Montag, 12. August 2013

Malawi – Tansania

Halbzeit meiner Reise durch Afrika und ich  erreiche eines der überraschendsten Länder bisher – Malawi, das Land hat mehr zu bieten als ich erwartet hab. Durch unseren Guide Meshack, dessen Heimat es ist, erfahren wir besonders viel über die Kultur und die Geschichte des Landes durch das wir mehrere Stunden nach Grenzübertritt fahren um letztendlich am Kande Beach unsere Zelte aufzuschlagen.

Und endlich ist er da, der wohlverdiente Urlaub nach dem täglichen Zeltauf- und Abbau. Wir bleiben je 2 Tage an 2 Campingplätzen direkt am zweitgrößten See Afrikas. Bei besten Badetemperaturen, klarem Wasser (endlich mal kein Salzwasser) und ein bisschen Nachmittagsprogramm galt immer die Hauptregel „nur nicht überanstrengen“. So folgten nach einer Katamaran Tour um die Kande Island, Beachvolleyball Wettkämpfen und einem Schnitzkurs mit Einheimischen immer wieder Verschnaufpausen im Wasser und am Strand. Man musste schließlich für die Abende ausreichend ausgeruht sein. 

Um auch die neue Gruppe so richtig aufeinander einzustimmen, beschlossen Hermann und Meshack eine kleine Verkleidungsparty zu organisieren. Gegen Mittag ging es gemeinsam zu einem lokalen Kleidungsmarkt auf dem man vom Hochzeitskleid bis zum Gangsteroutfit alles findet. Ein jeder hatte ein Budget von knapp $5 und musste einen anderen Mitcamper einkleiden – geheim versteht sich!
Anfangs noch etwas verloren durch die vielen Stände geirrt habe ich doch dann ziemlich kostengünstig ein nettes Kleid mit Handtasche und Wuschelschal für den Amerikaner Chester gefunden. Mit ein paar Einschnitten um das Kleid zu weiten sah er am Partyabend dann auch sehr entzückend darin aus und hat sich einen der ersten Plätze des besten Outfits gesichert. Und mal wieder man merkt man, dass sich Männer doch ziemlich in Kleidern wohlfühlen. Selbst die, die anfangs noch in der Basketball-Kombo herumliefen schnappten sich später einen geblümten Rock. :) Durch die Verkleidung vielen schnell die ersten Hemmungen und die Bowle hat den Rest zur Willenlosigkeit einiger beigetragen…

Die nächsten Tage folgten wieder lange Fahrten durch das sehr grüne Malawi, dass mir etwas überbevölkert vorkommt. Damit uns auch nicht allzu langweilig wird werden im Bus dann so einige Spiele ausgepackt und der Hauptbeschäftigungsgegenstand ist eindeutig der Rubiks Cube (der Würfel mit den vielen Farben, die man alle auf eine Seite bringen muss). Chester beherrscht die Richtigstellung in knapp 30sec und auch wir nähern uns alle der Vollendung bis es zum Ende der Tour sogar auf Zeit geht! 

Doch Abwechslung kam schnell, da wir erneut 4 Tage Entspannung hatten – dieses Mal auf Sansibar, der Insel an der Küste von Tansania. Richtig gelesen…schon nach 4 Tagen verlassen wir Malawi und bekommen einen Einreisestempel von Tansania.  Nach 2 kurzen und kalten Nächten um die Fahrtzeit zu unterbrechen kommen wir endlich in Dar es Salaam an, wovon wir die Fähre nach Sansibar nehmen. Erst schlafen wir noch doch kaum tauchen Wale neben uns auf, sind alle hellwach. Besser kann das „Paradies im indischen Ozean“ ja gar nicht starten. 

Auf der muslimisch geprägten Insel wurden wir auch direkt mit dem kompletten Religionsprogramm überrascht – es ist Ramadan und so gut wie kein Restaurant hat offen. Dazu kommt noch, dass man bei noch so großer Hitze immer Schultern und Knie bedeckt haben muss – ganz toll!
Nur gut das Sansibar viel vom Tourismus lebt und es so auch immer Ausnahmen gibt. Ein besonderer Touristenmagnet sind die vielen Gewürzplantagen, die Spicetouren sind ein MUSS für jeden Besucher! Mit einem Guide wurden wir knapp 3h auf dem Gelände herum geführt und nun bin ich um einige Information reicher. Wer weiß schon wie Nelken, Muskatnüsse, Kardamom und Zimt in den nutzbaren Zustand gelangen? Warum kleine Chilis auch ganz schön scharf sein können? Und endlich weiß ich wo der Pfeffer wächst! Zum krönenden Abschluss wurde uns dann noch Dschungelkopfschmuck verpasst und ein kleiner Tansanier pflückt Kokosnüsse von der Palme. 

Weiter geht’s zum Erholen an den Nungwi Strand in ein großes Resort – und ich habe Glück ein Doppelzimmer für mich ganz allein! Die Tage werden meistens nur mit Essen, an den langen Sandstränden oder im Meer verbracht. Ein wahres Paradies, wenn nur nicht diese Mücken und irgendwelche kleinen stechenden Tiere/Algen im Wasser wären. Ständiger Juckreiz und das alles, wo man  doch fantastisch bei mehr als 25°C Wassertemperatur entspannen kann. Das alles hielt mich natürlich nicht ab noch einmal vor meiner Abreise Tauchen zu gehen. 

Mit dem einigen anderen Urlaubern (Österreichern, Dänen und Schweizern) hieß es nach 1stündiger Bootsfahrt abtauchen auf 16m um Schildkröten, Moränen, Calamari,  Rochen und andere große Fischschwärme neben den bunten Korallen zu sichten. Wiedermal ein gelungener Ausflug, der am Abend dann mit Cocktails begossen wurde.

Die anderen Abende wurden meistens auf dem Nachtmarkt in Stone Town verbracht bei dem man Sansibar Pizza, verschiedene Fischarten und sämtliche Obstsorten serviert bekommt. Alles ist natürlich anders als es scheint, so schmeckt der Sansibar Apfel nach Rosen und die Pizza ist auch mehr ein Eierkuchen als die italienische Spezialität.

Aber auch eine entspannende Zeit auf Sansibar geht einmal zu Ende und die Fähre zurück zum Festland wartet morgens um 7Uhr auf uns. Was dann kann, kann man kaum beschreiben, da man all die Gerüche und Geräusche leider nicht übers Internet übertragen kann. 

Durch zu hohen Wellengang und etwas Regen flüchteten so gut wie alle Passagiere ins mittlere Abteil und dann ging das große Brechtüten verteilen los. Brav wurde eine nach der anderen gefüllt und auch alle Leute um mich herum konnten ihren Mageninhalt nicht für sich behalten :( 2 h können einem ewig erscheinen…

War ich froh wieder in unseren Truck „Nyathi“ einzusteigen, auch wenn es mittlerweile in Tansania regnet…egal, einfach nur weg und endlich Richtung Arusha, dem Ort vor dem Serengeti National Park! 

Die letzten 4 Tage meiner Tour sind eine extra Geschichte…aber die Bilder verraten ja schon mal so einiges!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen