Jambo!
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Jetzt sitze ich in einem kleinen Cafe in Nairobi und nutze ein letztes Mal das Internet um meine Flüge zu checken. Morgen früh geht dann auch schon mein Flieger vom Kenjetta Airport nach Kopenhagen in Dänemark.
Vor 2 Wochen überquerte ich die letzte afrikanische Grenze mit meinen Guides Meshack + Hermann und dem Rest der Reisegruppe. Leider hatte es einen Tag zuvor am Flughafen von Nairobi gebrannt und so war Chaos vorprogrammiert. Einige wollten noch am selben Tag der Einreise wieder ausfliegen doch das schien unmöglich und wurde kurze Zeit später bestätigt. Mit ständigen Anrufen, warten an Flughäfen und Reisebüros wurde die Zeit den Leuten schwer gemacht und auch ein ordentlicher Abschied von allen blieb uns verwehrt.
Hiermit möchte ich mich vor allem noch einmal bei Reyne, Vanessa und Jon bedanken die 42 Tage mit mir aushielten und somit für meine Weltreise meine längsten Reisepartner waren. Ebenso habe ich gute Freunde in Cel und Andy gefunden…immer mit einem Lächeln auf den Lippen und genau das werde ich wohl irgendwann in London mal wieder aufsuchen.
Aber auch alle anderen drum herum machten die Reise besonders…ASANTE SANA!
Für mich sind es also noch knapp 2 Wochen, wieder auf eigene Faust. Doch ganz allein bin ich nicht, da auch Mehrnousch noch ein bisschen Nairobi erleben will und so schließen wir uns unseren Guides an und wohnen die ersten Nächte in der Indaba Campsite im Stadtteil Karen mit vielen anderen Reiseführern.
Ganz relaxt ging es jeden Tag in ein kleines Cafe um das kostenlose Internet zu nutzen, dann wurde ein Mittagsschlaf eingelegt, später übers Abendessen nachgedacht und den Rest der Zeit haben wir mit guten Unterhaltungen gefüllt. Mehrnousch und ich haben einfach mal alle Viere gerade sein lassen, doch einen kulturellen Punkt haben wir dann doch eingeschoben. Jeder sprach ständig vom Giraffencenter, also nahmen wir ein Taxi und wenige Minuten später standen wir auch schon vor den Riesen. Besonderheit des Parks ist, dass man die Twigos (Swahili) mit der Hand füttern kann. So kommen sie einem ganz nah und wer ganz mutig ist, lässt sich das Pellet aus dem Mund klauen und bekommt so einen schlabbrigen Kuss von der schwarzen Zunge. Ein weiterer Punkt, den ich von meiner Liste streichen kann – Giraffenkuss :)
Am Abend gab es dann auch mal wieder was zu feiern. Mehrnousch hatte Geburtstag und so haben Jesse, James und Vernon uns allen ein leckeres Abendessen gezaubert. Luftballons dürfen natürlich auch bei keiner Feier fehlen und dann kamen noch die diversen Trinkspiele aus sämtlichen Ländern dazu. Ein gelungener Abend in geselliger Runde – ich glaub so kann man ganz gut in seinen Geburtstag starten.
Doch schon am Morgen danach kam der Abschied von der netten Berlinerin. Alle Flüge gehen wieder nach Plan und so werde ich Mehrnousch wohl spätestens in Deutschland (vielleicht ja bei meiner Feier) wieder antreffen.
Nachdem dann auch nach und nach die Guides wieder auf ihre nächsten Touren starten, hält mich in Nairobi auch nichts mehr und ich entscheide kurzfristig einen Zug nach Mombasa zu nehmen. Ein Jeder schwärmt davon und überzeugt mich schlussendlich diesen zu nehmen anstatt des Busses, der nur die Hälfte kostet und auch nur halb so lang braucht.
Im Schleichtempo ruckelt der Zug in fast 16h von hier nach da. Ich teile mir eine Schlafkabine mit 2 netten Österreicherinnen und immer wieder stellen wir fest, dass wir durch das Ruckeln nicht wirklich schlafen können und Essen geht schon gar nicht. So sind wir froh endlich am Hauptbahnhof auszusteigen und schon geht es auch schon ins hektische Mombasa. Voll mit Menschen die einem alles verkaufen wollen, staubig, dreckig und laut. Irgendwie fühl ich mich 11 Monate zurück versetzt nach Indien.
Dem Ganzen kann man jedoch schnell entfliehen indem man ein Taxi an den Strand nimmt. Mit 2 weiteren Backpackern und einem älteren Amerikaner fahre ich an den Nyali Beach und beziehe ein günstiges Hostel nur 3min weg vom Strand. Dieser wird dann auch gleich begutachtet und irgendwie fühlen wir uns etwas allein…alle großen Resorts liegen ca. 10min weiter weg und so ist unser Strandabschnitt fast leer – außer den vielen Algen!
Da ich meine letzten Tage in Afrika nicht ganz faul verbringen will, buche ich mal wieder 2 Tauchgänge bei einem deutschen Tauchschulenbesitzer. Und die Unterwasserwelt hat mir mal wieder ihre beste Seite gezeigt. Neben 4 Weißspitzenhaien, Riesenschildkröten und vielen Tintenfischen, strahlten die bunten Korallen in sämtlichen Farben.
Nach dem Tauchen konnte ich dann den ganzen Tag noch das Resort umsonst nutzen. Ein bisschen Sonne vor meiner Heimreise ist ja auch nicht schlecht, damit ich wenigstens etwas Farbe bekomme und ihr euch nicht wundert warum ich so bleich bin. Bisher war Afrika für mich aber trotzdem ziemlich kalt, schließlich ist es hier Winter. Doch in Mombasa schwitzt man bei extremer Hitze und wird zudem noch von Moskitos zerstochen.
Unerwartet habe ich einen Abend eine weitere Einladung in ein Resort bekommen. David, der Amerikaner vom Taxi lädt uns Backpacker auf seine Kosten zu einem Abendessen und ein paar Drinks ins Voyager Hotel ein. Zusammen mit Rick, Becky und Micheal lassen wir uns die Chance nicht entgehen, endlich mal wieder unsere Mägen mit Köstlichkeiten vollzuschlagen. Ein riesiges Buffet lockt mit allem was man sich nur wünschen kann – auch Austern. All das Essen und die vielen Cocktails hatten nur eine Bedingung – etwas elegant gekleidet musste man sein. Kein Problem für Becky und mich….irgendwas findet man immer in seinem Rucksack was man etwas auf hübschen kann :)
Das nenn ich mal gutes Backpacker-Leben!
Nun bleibt nicht mehr viel Zeit vor meiner Abreise und mein großer Reiserucksack muss noch mit kleinen Geschenken gefüllt werden. Auf der Suche nach passenden Souvenirs begleitete mich die Dänin Sophie und bringt mich später auch an den Busplatz in Mombasa wovon ich meine Horrorbusfahrt nach Nairobi in Angriff genommen hab.
In einem überüberfüllten Bus ging es für 8 Stunden über holprige Straßen. Die Autobahnen sind schlimmer als Feldwege in Deutschland. So fährt man ständig an Trucks vorbei, die im Graben liegen oder ganze Busse die am Wegrand brennen! Zudem kommt noch das in meiner Reihe, in der Platz für 5 Leute ist, wir zu acht sitzen. Die Frau neben mir hat ihren 9 Jährigen Sohn auf dem Schoß, der später dann mehr auf mir schläft als irgendwo anders. Und das alles um morgens um 5Uhr im schlimmsten Viertel von Nairobi mehr als erschafft rausgeschmissen zu werden.
Die 20minütige Taxifahrt zum Hostel hat mich dann sogar mehr gekostet als die ca.500km im vollgestopften Bus.
Gut, dass hier auf dem Campingplatz noch alte Bekannte herumschwirren und mir so gestern einen schönen letzten Abend am Lagerfeuer bereitet haben.
Jetzt geht es ans Packen, hoffentlich bekomm ich alles heil nach Hause…!
All deine Geschichten ergeben eine sehr schöne Story. Deine letzten beiden Blogs gefallen mir ganz besonders. Viele grüße
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