Halbzeit meiner Reise durch Afrika und ich erreiche eines der überraschendsten Länder
bisher – Malawi, das Land hat mehr zu bieten als ich erwartet hab. Durch
unseren Guide Meshack, dessen Heimat es ist, erfahren wir besonders viel über
die Kultur und die Geschichte des Landes durch das wir mehrere Stunden nach
Grenzübertritt fahren um letztendlich am Kande Beach unsere Zelte
aufzuschlagen.
Und endlich ist er da, der wohlverdiente Urlaub nach dem
täglichen Zeltauf- und Abbau. Wir bleiben je 2 Tage an 2 Campingplätzen direkt
am zweitgrößten See Afrikas. Bei besten Badetemperaturen, klarem Wasser
(endlich mal kein Salzwasser) und ein bisschen Nachmittagsprogramm galt immer
die Hauptregel „nur nicht überanstrengen“. So folgten nach einer Katamaran Tour
um die Kande Island, Beachvolleyball Wettkämpfen und einem Schnitzkurs mit Einheimischen
immer wieder Verschnaufpausen im Wasser und am Strand. Man musste schließlich
für die Abende ausreichend ausgeruht sein.
Um auch die neue Gruppe so richtig aufeinander einzustimmen,
beschlossen Hermann und Meshack eine kleine Verkleidungsparty zu organisieren.
Gegen Mittag ging es gemeinsam zu einem lokalen Kleidungsmarkt auf dem man vom
Hochzeitskleid bis zum Gangsteroutfit alles findet. Ein jeder hatte ein Budget
von knapp $5 und musste einen anderen Mitcamper einkleiden – geheim versteht
sich!
Anfangs noch etwas verloren durch die vielen Stände geirrt
habe ich doch dann ziemlich kostengünstig ein nettes Kleid mit Handtasche und
Wuschelschal für den Amerikaner Chester gefunden. Mit ein paar Einschnitten um
das Kleid zu weiten sah er am Partyabend dann auch sehr entzückend darin aus
und hat sich einen der ersten Plätze des besten Outfits gesichert. Und mal
wieder man merkt man, dass sich Männer doch ziemlich in Kleidern wohlfühlen.
Selbst die, die anfangs noch in der Basketball-Kombo herumliefen schnappten
sich später einen geblümten Rock. :) Durch die Verkleidung vielen schnell die
ersten Hemmungen und die Bowle hat den Rest zur Willenlosigkeit einiger beigetragen…
Die nächsten Tage folgten wieder lange Fahrten durch das
sehr grüne Malawi, dass mir etwas überbevölkert vorkommt. Damit uns auch nicht
allzu langweilig wird werden im Bus dann so einige Spiele ausgepackt und der Hauptbeschäftigungsgegenstand
ist eindeutig der Rubiks Cube (der Würfel mit den vielen Farben, die man alle
auf eine Seite bringen muss). Chester beherrscht die Richtigstellung in knapp
30sec und auch wir nähern uns alle der Vollendung bis es zum Ende der Tour
sogar auf Zeit geht!
Doch Abwechslung kam schnell, da wir erneut 4 Tage
Entspannung hatten – dieses Mal auf Sansibar, der Insel an der Küste von
Tansania. Richtig gelesen…schon nach 4 Tagen verlassen wir Malawi und bekommen
einen Einreisestempel von Tansania. Nach
2 kurzen und kalten Nächten um die Fahrtzeit zu unterbrechen kommen wir endlich
in Dar es Salaam an, wovon wir die Fähre nach Sansibar nehmen. Erst schlafen
wir noch doch kaum tauchen Wale neben uns auf, sind alle hellwach. Besser kann
das „Paradies im indischen Ozean“ ja gar nicht starten.
Auf der muslimisch geprägten Insel wurden wir auch direkt
mit dem kompletten Religionsprogramm überrascht – es ist Ramadan und so gut wie
kein Restaurant hat offen. Dazu kommt noch, dass man bei noch so großer Hitze
immer Schultern und Knie bedeckt haben muss – ganz toll!
Nur gut das Sansibar viel vom Tourismus lebt und es so auch
immer Ausnahmen gibt. Ein besonderer Touristenmagnet sind die vielen
Gewürzplantagen, die Spicetouren sind ein MUSS für jeden Besucher! Mit einem
Guide wurden wir knapp 3h auf dem Gelände herum geführt und nun bin ich um
einige Information reicher. Wer weiß schon wie Nelken, Muskatnüsse, Kardamom
und Zimt in den nutzbaren Zustand gelangen? Warum kleine Chilis auch ganz schön
scharf sein können? Und endlich weiß ich wo der Pfeffer wächst! Zum krönenden
Abschluss wurde uns dann noch Dschungelkopfschmuck verpasst und ein kleiner
Tansanier pflückt Kokosnüsse von der Palme.
Weiter geht’s zum Erholen an den Nungwi Strand in ein großes
Resort – und ich habe Glück ein Doppelzimmer für mich ganz allein! Die Tage
werden meistens nur mit Essen, an den langen Sandstränden oder im Meer
verbracht. Ein wahres Paradies, wenn nur nicht diese Mücken und irgendwelche
kleinen stechenden Tiere/Algen im Wasser wären. Ständiger Juckreiz und das
alles, wo man doch fantastisch bei mehr
als 25°C Wassertemperatur entspannen kann. Das alles hielt mich natürlich nicht
ab noch einmal vor meiner Abreise Tauchen zu gehen.
Mit dem einigen anderen Urlaubern (Österreichern, Dänen und
Schweizern) hieß es nach 1stündiger Bootsfahrt abtauchen auf 16m um
Schildkröten, Moränen, Calamari, Rochen
und andere große Fischschwärme neben den bunten Korallen zu sichten. Wiedermal
ein gelungener Ausflug, der am Abend dann mit Cocktails begossen wurde.
Die anderen Abende wurden meistens auf dem Nachtmarkt in
Stone Town verbracht bei dem man Sansibar Pizza, verschiedene Fischarten und
sämtliche Obstsorten serviert bekommt. Alles ist natürlich anders als es
scheint, so schmeckt der Sansibar Apfel nach Rosen und die Pizza ist auch mehr
ein Eierkuchen als die italienische Spezialität.
Aber auch eine entspannende Zeit auf Sansibar geht einmal zu
Ende und die Fähre zurück zum Festland wartet morgens um 7Uhr auf uns. Was dann
kann, kann man kaum beschreiben, da man all die Gerüche und Geräusche leider
nicht übers Internet übertragen kann.
Durch zu hohen Wellengang und etwas Regen flüchteten so gut
wie alle Passagiere ins mittlere Abteil und dann ging das große Brechtüten
verteilen los. Brav wurde eine nach der anderen gefüllt und auch alle Leute um
mich herum konnten ihren Mageninhalt nicht für sich behalten :( 2 h können
einem ewig erscheinen…
War ich froh wieder in unseren Truck „Nyathi“ einzusteigen,
auch wenn es mittlerweile in Tansania regnet…egal, einfach nur weg und endlich
Richtung Arusha, dem Ort vor dem Serengeti National Park!
Die letzten 4 Tage meiner Tour sind eine extra
Geschichte…aber die Bilder verraten ja schon mal so einiges!
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