitzplatzticket gereicht. Doch komischer Weise stand „Economy“ darauf – keine wirkliche Änderung, außer die Nummer des Sitzes. Doch auf die Nachfrage ob ich nun hochgestuft wurde, folgte nur die Aussage : „No worries, it’s first class. Enjoy your flight!“ Mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht ging es ab in den Flieger und wieder ins vordere Abteil. Als „alter Hase“ in der Business Class konnte ich so 2 Dänen auch direkt helfen, wie man sich so verhalten müsste, sein Essen bestellt und welche Getränke am besten sind, denn die beiden Jungs wurden aufgrund ihrer Größe auch umsonst nach vorne gesetzt.
Entspannung vom Feinsten folgte. Die nette Bedienung brachte uns später sogar einen Schlafanzug um die Nacht auf den gemütlichen Sitzen im kompletten Liegezustand auch wirklich genießen zu können. Doch viel zum Schlafen kommt man eh nicht, schließlich will man das gute Essen nicht verpassen. Abendessen, Frühstück, Snacks zwischendurch – hier lebt man wie ein Fürst und ich habe einen krönenden Abschluss meiner Reise!
Jedoch ist mit der Ankunft in Kopenhagen meine Weltreise noch lange nicht zu ende. Knapp 2 Wochen bleiben mir bevor ich in Ummerstadt wieder eintrudle.
Die ersten Tage davon möchte ich in Dänemark verbringen, da ich bisher noch nie unser Nachbarland bereist habe. Durch eine gute Freundin hatte ich auch schnell eine Couch gefunden, die ich für einige Nächte blockieren konnte. Und mit Martin hatte ich einen guten Gastgeber. Zwar hatte er wenig Zeit mir die Stadt zu zeigen doch ich bin alt genug und mittlerweile geübt mich selbst zurecht zu finden. So ging es zu Kopenhagens Sehenswürdigkeiten der kleinen Meerjungfrau, mehreren Schlössern, Kirchen und anderen alten Gebäuden bis nach Christiania. Dem Stadtteil in dem alles erlaubt ist – nur keine Kamera. Man muss es mit eigenen Augen erlebt haben, denn was dort vorgeht ist nahezu unbeschreiblich. Drogenverkäufe aller Art, von jung bis alt doch scheinbar niemand mehr mit wirklich klarem Verstand :)
Aber wie gesagt das ist ja nur ein Teil von Kopenhagen, der auch mit einem Ausgangsschild „nun betreten sie wieder die EU“ gekennzeichnet ist.
Der Rest von Kopenhagens Bevölkerung wirkt extrem sportlich, fährt liebend gern Fahrrad, ist gutaussehend und irgendwie scheint es, dass es kein Nachwuchsproblem in dem kleinen Land gibt. So viele Kinderwägen oder Schwangere ständig um einen herum. Ein Problem hab ich jedoch mit den Männern vor Ort – ich versteh sie nicht. Das Kauderwelsch, das sie Dänisch nennen will sich einfach nicht gut für mich anhören und da auch alle Schilder und Ansagen nur auf Dänisch sind, gebe ich irgendwann auf und nehme einen (ziemlich teuren) Zug aufs Festland nach Århus. Dort wartet schon Signe, eine alte Bekannte mit der ich durch Malaysia und Singapur gereist bin.
Und schon kurz nach meiner Ankunft in der 2.größten Stadt ging es mit dem Feiern los und schien über die Tage hinweg nicht aufzuhören. Zuerst feierten wir Signes Geburtstag und so konnte ich schon einige ihrer Freunde kennen lernen, die mir später dann auch die Stadt und das Studentenleben etwas gezeigt haben, weiter ging es mit einem Kneipenjubiläum bei dem Signe die Bedienung war und ich somit einige Getränke umsonst bekam bis hin zu einem Kraterfrühstück, das mit Weißwein und einigen Bier beim Billard spielen abgerundet wurde.
Vor allem habe ich mich aber auch gefreut Tobias noch einmal zu treffen, der mit mir quer durch Ostafrika gereist ist. Zwar wohnt er schon mehr als 3 Jahre in dem schönen Ort, doch lassen seine Stadtführungsqualitäten noch etwas Spielraum nach oben :)
Ich hoffe natürlich ich kann die überaus gute Gastfreundlichkeit von Signe irgendwann in Deutschland wieder gut machen und sie auf ein gutes Bier in Ummerstadt einladen :)
Mit einer netten jungen Frau überquerte ich vor einigen Tagen nun endlich die Grenze nach Deutschland und ließ mich in Hamburg absetzen. Meine Reise geht nun durch Deutschland weiter, aber ich verrate mal nicht wo ich mich momentan aufhalte…vielleicht komm ich ja bei einem von euch vorbei :)
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